Kreisligist verliert Derby nach 4:1 noch 4:6 – am Ende nur noch zu neunt auf dem Platz

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Kreisligist verliert Derby nach 4:1 noch 4:6 – am Ende nur noch zu neunt auf dem Platz

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Ein Dortmunder Kreisligist hat in seinem Derby in den letzten gut 20 Minuten eine 4:1-Führung aus der Hand gegeben und noch mit 4:6 verloren. Für den Trainer gibt es eine einfache Begründung.

Dortmund

, 27.04.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Längst war der Dortmunder Kreisligist in seinem Derby auf die Siegerstraße eingebogen. Doch in den verbliebenen gut 20 Minuten brach das Team noch völlig ein. Das hat einen überraschend plausiblen Grund, wie der Trainer verrät.

Mit 4:6 verlor der FCK Sölde letztlich das Lokalduell mit dem VfR Sölde III in der Kreisliga C5 Dortmund. Dabei hatte der FCK erst 2:0 und dann 4:1 geführt. Ab der 68. Minute – da verkürzte der VfR auf 2:4 – spielte aber nur noch die Sölder Drittvertretung.

FCK Sölde: Beinahe die gesamte Mannschaft fastet

„Es ist ganz einfach zu erklären“, sagt FCK-Trainer Marvin Weinand. Das überrascht. Schließlich ist es auch in der Kreisliga C nicht an der Tagesordnung, dass Mannschaften solche Vorsprünge in der Kürze der Zeit aus der Hand geben. Aber die Überraschung hält nur dem ersten Eindruck stand.

Der Fastenmonat Ramadan der Muslime spielte dabei nämlich eine große Rolle, so Weinand. „In unserer Mannschaft spielen fast nur Moslems“, sagt Weinand. Acht Fußballer, die am Sonntag gegen Sölde III in der Startaufstellung standen, haben am Spieltag gefastet, so Weinand.

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Viele Akteure fehlten Weinand aufgrund des religiösen Rituals sogar gänzlich. „Der Rest traut sich das gar nicht zu, dann zu spielen“, sagt er. Nur zwei Alternativen hatte er bei sehr frühlingshaften Temperaturen auf der Bank.

Schon zur Halbzeit hätten demnach die Kräfte bei denn ersten Spielern deutlich nachgelassen. „In der Halbzeit kamen die ersten Spieler und sagten: „Marvin, es geht nicht mehr‘“, so der Trainer. Nach der Pause schoss der FCK trotzdem sogar noch das 3:1 und 4:1 heraus.

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Doch irgendwann waren die Reserven aufgebraucht. Schließlich begann das Fastenbrechen erst nach Sonnenuntergang – also deutlich nach der um 15 Uhr angepfiffenen Partie.

„Am Ende hat die Kraft zu sehr nachgelassen. Der VfR Sölde war aber auch stark“, so Weinand. An der Niederlage hat er überhaupt nicht zu knabbern: „Am Ende des Tages geht das vor. Ich respektiere das“, so Weinand, der sogar stolz auf die Leistung seiner Mannschaft sei.

13.02 Dortmund Fußball Birgili Hörde – FCK Sölde

13.02 Dortmund Fußball Birgili Hörde – FCK Sölde © Schaper

Der VfR Sölde glich nach dem 4:2 (68.) binnen acht Minuten aus und stellte mit weiteren Treffern in der 78. und 89. Minute den Sieg sicher.

Beendet habe der FCK Sölde das gut besuchte Spiel schließlich nur noch mit zehn oder neun Spielern, sagt Weinand. Einige Akteure hätten einfach nicht mehr gekonnt. „Da steht absolut die Gesundheit im Vordergrund“, so Weinand.

FCK Sölde will Absprache mit Schiedsrichter treffen

Der Fastenmonat endet mit dem sogenannten Zuckerfest. Vorab spielt der FCK noch am Mittwoch gegen Kirchhörder SC III und am Sonntag, dem letzten Tag des Ramadans, gegen den ASC 09 Dortmund III.

Beim Abendspiel (20 Uhr) gegen Kirchhörde fällt das Fastenbrechen, das Iftār, in die Spielzeit. In vielen Begegnungen gibt es in solchen Fällen inzwischen kleine Unterbrechungen, vergleichbar mit einer Trinkpause bei hohen Temperaturen. „Da hoffen wir, dass der Schiedsrichter damit einverstanden ist“, sagt Weinand. Zumindest ein Stück Gebäck oder einen Tee könnten seine Schützlinge dann zu sich nehmen.