Bodo Sievers, die Dortmunder Trainer-Legende, muss jetzt ganz stark sein. Nicht das erste Vorsprechen bei ihm als neuer Freund seiner Tochter Rabea war die schwierigste Rede im Leben des Marcel Münzel.
„Ach, mit Bodo ist es immer super. Wenn ich da bin, reden wir mehr als er mit seiner Tochter“, schickt Münzel (34) vorweg.
Marcel Münzel verlässt nach elf Jahren den ASC 09 Dortmund
Er kann nach besagter Rede schon wieder lachen. Aber als er seinen Teamkollegen des Oberligisten ASC 09 Dortmund nach dem Sieg über die SG Wattenscheid seinen bevorstehenden Abgang mitteilte, kam er nicht weit: „Ich hatte mir ziemlich genau ausgemalt, was ich den Jungs sagen wollte. Ich kam vielleicht bis zum dritten Satz. Dann stockte mir der Atem. Ja, das waren die schwierigsten Worte meines Lebens.“
Es war nach im Sommer elf Jahren Aplerbeck genau die Emotion, die sie beim ASC 09 von ihrem „Mister Zuverlässig“ erwartet hatten.

Dass dann nicht nur Münzels Augen feucht wurden, zeigt, wie fast schon (fußball)-romantisch die Liaison Aplerbeck/Münzel war. Bereits vor einigen Wochen hatte der Mittelfeldspieler und ab und an auch Verteidiger unserer Redaktion erklärt, wie sehr er am ASC hänge. Die Entscheidung, den Verein eventuell zu verlassen, wollte er sich nicht leicht machen.
Und das war sie dann wirklich nicht. „Ich wollte es dann zuerst den Jungs mitteilen. Dann habe ich mich via Instagram bei allen bedankt, aber auch auf den Abschluss auf Malle verwiesen“, erklärt er seinen Post, in dem auch er die Zahlen seiner ASC-Zeit nennt.
Marcel Münzel ist „noch zu heiß“
„Die Zeit war wirklich wunderschön. Ich habe für mich aber dann doch kurz nach unserem Gespräch festgestellt, dass ich noch zu heiß bin, um nur noch Ergänzungsspieler zu sein“, erklärt Münzel.
„Selbst wenn ich 34 bin, möchte ich noch spielen. Und da Michael Linke und Samir Habibovic (Abteilungsleiter und Sportlicher Leiter des ASC, Anm. d. Red.) im Sommer aufhören, passt das für mich auch gut. Mit beiden verbinde ich nur Positives.“
Sein Ziel umreißt der trotz seines Alters äußerst begehrte Spieler klar: „Es gibt eine klare Tendenz. Es muss nicht mehr die Oberliga sein. Der Aufwand ist zu hoch. Doch läuft es auf eine gute Mannschaft hinaus, die Ziele hat.“
Den Klub, der es gut werden könnte, möchte Münzel noch nicht verraten. „Aber ich bleibe im Raum Dortmund. Ganz woanders zieht es mich nicht mehr hin.“
Bis er im Sommer dann das Trikot wechselt, will sich Marcel Münzel in gewohnter Manier ins Geschehen werfen. „Anders kann ich eh nicht. Und ich möchte einen schönen Abschied.“ Bodo Sievers wird ihn verstehen.
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