Der VfL Kemminghausen ist dann doch in der Krise angekommen. Zuvor nahm der Sportliche Leiter und Interimstrainer Kürsat Can (44) seine Mannschaft nach den ersten vier Niederlage in Schutz.
Nach dem 2:3 beim abstiegsgefährdeten VfR Sölde II, das aus einer insgesamt besonders hinten enttäuschenden Leistung resultierte, schaltete Can im Gespräch um auf den Forderungsmodus.

Nach der Einleitung über die gelungene Anfangsphase im Spiel machte sich der Realismus in ihm breit. Schließlich belegt der VfL, der als einziges Team noch keine Punkte hat, den einzigen verbliebenen Abstiegsplatz.
Und da muss dann auch bei Kürsat Can irgendwann der Schutz aufhören: „Wir brauchen Leidenschaft.“ Und mit besten Grüßen an den ehemaligen Nationaltorwart Oliver Kahn: „Wir brauchen Eier.“
VfL Kemminghausen: Kritik an der Körpersprache
Ganz klar, auch Can blieb nicht verborgen, dass es nach dem schnellen Gegentor des Sölders Maurice Koschinski vorbei war mir der Anfangsherrlichkeit.
„Und das war jetzt auch nicht zum ersten Mal, dass wir sofort nach kleinen Rückschlägen die Köpfe senken und dann auch Konzentration abbauen. Das Tor mussten wir schon nicht kassieren. Und danach war dann alles weg, was die Mannschaft sich vorgenommen hatte. Sie zeigt ja immer in Phasen, dass sie es besser kann.“
Kürsat Can verschärft den Ton
Aber sie offenbart auch enorme Schwächen: Einzig dem überragenden Torwart Oussama Bouzarda war es zu verdanken, dass die Kemminghauser bis zum Schluss überhaupt in Reichweite eines Punktes blieben.
Haarsträubende Defensivfehler luden die Gastgeber immer wieder zur Sicherung deren zweiten Heimsieges ein. Dazu kam, dass der VfL eine Spielhälfte in Überzahl spielte (Ibrahim Diara hatte Rot gesehen). Mit dieser Situation kamen die Gäste auch nicht klar. Sölde blieb über weite Strecken das souveränere Team.
Und dann half das 3:2 durch Marlon Tetzner nicht mehr. Der VfL ist jetzt, da der sechste Spieltag durch ist, in einer handfesten Ergebniskrise angekommen. Auch die personelle Situation – Can und der als Trainer gesperrte Yasin Yanik saßen als Ersatzspieler auf der Bank- lässt der Sportliche Leiter als Erklärung nicht mehr durchgehen.
„Wir sind genügend Leute, trainieren auch ordentlich. Natürlich versuchen wir herauszufinden, was in den Köpfen der Spieler vorgeht. Aber eigentlich müsste jetzt jeder begriffen haben, dass wir im Keller stehen und nur mit der richtigen Einstellung 90 Minuten lang in den Spielen da unten rauskommen. Jetzt wissen wir, dass wir in einem Negativlauf sind und nicht mehr in einer kurzen Phase mit zwei Niederlagen, die, mit vielleicht stärkeren Gegnern zusammenhängen“, verschärft Can den Ton.
VfL Kemminghausen hat spielfreies Wochenende
Am kommenden Wochenende ist der VfL spielfrei. Für Donnerstag, den 26. September, hat der Klub einen Test gegen Mengede 08/20 vereinbart. Denn da die Mannschaft noch nicht im Rhythmus ist, hilft Spielpraxis definitiv. Kemminghausen hatte den Anspruch, im vorderen Drittel mitzuspielen.
Davon ist das Team ziemlich weit entfernt. „Ich will jetzt die Mannschaft auch nicht komplett anzählen, aber meine Geduld ist nicht unendlich. Wir brauchen Ergebnisse“ Und Leidenschaft. Und Eier!
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