Der TuS Körne robbt sich an das rettende Ufer heran. Noch fehlen dem Vorletzten der Bezirksliga 8 nach zwei Siegen hintereinander vier Punkte zum rettenden Ufer. Aber Trainer Dirk Sörries scheint recht zu behalten: Diese Mannschaft gibt nicht auf.
Mit einem Sieg bei der sich ebenfalls im Aufwärtstrend befindenden Westfalia Wickede könnte der TuS in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen kommen. Vor dem Derby am Freitagabend (19. April) um 19.30 Uhr Am Zippen steuert Angreifer Nick Szytel (20) einen weiteren Schuss Optimismus im Interview dazu.
Nick Szytel, die erste Frage hast du gerade schon beantwortet, als du dich gemeldet hast. Aber gerne für alle: Wie spreche ich deinen Nachnamen aus?
Schüttel, als wenn du dich eben schüttelst.
Dann schüttele ich mich und komme zum Fußball. Darum soll es ja auch gehen. Greifen wir den Glauben deines Trainers auf: Rettet ihr euch noch?
Ich bin mir sehr sicher, weil wir da mit der Qualität unserer Mannschaft auch gar nicht da unten reingehören.
Warum seid ihr denn unten und habt nach 22 Spielen erst 18 Punkte?
Das hört sich zwar immer etwas einfach an, aber uns fehlte lange das Spielglück. Das haben wir uns jetzt erarbeitet.

Für dich als gerade aus dem Nachwuchsbereich gekommenen Spieler dürfte es besonders schwierig gewesen sein. Wenn ich das richtig nachvollziehe, kamst du aus Brackel, um in Körne bei den Senioren einzusteigen. Da der Trainer große Stücke auf dich hält und du jetzt in zwei Spielen drei Tore gemacht hast, sind wir gespannt darauf, dich besser kennenzulernen: Nenn uns doch bitte deinen Weg zum TuS…
Ich wohne, seit ich drei Jahre alt war, in Brackel. Daher war der SV Brackel 06 auch mein erster Verein, da war ich fünf Jahre. Dann noch einmal fünf Jahre beim Wambeler SV und zuletzt wieder bei Nullsechs. Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Das war Anfang der Saison eher schwierig. Die Vorbereitung lief für mich ganz gut. Im ersten Spiel hatte ich auch noch getroffen, dann aber mehrere Spiele gar nicht. Das war neu für mich.
Das heißt, als Junior hast du Tore am Fließband geschossen. Und jetzt erlebtest du deine erste persönliche Flaute?
Genau, dass ich mehrere Spiele ohne Torerfolg blieb, kam einfach nicht vor. Dass es dann in Körne nicht mehr klappte, was für einen Kreisliga-Nachwuchsspieler, der im Seniorenbereich direkt in der Bezirksliga spielt, vielleicht gar nicht so ungewöhnlich ist, beschäftigte mich aber schon.
Und dann?
Dann haben mich die Trainer, auch um den Druck von mir zu nehmen, nicht mehr so oft spielen lassen. Aber da wir jetzt alle unsere Erfolgserlebnisse bekommen, läuft es bei mir auch. Gegen Mühlhausen habe ich ein Tor gemacht, jetzt in Kemminghausen zwei. Wenn das Spielglück auf unserer Seite ist, belohnen wir uns auch.
Wie machst du deine Tore?
Jetzt war es erst ein Schuss ins Eck, nachdem ich den Torwart ausgeguckt hatte. Dann hatte mir ein Kollege gut aufgelegt.
Das heißt, du bist der klassische Neuner?
Am liebsten ja. Ich hatte mal im zentralen Mittelfeld angefangen, wollte aber immer Tore schießen und wurde zum Stürmer. Dann hat mich ein Jugendtrainer auch mal außen angreifen lassen, aber die Mitte liegt mir mehr.
Und dann mitten ins Derby gegen Wickede. Euer Trend ist mit zwei Siegen zwar noch besser als der von eurem Gegner, der es aber auf einen Sieg und ein Remis brachte. Aber da die Westfalia offenbar auch noch lebt, dürfte da Pfeffer drin sein…
Das sehe ich auch so. Ich darf an das Hinspiel erinnern, das wir 1:2 verloren haben. Selbst wenn ich damals krank passen musste, habe ich mitbekommen, wie sehr uns dieses Ergebnis gewurmt hat. Wickede hatte für das 2:1 gearbeitet. Um uns zu revanchieren, müssen wir das auch tun. Ich bin mir sicher, da ist viel Pfeffer drin.
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