Spieler tritt Schiedsrichter während Kreisligaspiel in den Unterleib – Partie geht weiter

Fußball-Kreisliga

Ein Schiedsrichter in Essen wurde am Wochenende von einem Spieler getreten. Das Spiel wurde dennoch nicht abgebrochen. Der schuldige Spieler hat mit weitreichenden Folgen zu rechnen.

Essen

von Linus Wieprecht

, 13.10.2021, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
In Essen wurde ein Spieler gewalttätig gegenüber dem Schiedsrichter.

In Essen wurde ein Spieler gewalttätig gegenüber dem Schiedsrichter. © picture alliance / dpa

Bei einem Spiel in der Kreisliga B2 in Essen kam es am vergangenen Sonntag zu einem hässlichen Vorfall. Ein Spieler ging mit Gewalt gegen den Schiedsrichter vor. Nun drohen folgenschwere Konsequenzen.

65 Minuten waren in der Partie des FC Karnap gegen Al-Arz Libanon II gespielt, als es auf dem Platz zu einer Rudelbildung kam. Ausschlaggebend dafür war vermutlich der Ärger mehrerer Al-Arz-Spieler über eine Entscheidung des Schiedsrichters.

Einer der Gästespieler trat inmitten der Rudelbildung plötzlich den Schiedsrichter, der nach dem Tritt auf Bauchhöhe zu Boden ging. In einem Video des Streamingdienstes Soccerwatch ist zu erkennen, dass ein Mitspieler den tätlichen Spieler anschließend von der Menge abwendet. Die Begegnung wurde daraufhin trotz des Vorfalls fortgeführt.

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Wie die WAZ berichtet, sei der Schiedsrichter in der Lage gewesen, weiterzupfeifen. Zudem habe er eine Entschuldigung der Gästemannschaft angenommen. Die Aktion blieb schon im Spiel nicht folgenlos - der Spieler sah die Rote Karte - und wird wohl noch mehr Konsequenzen nach sich ziehen. So drohe einem gewalttätigen Spieler im Fußballverband Niederrhein eine Spielsperre von bis zu drei Jahren.

In Essen wurde zudem just vor Beginn dieser Saison in Kooperation mit der Stadt ein Konzept zur Verhinderung von Gewaltausbrüchen im Sport entwickelt. Daraus geht hervor, dass involvierten Vereinen Sanktionen bis hin zur Kündigung der verpachteten städtischen Sportanlage, also des Trainings- und Spielplatzes, drohe.

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Der Reviersport zitiert zudem den Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, der erklärt: „Gewalt hat im Sport keinen Platz“. Darüber hinaus werde man „als Stadt ebenfalls alle Möglichkeiten nutzen, dieses Verhalten zu bestrafen - sowohl der Spieler als auch der Verein müssen mit Konsequenzen rechnen“.

Al-Arz Libanon ist gefordert

Somit ist nun auch der Al-Arz Libanon II gefordert. Denn eine mangelnde oder unzureichende Kooperation könne zum „kompletten Entzug der Trainingszeiten“ führen, erklärt Kufen.

Der Oberbürgermeister habe sich zudem am Montag mit dem Essener Sportbund sowie den Sport- und Bäderbetrieben der Stadt Essen zusammengetan. Nun werde geprüft, wie mit dem Spieler und dem Verein hinsichtlich der Gewalttat umgegangen wird. Eins ist aber schon jetzt sicher: Folgenlos bleibt der letzte Sonntag nicht.

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