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Interimstrainer von Türkspor über Ex-Coach Tyrala: „Er hat das Team im Stich gelassen“
Fußball-Landesliga
Sebastian Tyrala verlässt Türkspor und wechselt zu TuS Bövinghausen. Das stößt bei seinem Ex-Verein auf Unverständnis. Die Reaktion eines der Interimstrainer fällt deutlich aus.
Die Meldung, dass Sebastian Tyrala Türkspor Dortmund verlässt und beim TuS Bövinghausen als Trainer anheuert, sorgte für viel Aufsehen. Einer der drei Interimstrainer findet deutlich Worte für das Verhalten Tyralas.
Die Türkspor-Mannschaft wollte „einen Cut machen“
„Das war nicht okay von ihm. Er hat das Team im Stich gelassen. Er hatte einen guten Draht zu uns und hat immer gesagt, dass er uns trainieren möchte“, sagt Akman. Am Mittwochabend setzte sich die Mannschaft noch einmal mit Tyrala zusammen. Dabei machten ihm die Spieler deutlich, dass sie nicht mehr gewillt sind, mit ihm weiterzuarbeiten.

Ömer Akman ist einer der drei Interimstrainer bei Türkspor. © Stephan Schütze
Eigentlich wollte Tyrala den Landesligisten beim Spiel am Freitag gegen SuS Kaiserau noch betreuen. Akman erzählt, warum sich das Team dagegen entschied. „Es stand ja schon alles fest, überall wurde es schon geschrieben. Wir wollten das nicht in die Länge ziehen. Wir wollten sofort einen Cut machen.“
Akcay und Acil gehören noch zum Trainertrio
Da ein Nachfolger noch nicht gefunden ist, wird Akman mit dem zweiten Kapitän Muhammed Acil und Torwarttrainer Mehmet Akcay für noch unbestimmte Zeit, wie Akman sagte, übernehmen. Der Vorsitzende Dr. Akin Kara hatte am Mittwoch noch gesagt, dass Marcel Reichwein, vorher schon Co-Trainer unter Tyrala, zum Trio um Akman und Akcay gehört.
„Wir hatten nicht so viel Zeit. Deshalb haben wir in der Mannschaft so entschieden. Der erste und zweite Kapitän sind die ersten Ansprechpartner. Das haben wir mit dem Vorstand abgesprochen.“ Bereits am Mittwoch leitete das Interims-Trio das Training. Schon am Freitag (19.15 Uhr) steht das nächste Ligaspiel gegen Kaiserau (8.) an.
Akman glaubt nicht, dass die Mannschaft abgelenkt wird
Im Kampf um den Aufstieg in die Westfalenliga kann für den Tabellenzweiten, der am vergangenen Spieltag im Topspiel den bisherigen Tabellenführer Spvgg Horsthausen mit 3:0 schlug, jeder Ausrutscher Folgen haben.
„Wir werden keine wilden Sachen machen, konzentriert sein und so weiterspielen, wie vorher. Jeder von uns ist gut vorbereitet“, glaubt Akman, dass sich die Mannschaft nicht von dem Trainer-Beben ablenken lässt, warnt aber auch vor Kaiserau: „Sie haben viel Disziplin und ein paar schnelle Leute vorne. Da müssen wir aufpassen.“
Akman kann sich eine Trainerkarriere vorstellen
Ganz ungewohnt ist die neue Rolle für Akman auch nicht. „Ich habe in der Saison schon ein, zwei Mal das Training geleitet. Ich möchte nach der Karriere auch selbst mal Trainer sein.“ An der Seitenlinie wird Akman am Freitag aber noch nicht stehen.
Während der Kapitän und sein Vertreter Torwart Acil auf dem Platz versuchen werden, den Sieg einzufahren, wird Torwarttrainer Akcay an der Seitenlinie stehen. „In den Pausen werden wir uns dann kurz besprechen“, erklärt Akman die Vorgehensweise während des Spiels. Und vielleicht kann das Trio nach der Partie auch direkt seine ersten drei Punkte sammeln.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
