Corona hat den Amateursport fest im Griff. (Symbolbild) © dpa

Amateursport

Lockdown-Verlängerung verschiebt Re-Start-Termin: Was sind die Folgen für den Sport?

Die Politik kommt zusammen. Bund und Länder diskutieren über die Corona-Beschlüsse. Was sind die Folgen für den Amateur- und Breitensport? Es sieht nicht gut aus, das Credo ist klar.

Dortmund

, 23.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Gleich für mehrere Stunden war der Corona-Gipfel vom Nachmittag bis tief in den späten Montagabend unterbrochen. Zu groß waren die Unstimmigkeiten zwischen den Ministerpräsidenten der Bundesländer und Kanzlerin Angela Merkel laut übereinstimmender Medienberichte.

Streitthema war insbesondere Urlaub über die Ostertage.

Auch Manfred Schnieders blickte gespannt auf die Gespräche der Politik. Der Vizepräsident des Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) wollte aber nicht allzu viel Optimismus verbreiten.

„Wir wollen nun abwarten, was bei der neuen Bund-Länder-Runde herauskommt. Es kann gut sein, dass wir danach ganz andere Voraussetzungen haben“, sagte er unserer Redaktion am Montagnachmittag.

Konfliktgeladene Gespräche - keine Rede vom Sport

„Der aktuelle Stand sieht vor, dass die Senioren bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 ab dem 22. März mit Schnelltests trainieren dürfen. Da wir darüber liegen, dürfen sie natürlich nicht trainieren“, erklärte Schnieders mit Blick auf den NRW-Inzidenzwert von 106,6 am Montag.

Einigkeit gab es beim Corona-Gipfel darüber, dass bei einer Inzidenz von mehr als 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen Lockerungen wieder zurückgenommen werden. Doch vom Amateur- und Breitensport war in den konfliktgeladenen Gesprächen keine Rede.

Manfred Schnieders ist Vizepräsident des FLVW: © Leistner, Andreas

Es bleibt beim aktuellen Stufenplan, auch wenn sich Sportfunktionäre etwas anderes gewünscht hätten. Ebenfalls hat sich eindeutig in den Gesprächen herauskristallisiert, dass der Lockdown grundsätzlich bis zum 18. April verlängert wird.

Heißt: Große Lockerungen für den Amateursport sind bis dahin nicht möglich. Vollkontakt-Training wird dadurch erst noch später möglich, ein Re-Start der Meisterschaften rückt in noch weitere Ferne. Alles davon abhängig, wie sich die Corona-Situation entwickelt.

Einzige Ausnahme: Versuchsprojekte wie im Norden der Republik am vergangenen Wochenende. Samstagnachmittag durfte in Rostock erstmals im Jahr 2021 ein Fußballspiel vor Zuschauenden stattfinden. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hatte dies ermöglicht, 777 Menschen kamen.

„Meine Gefühlslage ist durchaus gemischt. Grundsätzlich freut sich der DFB über jedes Fußballspiel, zu dem Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen sind, und über jeden Fan, der vor Ort teilhaben kann“, sagte Peter Frymuth der Deutschen Presse-Agentur dazu am vergangenen Freitag.

Doch dem Vizepräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes lag etwas anderes auf dem Herzen: „Traurig macht mich gleichzeitig, dass andernorts in Deutschland viele Menschen nicht die Möglichkeit haben, ihrer Leidenschaft nachzugehen und unter freiem Himmel in ihrem Amateurverein Fußball zu spielen - obwohl nach allen bisherigen Erkenntnissen auf dem Spielfeld nur eine äußerst geringe Ansteckungsgefahr besteht.“

„Das macht die Breitensportler mürbe“

Und diese Mischung aus kurzzeitigen Lockerungen und dem erneuten Lockdown lässt die Sportvereine demoralisieren, so beschreibt es Andreas Silbersack, DOSB-Vizepräsident für Breitensport, dem „Deutschlandfunk“: „Ein Hü und Hott, ein Hoch und runter – das machte die Breitensportler in vielerlei Hinsicht mürbe.“

In Nordrhein-Westfalen wird es dabei aber wohl bleiben. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte bereits vor der Bund-Länder-Runde angekündigt: „Es kann ab dem 22. März keine weiteren Öffnungen geben.“ Geduld ist deshalb gefragt, wie eine neue Fassung der Corona-Schutzverordnung in NRW aussieht und wie die Auswirkungen auf den Sport sein könnten.

Das Credo lautet abzuwarten, weshalb Manfred Schnieders auf den kommenden Montag (29. März) verwies. Dann möchte der FLVW in einer Pressekonferenz „über die nächsten Schritte informieren“, so der Vizepräsident des FLVW.

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