Fußball: Oberliga
Maxi Podehl: Meine Zukunft plane ich in aller Ruhe
Er gilt als Überflieger des Dortmunder Amateurfußballs: Seitdem Maximilian Podehl im Sommer 2016 von der Eintracht-Jugend zum Oberligisten ASC 09 wechselte, geht es für den Stürmer im Rekordtempo nach oben. Im Gespräch nennt er die Gründe für die Entwicklung, begründet und gibt einen Einblick in seine Zukunftsplanung.
Sein Weg führt steil nach oben: Maximilian Podehl. © Stephan Schuetze
Haben Sie sich wieder erholt nach dem hitzigen Spiel gegen Westfalia Herne, das ja am Ende noch zu einer Zitterpartie geworden ist? Das war von der Intensität her tatsächlich schon sehr heftig. Ein solches Spiel habe ich, ehrlich gesagt, während meinen eineinhalb Jahren im Seniorenbereich noch nicht erlebt, und ich kann mit etwas Abstand sagen: Hauptsache ist, dass wir die drei Punkte trotz allem behalten haben. Wir haben das direkt danach in der Kabine noch nicht reflektiert, die Analyse erfolgt erst in aller Ruhe im Laufe der Woche. Das Spiel bleibt sicherlich noch für ein paar Tage in den Köpfen, aber dann wird der Fokus auch wieder auf Ahlen gerichtet sein, unsere nächste Partie am Sonntag.
Zum Glück ging es ja gut aus - für die Mannschaft, aber auch für Sie selbst mit Ihrem bereits elften Saisontor. Für Sie persönlich läuft es in dieser Spielzeit sogar noch besser als im ebenfalls schon überragenden ersten Jahr… Ja, elf Tore in 14 Spielen - das macht einen schon ein wenig Stolz. Ich bin in diese Saison gegangen, um meine Leistungen aus der vergangenen Spielzeit zu bestätigen. Eine Trefferquote habe ich mir dabei nicht zum Ziel gesetzt, das wäre auch nicht gut für den Kopf. Aber jetzt würde ich meine 16 Tore vom letzten Jahr doch gerne übertreffen.
Ist das auch ein Grund für den fast schon sensationellen Höhenflug des ASC? Auf jeden Fall ein ganz wichtiger. Wir verstehen uns untereinander super, sind echt gute Freunde, unternehmen auch außerhalb des Platzes viel zusammen. Es macht riesig Spaß, zum Training zu gehen. Hinzu kommt, dass wir alle keinen Bock mehr darauf hatten, wieder gegen den Abstieg zu kämpfen, sondern zusammen Erfolg haben wollten. Stimmung und Leistungsbereitschaft sind überragend. Für mich war es die richtige Entscheidung, nach Aplerbeck zu wechseln, und im Sommer hier auch zu verlängern. Ich fühle mich pudelwohl in diesem Verein.
Was ist mit Aplerbeck: Könnte eine erneute Vertragsverlängerung doch eine Option sein? Was die nächste Saison betrifft, ist auch der ASC keineswegs aus dem Rennen. Natürlich möchte ich mich weiter entwickeln, und es ist schön zu wissen, dass mir der Verein keine Steine in den Weg legen will, wenn sich tatsächlich die Möglichkeit ergeben sollte, zu einem höherklassigen Klub zu gehen. Aber hier zu bleiben, wäre für mich auch kein Rückschritt. Einen Wechsel innerhalb der Oberliga schließe ich dagegen aus.
Klingt nach einer extrem schwierigen Entscheidung… Gar keine Frage, da sind schon sehr viele Dinge abzuwägen. Ich möchte ja auch meine Ausbildung zum Industriekaufmann abschließen. Es ist enorm wichtig, sich ein berufliches Standbein zu schaffen, mit dem Fußball kann es verletzungsbedingt ja auch schon mal früh vorbei sein. Sehr viel liegt mir auch an der Meinung meiner Eltern oder meiner engen Freunde, auch spreche ich mit unserem Trainer Adrian Alipour und dem Verein über meine Situation. Meine Zukunft plane ich in aller Ruhe. Ich denke, irgendwann im Laufe der Frühjahrsrunde werde ich mich festlegen, früher ganz sicher nicht.Mit Kevin Brümmer hat ein Führungsspieler seinen Vertrag in Aplerbeck bereits vorzeitig verlängert. Könnte das für Ihre Entscheidung von Bedeutung sein? Kevin ist ein überragender Spieler. Wir beide reden sehr offen über viele Dinge, und für den Verein ist es sehr wichtig, dass er bleibt. So weit, dass dies auch ein Signal für mich sein könnte, geht es aber nicht.