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Müssen Vereine keine Ablöse bezahlen, wenn die Saison annulliert wird?
Amateur-Fußball
Der Spielbetrieb im Amateur-Fußball ruht seit Monaten. Ein Abbruch ist denkbar. Gleichzeitig planen die Klubs für 2021/22 - auch mit neuen Spielern. Aber können die nun leichter wechseln?
Die Rechnung liegt nah: Seit Ende Oktober 2020 haben die Amateurfußballer in Westfalen kein Spiel mehr für ihre Klubs absolviert. Fünf Monate sind das schon. Und so mancher Verein oder so mancher Sportler fängt an zu rechnen.
Kann es sein, dass die Regel, dass Spieler ohne Amateurvertrag, die seit einem halben Jahre kein Spiel mehr für ihren Verein absolviert haben und deshalb umsonst den Klub wechseln können, in diesem Jahr quasi überall greift, weil die Phase des Nicht-Spielens überall länger dauert als sechs Monate? Für Sportler und Vereine könnte so eine Wechselkonstellation entstehen, die kaum zu überblicken wäre.
Doch der FLVW hat für diesen Fall vorgesorgt, erklärt der Vizepräsident Manfred Schnieders. „Nein, die Zeit ohne Spiele während des Lockdowns wird nicht auf die Halbjahresfrist angerechnet“, erklärt Schnieders. Das werde entsprechend rausgerechnet. Die Rechnung, vom Start des Lockdowns Anfang November 2020 bis zum Start einer neuen Saison vielleicht im September 2021 einen durchgehenden Zeitraum anzunehmen, werde es nicht geben. „Das funktioniert so nicht“, sagt Schnieders. „Dafür haben wir extra eine Regelung getroffen, damit das nicht passiert.“
Bleibt die Frage, was passiert, wenn die Saison annulliert wird, wenn also die ersten Spieltage so betrachtet werden, als hätten sie nie stattgefunden. Wie wirkt sich das auf die Halbjahresfrist für wechselwillige Spieler aus?
Hier sei die Regelung so, dass man zwischen Saison und Spielern, zwischen Annullierung und Wechselbestimmungen klar unterscheide, erklärt Schnieders. „Annulliert wird die Wertung der Saison, aber die Spiele gelten für die Sportler als gespielt. Das ist das Entscheidende. Und auch dann greift wieder die Regelung, dass die Lockdown-Phase aus der Halbjahresregelung herausgerechnet wird.“
61er-Jahrgang aus Bochum, seit über 35 Jahren im Journalismus zu Hause - dem Sport und dem blau-weißen VfL schon ewig von Herzen verbunden - als Sportredakteur aber ein Spätberufener.
