
© Stephan Schütze
Kirchhörder SC steckt plötzlich tief im Abstiegssumpf und erhält die nächste Hiobsbotschaft
Fußball-Landesliga
Unerwartet machen sich beim Kirchhörder SC plötzlich reale Abstiegssorgen breit. Doch woran liegt es, dass der Landesligist in der Rückrunde kaum punktet? Spielt der turbulente Winter eine Rolle?
Es war ein Sonntag mit gleich zwei sehr schlechten Nachrichten für den Kirchhörder SC. Zum einen verlor der Fußball-Landesligist das wichtige Abstiegsduell gegen SW Wattenscheid deutlich mit 0:4. Zum anderen verletzte sich zu allem Überfluss auch noch einer der besten KSC-Spieler.
„Ich wollte den Ball über den Gegner löffeln“, sagt Simon Rudnik einen Tag nach dem 0:4 in Wattenscheid, dass den KSC tief in den Abstiegskampf beförderte. Doch sein Gegenspieler schaffte es noch, aus dem Duell um den Ball einen Presseschlag zu machen.
Kirchhörder SC: Simon Rudnik ist verletzt
Weil sein linkes Sprunggelenk entsprechend ohne Spannung in der Luft hing, endete der Pressball für den offensiven Mittelfeldspieler übel. „Der Fuß ist arg geschwollen und sehr schmerzhaft“, sagt Rudnik.
Er rechnet mit einer Verletzung der Kapsel oder am Außenband. Eine genauere Diagnose gebe es noch nicht. „Es fühlt sich aktuell nach ein paar Wochen Ausfallzeit an“, so Rudnik. Eine Hiobsbotschaft für den KSC. Das nächste wichtige Spiel gegen Viktoria Resse am Donnerstag werde er definitiv verpassen, sagt Rudnik.
Spätestens durch die Pleite in Wattenscheid darf die Liga-Zugehörigkeit der Kirchhörder in der kommenden Saison wieder als offen betrachtet werden. Zwar hat der KSC noch vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Gewinnen die Konkurrenten ihre weniger absolvierten Spiele, rutschen die Rot-Weißen allerdings ab bis auf Abstiegsplatz 14.

Simon Rudnik (l.) fehlt dem Kirchhörder SC voraussichtlich mehrere Wochen. © Folty
Aber hat die prekäre Lage, in die sich Kirchhörde mit bis dato nur fünf Rückrunden-Punkten manövriert hat, auch jeder im KSC-Lager verinnerlicht? „Auf jeden Fall. Es ist hoffentlich jedem bewusst, dass wir noch Punkte brauchen. Wir haben die Qualität, aber müssen sie irgendwann auch mal auf den Platz bringen“, sagt Rudnik.
Das gelang den Kirchhördern zuletzt nur gegen die Top-Teams aus Hombruch (2:2) und Wanne (3:3), wo sich Rudnik und Co. für eine gute Leistung jeweils nicht mit einem Sieg belohnten.
Schon gegen Resse (Donnerstag, 19.30 Uhr, Kobbendelle 6) müsse die Elf von Trainer Dominik Grobe zeigen, dass Wattenscheid nur ein Ausrutscher gewesen sei. Da habe es dem KSC laut Rudnik nämlich an Einstellung, Zweikampfführung und einfach Zugriff gefehlt. „Und das in einem Spiel, wo es wirklich um die Wurst geht“, sagt der Routinier.
Kirchhörder SC enttäuschte gegen SW Wattenscheid
Verbessert sich Kirchhörde in diesen Kernkompetenzen nicht verbessert, „dann wirst du nicht punkten können“, sagt Rudnik. Auch einen Tag nach dem 0:4 ist er noch stark enttäuscht: „Das war wirklich keine Übermannschaft. Ich dachte, wir wären weiter.“
Doch woran liegt es, dass der KSC gegen durchschnittliche und unterdurchschnittliche Landesligisten seit Jahreswechsel kaum punktet? Spielt die ereignisreiche Winterpause noch eine Rolle?
Da trennte sich Kirchhörde von Trainer Sascha Rammel und ersetzte ihn durch Grobe. Zudem sorgte der angekündigte Wechsel von Top-Stürmer Finn Serocka beim KSC für etwas Missstimmung. Auch Rudnik selbst wird den Verein verlassen und wie Serocka zum Westfalenligisten FC Brünninghausen wechseln.
Eine Rolle spiele das laut Rudnik nicht. „Dafür ist die Stimmung zu gut. Mit dem neuen Trainer kam erstmal ja auch eine Aufbruchstimmung“, so Rudnik. Auch die Trainingswochen verliefen dem 30-Jährigen zufolge oftmals gut.
Gegen Wattenscheid sei davon aber „gar nichts zu sehen“, gewesen, so Rudnik. Er verweist auch auf die dünne Personallage der Kirchhörder. So hätten gegen Wattenscheid Spieler im Kader stehen müssen, die nach überstandener Verletzung eigentlich noch nicht bereit gewesen seien. „Da kann der Trainer ja nichts für“, sagt Rudnik.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
