Es gibt das erste Opfer des Trainerbebens in Bövinghausen - Eine wichtige Person hört auf

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Es gibt das erste Opfer des Trainerbebens in Bövinghausen - Eine wichtige Person hört auf

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Es gibt ein Opfer des Trainerbebens beim TuS Bövinghausen. Es war an vielen Aufstiegen des Klubs beteiligt. Aktuell hat er aufgehört. Der neue Trainer will ihn umstimmen.

Dortmund

, 29.10.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Wechsel von Sebastian Tyrala von Türkspor Dortmund zum TuS Bövinghausen schlägt hohe Wellen. Mit diesem Wechsel hatte niemand gerechnet. Jetzt ist er aber vollzogen und Tyrala leitet am Freitag zum ersten Mal das Training des Westfalenliga-Spitzenreiters. Ein wichtiger Baustein des Vereins fehlt dann.

Sven Thormann. Der bisherige Trainer des Teams ist eher ein ruhiger und sachlicher Typ. Und so klingt er dann auch, als er am Tag nach der Verpflichtung von Sebastian Tyrala als neuem Cheftrainer beim TuS Bövinghausen, nach seiner Reaktion gefragt wird. „Ich kann es kurz machen, aber von mir gibt es dazu kein Wort.“

Dabei kann man durchaus die Sicht vertreten, dass Thormann allen Grund hätte, Dampf abzulassen. Denn die Umstände, unter denen er jetzt ins zweite Trainerglied beim TuS Bövinghausen zurückbeordert wurde, müssen ihm wie ein schmerzhaftes Déjà-vu vorkommen.

Denn schon einmal musste er trotz spektakulär guter sportlicher Bilanz beim TuS einen Schritt zurücktreten. Damals im Sommer 2019 hatte er die Mannschaft gerade innerhalb von zwei Jahren aus der Kreisliga A in die Landesliga geführt. Und dann kam Thorsten Legat.

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Thormann blieb. Fügte sich in die neuen Strukturen ein. Bewies höchste Loyalität und hielt dem neuen Trainer trotz dessen unkonventionellen Methoden den Rücken frei. Nach vier Monaten war das Abenteuer Legat dennoch schon wieder Geschichte. Es folgten Dimitrios Kalpakidis und Nikola Karcev, der Erfolg blieb dem TuS treu. Aber der TuS nicht seinen Trainern. Die Kapitel Kalpakidis und Karcev sind längst wieder geschlossen in Bövinghausen.

Und was ist jetzt mit dem Kapitel Thormann? Mit der neuen Westfalenliga-Saison stand er beim TuS wieder an der Linie, führte die Mannschaft mit ihren vielen Top-Akteuren an die Tabellenspitze. Sportlich also alles top. Dennoch entschied sich Bövinghausens Präsident Ajan Dzaferoski erneut für neues Personal.

Dzaferoski sieht das alles nicht so dramatisch „Sven Thormann wurde ja nicht rausgeschmissen. Das ist ganz wichtig festzuhalten. Das war ja eine Trainerteam mit Baris Özbek, Kevin Großkreutz und Sven Thormann - jetzt ist mit Baris Özbek einer weg, und einer kommt dazu. Insofern hat sich da jetzt so viel gar nicht verändert. Und ich hatte auch nicht wirklich den Eindruck, dass Sven besonders geschockt war, als feststand, dass Sebastian Tyrala jetzt federführend übernimmt.“

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Und wie geht es für Sven Thormann beim TuS weiter: „Nächste Woche planen wir mit ihm ein Gespräch darüber, wie seine Zukunft beim TuS Bövinghausen aussehen wird“, sagt der Präsident. „Eher war das nicht möglich, weil sich die Dinge so kurzfristig entwickelt haben.“

Am nächsten Sonntag gegen Rot-Weiß Deuten wird aber ganz klar schon der neue Chef-Coach Sebastian Tyrala an der Linie stehen. „Auch wenn er hier wie ein Fallschirmspringer vom Himmel gefallen ist und wir ihn erstmal in unser System reinbringen müssen, wird das so sein“,, sagt der TuS-Präsident.

Sven Thormann wird am Sonntag nicht neben Tyrala stehen. Die Möglichkeit sei aber auf jeden Fall da, sagt Dzaferoski. „Wenn er will, dann darf er.“

Dass Thormann allerdings wirklich will, bezweifelt Neutrainer Tyrala stark. Er habe zweimal mit Thormann gesprochen, sagt Tyrala. Und in beiden Gesprächen habe er die Sache für sich als erledigt beschrieben.

Tyrala selbst würde einen Abschied Thormanns sehr bedauern. „Ich würde mir wirklich wünschen, das er dabei bleibt. Er kennt die Mannschaft so gut wie kein anderer. Für mich wäre Sven im Trainerteam ideal.“ Tyrala versucht in der kommenden Woche mit Thormann noch einmal zu sprechen. Ob der Gesprächsbereit ist, ist zu bezweifeln.