
Ein langjähriger Bezirksligist steckt nach fünf Spieltagen schon wieder mitten im Abstiegskampf der Kreisliga A. © Manuela Schwerte
Langjähriger Bezirksligist nach erneuter Klatsche im Abstiegskampf der A-Liga - es gibt ein Manko
Kreisliga A
Ein langjähriger Bezirksligist steckt nach fünf Spieltagen schon wieder mitten im Abstiegskampf der Kreisliga A. Es gibt mehrere Hoffnungsschimmer - aber auch ein großes Manko.
Von den letzten zehn Saisons spielte das Team insgesamt sechs in der Bezirksliga. Mittlerweile ist das Team - wie auch in der vergangenen Saison schon - im Abstiegskampf der Kreisliga A1 angekommen. An den ersten fünf Spieltagen der noch jungen Saison gab es vier deutliche Niederlagen.
Dorstfelder SC ist 2019 aus der Bezirksliga abgestiegen
Der langjährige Bezirksligist stieg 2019 in die Kreisliga A ab und findet sich dort seither im unteren Mittelfeld wieder. In der vergangenen Spielzeit rettete sich der Dorstfelder SC erst spät mit Derbysiegen über den Nachbarn Eintracht und Arminia Marten über den Strich.
Wie es scheint, wird es auch in der Saison 2022/23 nur darum gehen, die Klasse zu halten. Das sieht auch Mike Böttcher so, der mit Peter Brdonkalla das Trainerteam beim Dorstfelder SC bildet. „So wie es aktuell aussieht, müssen wir jetzt schon den Abstiegskampf annehmen“, erklärt Böttcher. Gegen SuS Oespel-Kley (1:4), Rot-Weiß Barop (1:5), VfR Kirchlinde (1:6) und Rot Weiß Germania (1:5) hat es bereits vier heftige Klatschen in den ersten fünf Spielen der Kreisliga A1 gegeben. Einzig gegen das noch punktlose Hellweg Lütgendortmund gab es einen Sieg (6:1).
„Die Spiele, die wir verloren haben, waren in der Höhe ok. Außer gegen Barop, wo wir beim Stand von 1:0 frei aufs Tor laufen. Der gegnerische Torwart nagelt dann unseren Spieler um und es gibt nur Gelb und Freistoß. Das war ein sicheres Tor“, berichtet Böttcher. Umgekehrt habe der Schiedsrichter in einer ähnlichen Situation einen Dorstfelder vom Feld gestellt. Nach dem schnellen Ausgleich war der DSC in Unterzahl chancenlos.
Dem Dorstfelder SC fehlt es an Erfahrung
Doch woran liegt es, dass das Team nach Rückständen derart auseinander bricht? 21 Gegentore nach fünf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Böttcher sagt dazu: „Wir haben eine extrem junge Mannschaft. Der Großteil ist zwischen 18 und 22 Jahre alt. Fußballerisch ist es eine gute Truppe, aber die Erfahrung fehlt. Da ist noch zu viel Blauäugigkeit im Spiel.“
Sein Team habe häufig viele Torchancen, mache aber zu wenig daraus. Wie auch zuletzt bei der 1:5-Niederlage gegen Germania, als man erst in der 61. Minute das 0:2 kassierte. „Da gehen dann die Köpfe runter. Die Ergebnisse sehen natürlich deutlich aus, das ist ärgerlich.“

Der Dorstfelder SC (blaues Trikot) gewann in der Rückrunde der vergangenen Saison gegen das Top-Team TuS Holzen-Sommerberg (weiß) mit 2:1. © Foto: Manuela Schwerte
Spieler wie Pascal Kowalczyk oder Boris Naydov seien laut Böttcher erfahrene Spieler, die das junge Team auf dem Feld anführen können. Doch die Ergebnisse machen die Situation nicht einfacher. „Du kannst am Anfang der Saison auf eine Euphoriewelle kommen, du kannst aber auch so wie wir in einen Negativstrudel kommen“, erklärt Böttcher.
Dorstfelder SC trifft nun auf den SV Westrich
Die Hoffnung liege aber darauf, dass man endlich die Torchancen, die sich bieten, auch nutzt. „Wir spielen gut mit“, betont Böttcher und ergänzt, dass es noch früh in der Saison sei. Nichtsdestotrotz steht am Sonntag (18. September) ein wichtiges Spiel gegen den SV Westrich an, der mit sechs Punkten auf Rang elf steht. Dorstfeld findet sich mit seinen drei Punkten aktuell auf dem 13. Tabellenplatz wieder.
„Jedes Spiel ist wichtig. Wir gehen in jedes Spiel rein und wollen es gewinnen. Letztes Jahr haben wir auch Holzen geschlagen, die ganz oben standen“, gibt sich Böttcher kämpferisch und fügt an: „Aber wenn man gegen Westrich gewinnt, nimmst man erstmal Abstand von unten.“
Abstand von unten nehmen steht also ganz oben auf dem Zettel beim Dorstfelder SC, der mit jungen Spielern und Akteuren „die Bock auf den Verein haben“, wie Böttcher erklärt, seinen eigenen Weg gehen. Und vielleicht schnuppert der langjährige Bezirksligist dann ja irgendwann wieder am Aufstieg.
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.