Dimitrios Kalpakidis wieder voll in seinem Element Der „schlafende Riese“ soll erwachen

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Er ist gekommen, um zu bleiben. Dieses Signal sollte dem abstiegsgefährdeten Landesligisten Kirchhörder SC ein gutes Gefühl geben. Dimitrios Kalpakidis (43) sieht die nahe Zukunft seines neuen Klubs in der Landesliga und die mittlere Zukunft weiter oben. Warum, das verrät er im Interview nach dem ersten Meisterschaftsspiel beim Hombrucher SV (1:2) und vor dem am Sonntag anstehenden Duell gegen den Königsborner SV.

Dimitrios Kalpakidis, wie waren die ersten Tage beim Kirchhörder SC?

Gut, ich hatte das Gefühl, den Leuten im Verein und in der Mannschaft willkommen zu sein. Natürlich hätte ich aus Hombruch gerne was mitgenommen. Wir haben aber gegen ein Topteam gezeigt, dass wir gut genug für die Landesliga sind.

Ein Punkt trennt Ihr Team von der Abstiegszone. Ihr Ehrgeiz ist bekannt. Mit welchen Zielen sind Sie angetreten?

Zunächst müssen wir mit aller Macht versuchen, den Abstieg zu verhindern. Punkt!

Aber Sie sind nicht als Feuerwehrmann für ein paar Spiele angetreten?

Nein, wenn es nicht negative Entwicklungen gibt und der Verein mal sagt ‚Dimi, das passt nicht so richtig‘, dann sehe ich mein Engagement in Kirchhörde langfristig. Ich habe schon länger gesagt, dass der KSC ein schlafender Riese ist. Hier ist viel schon vorhanden, was andere Vereine gerne hätten. Wir haben eine sehr gute Jugendarbeit, der Platz ist neu, das Vereinsheim modern.

Wie ist der Kontakt zustande gekommen?

Natürlich gehört in die Positivliste auch der seriöse Vorstand. Ich war mal vor ein paar Jahren direkter Nachbar unseres zweiten Vorsitzenden Jörg Mielers. Damals haben wir locker gesagt: Irgendwann machen wir mal was gemeinsam. Jetzt kam über Jörg – später auch über den Sportlichen Leiter Kai Gräfenkämper – die Zusammenarbeit zustande. Ich wohne in Kirchhörde ganz nah am Platz. Daher passte das auch gut.

Was macht Ihnen Mut, Ihre sportlichen Ziele zu erreichen?

Dass die Mannschaft die Qualität dafür hat. Wir haben ein paar gestandene Spieler wie Kai Schürmann, Gilmar Mendes und Mohamed Yarhdi, aber auch viele junge Leute, mit denen wir erfolgreich sein können.

Kommt da der alte Dimi Kalpakidis durch, der sehr gerne Routine um sich scharrt?

Karim Bouzerda (langjähriger Weggefährte von Kalpakidis, aktuell beim TuS Hannibal, Anm. d. Red) kann ich wirklich gut gebrauchen. Spaß beiseite! Wir haben in Kirchhörde einige junge Spieler, die absolut willig sind, die zuhören und bereits jetzt das Niveau für die Liga haben. Ich sehe Joshua Sulaimon, David Dapes, Jonas Veen, Vincent Vogel und weitere junge Spieler, die das gut machen. Ich wünsche mir, dass alle mutig spielen, nicht zu zögerlich. Dann sind wir stärker.

Ein paar dem KSC freundschaftlich gesonnene Fußballfreunde scherzten bereits, Sundi Gomes könnte mit 47 Jahren ein Comeback in der Landesliga feiern. Immerhin kickt er immer noch in der Reserve…

Sie lachen! Aber ich finde das gar nicht so abwegig. Wenn wir solch einen körperlich starken, topfitten und erfahrenen Mann im Verein haben, warum soll ich ihn als Option für Schlussphasen, in denen wir den Ball behaupten wollen, nicht bringen?

Das bestätigt Ihre Aussage „mit aller Macht den Abstieg verhindern“. Und dann? Sie sind ja höhere Ligen gewöhnt…

Ich haue ja gerne mal einen raus, aber momentan empfiehlt es sich auch mir, erst einmal vorsichtig zu sein. Natürlich möchte ich, da bin ich aber auch nicht der Einzige, noch mal höher als Landesliga trainieren. Wenn es dann aber auf Dauer mit uns allen in Kirchörde klappt, können wir darüber reden, wie wir den schlafenden Riesen dauerhaft wecken.

Direkt vor Augen haben Sie und Ihr Team das Königsborn-Spiel. Wie stellen Sie die Mannschaft darauf ein?

Wir sollten jetzt nicht herumrechnen: Gegen die geht das, weil die da stehen, und gegen die anderen das. Königsborn ist Neunter. Das ist zweitrangig. Wir brauchen Punkte, auch gegen diesen Gegner.

Sie haben in Hombruch Gelb-Rot gesehen, dürfen aber trotzdem das Team jetzt coachen. Um es positiv zu verwenden: Sie sind offensichtlich schon mit vollem Herzen dabei…

Das bin ich immer. Ich möchte das gar nicht mal groß kommentieren, aber wenn der Schiedsrichter nicht einmal eine einfache Frage beantwortet und der Assistent dann einen Hinweis als gelb-rot-würdig anzeigt, muss ich eben hinter die Bande. Ich werde da noch was in den entsprechenden Gremien zu sagen. Aber ich bin schon sehr froh, dass ich am Sonntag von der Bank aus coachen kann.

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