Insgesamt fünf Autos der Polizei mussten am Samstagabend zum Sportplatz der Sportfreunde Sölderholz anrücken. © Wittland

Amateurfußball

Mehrere Polizeiwagen, Strafanzeige und ein wildes Spiel zwischen Sölderholz und Osmanlispor

Es war mächtig was los am Samstagabend in Sölderholz. Fünf Polizeiwagen kamen zum Platz, eine Strafanzeige ist aufgenommen worden, die Meinungen der Vereine gehen auseinander.

Dortmund

, 21.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Beste Fußballbedingungen am Samstagabend. 300 Zuschauer, ein spannendes Kreisliga-Spiel zwischen den abstiegsbedrohten Sportfreunden Sölderholz und Aufstiegsaspirant Osmanlispor Dortmund.

Sölderholz gewann mit 2:0, sorgte für eine Überraschung. Verdient, wie Osmanlispors Sportlicher Leiter Tolga Porsuk befand. „Die schlauere Mannschaft hat gewonnen“, erklärte Porsuk. „Maik Kortzak hat uns gut studiert. Die haben hart gegen uns gespielt und uns provoziert.“

Nach der Partie ist weniger über das Sportliche gesprochen worden, sondern über das, was danach stattfand.

Sölderholz bringt den Schiedsrichter in das Vereinsheim

Direkt am Vereinsheim der Sölderholzer kam es zu einer Rudelbildung. „Wir wollten zum Schiedsrichter gehen, um uns zu informieren“, erklärt Porsuk. Ordner und Sölderholzer Anhänger sind dabei dazwischengegangen, es kam zu der Auseinandersetzung. „Wir haben unser Ordnerpersonal angewiesen, den Schiedsrichter nach Spielschluss direkt in unser Vereinsheim zu bringen, damit er unbeschadet und in Ruhe den Spielbericht fertig machen kann“, sagt Sölderholz Vorsitzender Joachim Schanz. Dabei ist ein Sölderholzer-Mitglied gewürgt und geschlagen worden. Er stellte im Anschluss Strafanzeige bei der dazu gerufenen Polizei.

Insgesamt waren fünf Polizeiwagen am Platz sowie zehn Beamte vor Ort. Bis diese vor Ort waren, hatte sich die Lage aber bereits wieder beruhigt. Es gab auch einen Schlag ins Gesicht gegen einen Anhänger des SC Osmanlispor. Tolga Porsuk schildert das Gemenge aus seiner Sicht: Ein Sölderholz-Fan sei laut ihm in Bruce-Lee-Manier in die Menge gesprungen. „Er dachte, er wäre Bruce Lee und springt da in zehn Leute rein und haut einem ins Gesicht“, sagt Porsuk. „Dass wir nicht seine Osmanlispor-Boxsäcke sind, muss dem ja wohl klar sein.“

Freistoß-Treffer wird zum Diskussions-Thema

Was hat die Stimmung zuvor so hochkochen lassen? Es war eine hitzige, aber weitaus faire Partie zwischen den Mannschaften. Sölderholz führte durch Marvin König mit 1:0 (35.), kurz darauf gab es eine Rote Karte für Osmanlispors Bedrihan Akca (37.) wegen Nachtreten.

Was die Gemüter vor allem auf Seiten der Osmanlispor-Anhänger anheizte: Ein Freistoß-Treffer ist Mitte der zweiten Halbzeit nicht gegeben worden, weil ein Spieler der Gäste zu nah an der Mauer stand. Ungewöhnlich, aber regelkonform. Im Anschluss gab es viele Diskussionen und Beschimpfungen gegenüber dem Schiedsrichter. Porsuk fragt sich, warum der Schiedsrichter vor dem Freistoß nicht zu dem Osmanlispor-Spieler hingegangen ist, um den Hinweis zu geben. Dinge, die der Osmanlispor-Anhang mit dem Unparteiischen besprechen wollte.

Da es aber auch bereits eine Rudelbildung während des Spiels gab, bei der mehrere Osmanlispor-Anhänger über die Bande auf den Platz sprangen und mitmischten, ließen die Sölderholzer es nicht darauf ankommen und begleiteten den Schiedsrichter in das Vereinsheim.

„Schon während des Spiels sind Zuschauer von Omanlispor über die Barriere gesprungen und auf das Feld gelaufen. Einer von denen hatte übermäßiges Temperament und war auch hinterher beteiligt“, sagte Sölderholz-Vorsitzender Schanz. Osmanlispors Porsuk beteuert: „Wir wollten den Schiedsrichter überhaupt nicht angreifen oder schlagen.“ Porsuk ist wütend über die Vorfälle nach Abpfiff: „Das war total unnötig nach dem Spiel. Ich ärgere mich riesig darüber. Ich bin auch laut geworden. Der erste Schlag ging aber von dem Typen aus, der die Anzeige erstattet hat.“ In Sölderholz sehen sie das anders.

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