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Lehrmeister Wolf, Terzic und Alipour: Das steckt hinter Brünninghausens neuem Trainer-Duo
Fußball-Westfalenliga
Mit Ex-Trainer Alen Terzic hat der FC Brünninghausen gesprochen, auch mit Miguel Moreira, der zuletzt Co-Trainer von Hannes Wolf war. Das neue Trainer-Duo des Klubs bilden aber zwei andere Namen.
Florian Gondrum und Rafik Halim sind häufig auf dem Spielfeld aufeinandergetroffen. Gondrum als Stürmer des FC Brünninghausen und Rafik Halim als Defensivspezialist des ASC 09 Dortmund. Es waren erbitterte Zweikämpfe zweier Spieler, die den Dortmunder Amateur-Fußball mitgeprägt haben.
Zwei Dortmunder Jungs mit Führungsqualitäten
Florian Gondrum steht mit seinen 29 Jahren noch heute auf dem Platz des Westfalenligisten FC Brünninghausen, Halim (35) hat in der vergangenen Spielzeit noch ein bisschen der zweiten Mannschaft des ASC 09 geholfen.
Jetzt stehen beide erstmals zusammen für einen Klub auf dem Feld. Zumindest beim Training. Gondrum und Halim bilden das neue Trainer-Duo des FC Brünninghausen. Für beide ist es der erste Trainerjob.
„Es sind zwei Dortmunder Jungs, beide haben Führungsqualitäten und unter exzellenten Trainern gearbeitet. Hannes Wolf, Alen Terzic und Adrian Alipour“, erklärt Klaus-Dieter Friers, Geschäftsführer Sport des FCB.
Gondrum hatte zuletzt schon interimsmäßig das Team trainiert, nachdem sich der Klub vom erfolglosen Maximilian Borchmann getrennt hatte. Gondrums Bilanz: Vier Spiele, zwei Siege, zwei Remis, acht Punkte. „Die Bilanz ist okay“, sagt Gondrum. „Es ist unter Florian eine Entwicklung zu erkennen. Die Mannschaft ist endlich in der Westfalenliga angekommen und hat den Oberliga-Modus abgeschaltet“, sagt Friers.
Gespräche mit anderen Kandidaten
Bevor die Verantwortlichen des FCB auf die Idee mit Gondrum und Halim kamen, hatten sie mit Ex-Trainer Alen Terzic und Miguel Moreira gesprochen. Beide sagten ab.
Am 1. November stellte die Sportliche Leitung Gondrum dann die Frage, ob er es sich vorstellen könne, die Mannschaft bis zum Saisonende zu trainieren. Er sagte zu, aber mit dem Forderung, einen starken zweiten Mann an seiner Seite haben zu wollen.
Es fiel der Name Rafik Halim. „Als der Name auf den Tisch kam, habe ich sofort gesagt, ruft ihn an“, erinnert sich Gondrum. Das tat Friers. Halim war sofort interessiert, schaute sich am Sonntag die Partie des FC Brünninghausen gegen DJK TuS Hordel (1:1) an und sagte später zu. Ein schöner Randaspekt: Moreira gab dem Klub den Tipp, Rafik Halim mal anzusprechen.
„Ich war total überrascht, als ich angerufen wurde. Damit hatte ich gar nicht gerechnet“, sagt Halim. Die Planungen des B-Lizenz-Inhabers beinhalteten eigentlich, dass er erst in der kommenden Spielzeit als Trainer einsteigen würde.
„Es gab nur positives Feedback“
„Es war schon ein Prozess. Auf dem Platz war ich immer ein Bauchmensch. Bei der Trainerfrage bin ich rational an die Sache gegangen, weil es nicht mein Plan war, jetzt ins Trainergeschäft einzusteigen. Ich habe dann mit meiner Frau, Vertrauten, Klaus-Dieter Friers und Florian Gondrum gesprochen. Und es gab nur positives Feedback.“
Dass der Klub erst Terzic und dann Moreira angesprochen hat, damit hat niemand ein Problem. „Das sind natürlich ganz andere Kaliber. Absolut okay, dass der Klub erst mit den beiden gesprochen hat. Es hat mich auch ein wenig überrascht, dass der Klub überhaupt auf mich zugekommen ist“, sagt Gondrum.
Gondrum und Halim sind gleichberechtigt. Gondrum wird das Team auf dem Feld coachen, Halim von der Bank aus. „Natürlich wird es mal unterschiedliche Meinungen geben, wie die Aufstellung aussehen soll. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir immer eine gemeinsame Lösung finden werden“, sagt Gondrum.
Für beide ist wichtig, dass sie dieselbe Spielidee präferieren. „Mit viel Ballbesitz kommt man in der Westfalenliga nicht weit. Viele Teams warten an der Mittellinie auf dich und wollen gar nicht mitspielen. Für uns ist deshalb das Umschaltspiel wichtig. Wir wollen die Bälle erobern, schnell umschalten und die Unordnung des Gegners nutzen“, sagt Gondrum.
Die Vertragszeit ist klar festgelegt
Das ist das Spiel, das Gondrum bei Alen Terzic und Rafik Halim bei Adrian Alipour kennengelernt haben. Der Vertrag der beiden läuft erstmal bis zum Ende der Spielzeit. „Ich hoffe, dass wir mindestens anderthalb Jahren zusammenarbeiten, um hier etwas Neues in Brünninghausen aufzubauen“, sagt Friers. Gondrum und Halim würden sich natürlich darüber freuen.