Worte, die dem Verein deutlich weiterhelfen als ein durchaus wichtiges Kopfballtor: „Wir sind wirklich eine Familie. Viele von uns möchten mal höher spielen, aber keiner will hier weg. Hier stimmt es von oben bis unten, von vorne bis hinten. Wir verbringen unsere Freizeit gemeinsam. Ich glaube, so denken alle.“
Der das sagt, ist Lucan Dökmeci (23) und er hatte Westfalia Huckarde gerade mit einem Klassekopfball zurück in ein schon verkorkst geglaubtes Westderby in der Bezirksliga 10 gegen Mengede 08/20 gebracht. Doch mit dem 1:2 kam die Wende. 3:2 stand es bis zur vierten Minute der Nachspielzeit. Dann schlug Mengede noch einmal zu.
Und am Ende stand Dökmeci aber keinesfalls ratlos da. „Natürlich ist es ärgerlich, das erste von beiden Derbys, wir haben ja nur noch Westrich, nicht gewonnen zu haben. Wir hätten es verdient gehabt.“ Und das bringt den gegen Mengede starken Innenverteidiger zum Eingangsgedanken zurück. „Uns zeichnet der Wille aus. So haben wir das Spiel gedreht.“

Nur die Frage, warum seine Mannschaft anfangs den Mengedern das Feld überlassen hatte, wusste er nicht zu beantworten: „Vielleicht waren unsere Köpfe noch nicht da. Dass wir das 3:3 kassieren, passiert, ist aber natürlich äußerst schade.“ Ja, dieses Huckarder Team wirkt jederzeit intakt, aber es ist es eben auch noch ein wenig schwankend. Und so rennt die ambitionierte Westfalia der Titelkampfmusik ein wenig hinterher. Sieben Punkte beträgt der Rückstand. „Aber das ist bestimmt auch kein verkorkster Start“, erklärt Dökmeci. „Wenn wir unseren Willen bewahren, gewinnen wir unsere Spiele.“
Der junge Spieler durfte dennoch ein wenig den Sonntag genießen. Für sein Tor und seine Vorstellung erhielt er viel Lob: „Wertschätzung“, sagt er, „braucht jeder. Von den Leuten zu hören, dass ich es gut gemacht habe, motiviert mich.“
Und so verließen die Besucher den Platz am Bahndamm mit dem Gedanken, dass die Westfalia aktuell „nur“ elf Punkte auf dem Konto hat, aber dafür mindestens elf Freunde. Und die sind auch deutlich mehr wert.
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