Wo war Hazar? Ganz einfach, da, wo er in Ruhe an seinem Comeback arbeiten durfte. Hazar Aksözek (29), Führungsspieler des A-Kreisligisten BW Huckarde, zog sich noch im November 2023 einen Kreuzbandriss zu. Danach verschwand er zunächst von der offiziellen Bildfläche beim damaligen Bezirksligisten. Zur neuen Saison präsentierte der Bezirksligist Eving Selimiye Spor den Huckarder Kapitän als Neuzugang. Der Wechsel aber zerschlug sich.
Erst im November 2024 tauchte sein Name wieder auf einem Aufstellungsbogen auf: aber auf dem der Blau-Weißen. Seit Anfang 2025 ist der Innenverteidiger wieder „komplett fit“, wie er selbst sagt. Als hätte es noch eines Beweises benötigt, erzielte Aksözek zuletzt das wichtige 2:0 gegen den TuS Körne.
„Ich war dann nie wirklich weg“, stellt Aksözek klar. „Zu Eving wäre ich gerne gewechselt, wenn ich da schon fit gewesen wäre. Das hat sich mit dem Kreuzbandriss aber doch ziemlich gezogen. Ich wollte lieber meine Reha machen“, erklärt der Leistungsträger. „Aber schwer, zu bleiben, ist mir das nicht gefallen, weil die Huckarder wie eine Familie für mich sind. Mit Aaron Spichal bin ich zur Schule gegangen. Auch unseren Vorstand Thomas Sprenger kenne ich schon ewig.“
Für den Routinier war das also kein Problem, selbst wenn er vor seiner Huckarder Zeit mit dem Abstieg im vergangenen Sommer den entgegengesetzten Weg kannte. Nacheinander war der Abwehrspieler mit dem TuS Bövinghausen und mit Türkspor Dortmund in die Landesliga aufgestiegen. „Nein, nein“, sagt er. „So ist das jetzt gerade okay. Ich habe mich in Ruhe an die Mannschaft herangearbeitet. Mit meinem Schichtdienst ist das eh nicht ideal für deutlich höhere Ligen.“

Noch eine Liga tiefer aber möchte Hazar Aksözek keinesfalls. Nach einem 1:3 gegen Westfalia Dortmund besiegten die Huckarder aber die Körner dann auch mit 2:0. Zu den Abstiegsrängen hat Blau-Weiß ein Polster von sechs Punkten, was dadurch noch komfortabler wird, weil noch vier Mannschaften den Puffer zur unerwünschten Zone bilden: „Ich verspreche allen, dass wir nicht absteigen. Sogar, dass wir nicht mal mehr in Abstiegsgefahr geraten“, erklärt er und begründet das: „Wir haben einen super Angreifer dazubekommen. Jan-Luca Knop macht das richtig gut. Orhan und Erman Celik sind wieder da. Bald dürfte auch Thomas Geiger wieder dazukommen. Und ich finde, dass unsere Viererkette auch sehr gut steht. Gut, im Test gegen den Hörder SC (1:3., d., Red.) habe ich auch einen Fehler gemacht, aber in der Liga klappte das besser.“
Selbstkritisch ist er, der gerne vorangeht: „Ich liebe meine Innenverteidiger-Position, ich liebe es, die Mannschaft zu führen, selbst wenn ich seit meiner Verletzung nicht mehr Kapitän bin. Das ist völlig okay so.“ Also hatte Führungsspieler Aksözek auch das Wort vor dem Westfalia-Spiel ergriffen: „Wir müssen immer gewinnen wollen, egal, gegen wen“, gab er den Teamkollegen mit auf den Weg. Es klappte dann ja gegen Körne.
BW Huckarde will zweiten Abstieg vermeiden
Und um dem Versprechen Nachdruck zu verleihen, sollte der Tabellenzehnte Huckarde auch beim Zwölften TSC Eintracht nachlegen: „Wenn ich das schon vor dem Westfalia-Spiel gesagt habe, gilt das jetzt natürlich auch: Wir spielen auf Sieg und legen mit den jetzt folgenden Punkten den Grundstein für eine erfolgreichere kommende Saison. Es läuft gerade sehr gut, aber es könnte ja noch besser werden.“
Ob er vielleicht doch den Tapetenwechsel zu einem ambitionierteren Verein vornimmt, lässt Hazar Aksözek offen: „Wenn das alles passt, traue ich mir die Bezirksliga zu. Aber ich gehe ja ganz offen mit meinem Schichtdienst um und müsste dann sehen, wie das funktionieren kann. Blau-Weiß wird auch jetzt mein erster Ansprechpartner sein. Hier weiß ich, was ich habe.“ Hazar ist da. Sogar gerne.
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