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Kemminghausens Bülent Kara steht Duell der Emotionen bevor - ein Faktor ist entscheidend
Fußball-Bezirksliga
Bülent Kara ist seit dieser Saison Trainer beim VfL Kemminghausen. Seine große Liebe im Amateurfußball war früher aber Union Lüdinghausen - und auf den Verein trifft der VfL am Sonntag. Was erwartet Kara?
Mit dem Fahrrad sind es gerade einmal acht Minuten bis zum Fußballplatz der Union, mit dem Auto sogar nur fünf. Bülent Kara, Coach beim VfL Kemminghausen, ist ein waschechter Lüdinghausener, wohnt in der Steverstadt und hat früher auch mal den Fußball-Bezirksligisten trainiert. Nach seiner Zeit bei Union folgten weitere Stationen. Kara war bei Türkspor, kurz beim Lüner SV, später bei der SG Gahmen und ist jetzt beim VfL Kemminghausen gelandet. Mit dem Klub trifft Kara am Sonntag auf seinen Heimatverein.
Wenn am Sonntag um 15 Uhr in der 4-Bro-Arena am Gretelweg in Kemminghausen der Anpfiff ertönt, dann wird es für Bülent Kara emotional. Seine aktuelle Liebe VfL Kemminghausen trifft auf seine Ex-Liebschaft Union Lüdinghausen. Doch viel Zeit für alte romantische Gefühle darf Kara nicht verlieren. Dafür sind die Ziele des VfL zu ambitioniert.
Der hochgehandelte Bezirksliga-Klub ist mit einem 2:1-Sieg bei RW Germania in die Saison gestartet, hat die erste schwere Hürde der Saison gemeistert und drei Punkte auf sein Konto gutgeschrieben. Nun folgt das erste Heimspiel - mit Lüdinghausen zu Gast, das in der Vorwoche ein 2:2-Remis im Derby gegen den SuS Olfen erzielt hat.
„Es wird ein emotionales Spiel für mich, weil ich aus der Stadt komme und hier groß geworden bin. Ich kenne viele Leute aus dem Verein und habe noch immer eine Verbundenheit zum Klub. Ich freue mich, die Spieler und die Verantwortlichen zu sehen“, sagt Kara.
Die Punkte will der Kemminghausener Coach dennoch am Gretelweg behalten. Damit das klappt, setzt Kara vor allem auf einen Faktor: Zusammenhalt. „Die Mannschaft auf dem Platz muss funktionieren, nicht die Einzelspieler. Die Harmonie in der Truppe muss stimmen und gegenseitiges Vertrauen muss vorhanden sein“, betont Kara eindringlich, der schon beobachtet hat, dass seine Truppe zu einer kleinen Familie zusammenwachse und viel Zeit miteinander verbringe. Für den Coach ein entscheidendes Kriterium, um Erfolg zu haben.
Der Auftritt bei der Germania habe ihm schon gut gefallen, wenngleich er auch in dieser Partie noch Steigerungspotenzial ausgemacht hat. „Wir müssen uns für die Torchancen noch besser belohnen. Gegen den Ball hat die Mannschaft aber schon sehr gut gearbeitet. Da bin ich echt zufrieden“, so Kara weiter, der darauf pocht, dass seine Mannschaft gegen Union - aber auch gegen jeden anderen Gegner der Liga - den Kampf annehme.
„Wir müssen wach sein, sofort da sein und dürfen keine Mannschaft unterschätzen. In dieser Bezirksliga 9 kann wirklich jeder jeden ärgern. Wir brauchen volle Motivation“, so Kara abschließend, der ein paar Baustellen schließen muss. Stürmer und Neuzugang Fabian Kolodzick fehlt urlaubsbedingt, auch Tolga Buyruk wird dem Spiel nicht beiwohnen können. Boubacar Jallow fehlt gesperrt (Gelb-Rot), Yunus Emre ist noch verletzt.
Die Personalsituation wird die Zuschauer aber nicht davon abbringen, am Sonntag beim ersten Heimspiel des VfL in der neuen Saison dabei zu sein. „Wir erwarten viele Zuschauer - auch aus Lüdinghausen“, freut sich Kara.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
