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Königsborner SV dementiert Zahlungen an Söldes Gegner, VfR-Coach hat etwas anderes gehört
Fußball-Bezirksliga
Kurioses Gerücht in der Bezirksliga: Es geht um Siegprämien, die der Königsborner SV anderen Vereinen versprochen haben soll, wenn diese gegen den VfR Sölde gewinnen. Die Meinungen gehen auseinander.
Hat der Königsborner SV den Gegnern des VfR Sölde Geld geboten, um den Spielern einen zusätzlichen Anreiz zu liefern, gegen die Dortmunder zu gewinnen? Der KSV weist die Gerüchte zurück, ebenso wie die meisten beteiligten Bezirksliga-Klubs der Staffel 8 aus Dortmund und Lünen. Nur ein Verein befeuert die Rederei.
Zur Erinnerung: In der Staffel 8 kämpfen der KSV und VfR Sölde um den Aufstieg in die Landesliga. Der Spitzenreiter aus Unna und der Verfolger aus dem Dortmunder Stadtteil Sölde haben beide jeweils 56 Punkte auf dem Konto. Der VfR hat allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.
Nun wabert ein Gerücht durch die Dortmunder Amateurfußball-Welt, die finanzstarke Mannschaft aus Unna habe auf eine ordentliche Portion Zusatzmotivation in Form von Siegprämien gesetzt. Rechtlich tatsächlich gar kein illegales Vorgehen.

Spieler der SG Massen haben eine Prämie angeboten bekommen, meint Söldes Marco Nagel. © Schürmann
Söldes Trainer Marco Nagel befeuert das Gerücht nun zusätzlich mit folgender Anekdote: „Spieler der SG Massen haben unseren Spielern erzählt, dass der Königsborner SV ihnen eine ordentliche Summe geboten hätte, wenn sie gegen uns gewinnen“, so der VfR-Coach.
Angeblich soll der KSV den VfR-Gegnern 3000 Euro versprochen haben, wenn diese gegen Sölde gewinnen.
Gegner des Königsborner SV und Klub selbst dementieren
Aus Massen heißt es dazu allerdings: „Ich höre davon zum ersten Mal und ich denke nicht, dass Geld geflossen ist. Gegen Sölde hätten wir eine solche Motivation aber auch gar nicht benötigt, da waren wir bis in die Haarspitzen motiviert“, sagt der Sportliche Leiter der SG Massen, Roman Spielfeld.
Und was sagt der Königsborner SV selbst? Angesprochen auf den Vorwurf findet KSV-Chef Daniel Krahn ähnliche Worte. „Davon weiß ich wirklich gar nichts, also kann ich nur dementieren.“
Weitere Vereine, gegen die der VfR im Saisonfinale spielte oder noch spielt, sind DJK TuS Körne und BW Alstedde.
Beim TuS sagt Interimstrainer Thomas Schröder: „In Königsborn sind sie sich scheinbar sicher, dass sie schon aufgestiegen sind oder es aus eigener Kraft ohne zusätzliche Motivation schaffen. Denn mit uns hat von denen niemand gesprochen.“

Der Sportliche Leiter von BW Alstedde, Benedikt Kuhne, hat keinerlei Angebote bekommen. © Sebastian Reith
Von Söldes Gegner am 8. Mai, BW Alstedde, werden die wilden Gerüchte ebenfalls nicht bestätigt. „Mit mir hat noch keiner gesprochen. Das würden wir aber auch nicht machen. Wir versuchen, vernünftig zu spielen und verschenken nichts“, sagt der Sportliche Leiter der Lüner, Benedikt Kuhne.
KSV-Chef: „Mannschaft will das Geld auch lieber auf Malle lassen“
Ob das in die Welt setzen solcher Behauptungen den Königsbornern am Ende schadet, glaubt Vorstand Daniel Krahn übrigens nicht. „Das ist gar kein Störfeuer. Wir müssen unsere Hausaufgaben einfach weiter machen und wenn Sölde durchzieht, werden sie auch verdient aufsteigen“, so Krahn.
Und auch auf die Frage, ob das 3000-Euro-Angebot womöglich nicht aus der Führungsebene, sondern aus den Reihen der KSV-Spieler kommen könnte, hat Krahn eine klare Meinung. Er scherzt: „Mir ist das nicht bekannt. Ich glaube, die Mannschaft will das Geld auch lieber auf Malle lassen.“
Ob dann als Landesliga-Aufsteiger oder weiterhin als Bezirksligist, werden die kommenden Wochen zeigen. So oder so: Heiß her geht es auch hierzulande. Die Klubs lassen die Gerüchteküche im Saisonfinale jedenfalls ordentlich brodeln.
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.

Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
