Minus mal Minus = Plus? Absteiger FC Brünninghausen verpflichtet einen Nicht-Aufsteiger

© Sebastian Reith

Minus mal Minus = Plus? Absteiger FC Brünninghausen verpflichtet einen Nicht-Aufsteiger

rnFußball-Westfalenliga

Er hat einen starken linken Fuß, ist torgefährlich und wagt den Sprung von der Bezirks- in die Westfalenliga. Das Saisonende lief aber nicht nach Plan für Brünninghausens Neuen Patrick Trawinski

Dortmund

, 25.06.2019, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bitterer hätte der Saisonabschluss für einen Fußballer nicht laufen können. Patrick Trawinski verpasste mit seinem Klub FC Nordkirchen in der Relegation den Aufstieg in die Landesliga. Parallel musste er mit anschauen, wie sein kommender Klub, der FC Brünninghausen, aus der Ober- in die Westfalenliga abstieg. „Die Zeit war extrem brutal. Vor allem der Nicht-Aufstieg mit dem FC Nordkirchen. Beim FC Brünninghausen war ich ja nur Beobachter aus der Ferne“, sagt der 21-Jährige.

Vier Punkte gegen den TuS Bövinghausen geholt

In seinen Worten schwingt mit durch, dass er den verpassten Aufstieg noch nicht ganz verkraftet hat. „Wir haben gegen den Meister TuS Bövinghausen vier Punkt geholt. Trotzdem haben wir am Ende einen Punkt weniger auf dem Konto, weil wir gegen Körne und Wethmar gepatzt haben. Das war unnötig.“

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In der Aufstiegsrelegation sei das Team dann platt gewesen. Mental und körperlich. „Die reguläre Saison war extrem intensiv für uns. In jedem Spiel mussten wir zu 100 Prozent da sein und hoffen, dass Bövinghausen patzt. Haben sie aber nicht. Das war brutal. In der Relegationsrunde hatten wir dann nicht mehr die Kraft, um über diesen Umweg aufzusteigen.“

36 Tore für den FC Nordkirchen in drei jahren

Er persönlich steigt auf. Zwei Ligen. Von der Bezirks- in die Westfalenliga. Beim FC Brünninghausen möchte er den nächsten Schritt gehen. In den drei Jahren beim FC Nordkirchen hat der offensive Mittelfeldspieler insgesamt 36 Tore erzielt. In seinem ersten Seniorenjahr hätte er sogar noch für die A-Junioren spielen können. Der ehemalige BVB-Trainer Peter Wongrowitz lockte ihn aber zum FCN. „Es hat mir in meiner Entwicklung geholfen, ein Jahr früher bei den Senioren zu spielen. Denn hier wird viel intensiver gespielt. So konnte ich mich schneller daran gewöhnen.“

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Und er gewöhnte sich sehr schnell an den Seniorenfußball, schnappte sich mit seinen 18 Jahren direkt einen Stammplatz. Er ging demütig an die Sache heran, wusste sich aber zu wehren. „Du musst natürlich auch frech sein“, sagt er. Sein Mitspieler Nils Vennecker traut ihm jetzt den Sprung in die Westfalenliga zu. „Patrick ist superschnell und technisch echt gut. Ich hätte ihm auch den Sprung in die Oberliga zugetraut“, sagt Vennecker.

Geringe Leistungsdichte beim FC Brünninghausen

Nach dem Abstieg des FC Brünninghausen ist es für Patrick Trawinski aber die Westfalenliga geworden. „Vielleicht kein Nachteil für ihn, dass wir abgestiegen sind. Nach dem Abstieg haben uns ja einige Spieler verlassen. Jetzt ist die Leistungsdichte vielleicht nicht ganz so hoch“, sagt Maximilian Borchmann, Coach des FC Brünninghausen. Er freut sich auf seinen Zugang, setzt ihn aber nicht unter Druck. „Patrick ist ein junger Spieler, der aus der Bezirksliga kommt. Wir werden ihm alle Zeit geben, um sich hier zu entwickeln.“

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Trawinski kommt mit einer gewissen Erwartungshaltung zum FCB. „Ich werde versuchen, der neuen Mannschaft gleich zu helfen und meine Tore zu schießen“, sagt der Linksfuß. Es wartet aber große Konkurrenz auf ihn. Auf seiner Lieblingsposition im linken Offensiven Mittefeld könnte zum Beispiel auch Nils da Costa Pereira spielen, der Oberliga-Erfahrung mitbringt. In Nico Sonnen schielt auch ein weiteres Talent auf diesen Posten.

Patrick Trawinski will aus Minus Plus machen

In der vergangenen Woche hat sich das Team zum ersten Mal getroffen. Am 1. Juli steht das erste Training auf dem Programm. Somit bleiben ihm genau 24 Tage Pause zwischen dem letzten Relegationsspiel und dem ersten Training. „Das ist natürlich eine kurze Zeit. Ich habe aber wieder richtig Bock auf Fußball und den neuen Klub. Ich bin deshalb auch nicht in den Urlaub gefahren, werde das erst im Winter nachholen.“ Er will nach dem verkorksten Saisonende das Negative zum Positiven wenden, genauso wie der FC Brünninghausen.