
Der SV Brackel kam nicht nur in dieser Situation zu spät gegen den Kirchhörder SC. © Foltynowicz
Hecker-Cup: Überraschender Name beim Hombrucher SV - Kirchhörder SC zerlegt Ligarivalen Brackel
Fußball
Tag drei des Hecker-Cups ist rum. Ein Name in der Aufstellung des Hombrucher SV überrascht - trotz bekanntem Gesicht. Der Kirchhörder SC überrollt Landesliga-Konkurrent SV Brackel.
Der Tag der Landesligisten, an dem alle vier Vertreter der siebten Liga beim Hecker-Cup in Aplerbeck auftraten, zeigte, dass auch innerhalb einer Liga Freud und großes Leid eng beieinander liegen. Ein ordentlicher Hombrucher SV besiegte zunächst harmlose Wickeder. Und der mehr als ordentliche Kirchhörder SC entzauberte in bester Gruppenkopf-Manier einen desolaten SV Brackel 06.
Westfalia Wickede – Hombrucher SV 1:3 (0:2)
Die erste Überraschung des Tages war die Aufstellung des HSV. Da spielte ein gewisser Markus Grundmann, der auch gleich seinen vielen Leuten bekannt vorkommenden Körper in eine Flanke wuchtete und zum 1:0 einköpfte (3.). Der Name war echt, der Spieler auch. Torsten Casper vom Veranstalter ASC 09 fürchtete schon einen Passbetrug. Die Auflösung brachte Erfreuliches ans Licht: Markus Bednarek hat geheiratet, offenbar eine Frau Grundmann. „Nennt ihn Grundi“, beliebte der entspannte HSV-Coach Alexander Enke zu scherzen.
Das Spiel hatte ihn trotz des Ergebnisses, das Hombruch definitiv ins Viertelfinale bringt, semi erfreut. „Das war ein verdienter, aber glanzloser Sieg mit Luft nach oben“, kommentierte er. Die Wickeder waren allerdings trotz guter Ansätze kein ebenbürtiger Gegner. Trainer Mohamed Lmcademali sagte, im Vergleich zum 2:6 gegen den ASC sei das Spiel ein Rückschritt gewesen. „Das war nicht gut. Etwas mehr als das erwarte ich schon von der Mannschaft.“

Westfalia Wickede verabschiedet sich nach der Niederlage gegen den Hombrucher SV vom Hecker Cup. © Foltynowicz
Und so nahm der HSV-Sieg seinen Lauf. Tim Schrade köpfte mustergültig ein (40.). Marvin Schuster erhöhte auf 3:0 (66.). Wickedes Bester, Pedro Henrique, gestaltete das Ergebnis etwas erträglicher (70.). Immerhin ist der Westfalia so nicht vorzuwerfen, es bis zum Ende wenigstens versucht zu haben. Wickede hinterließ so nachdenkliche Zuschauer, was die Zukunft der Mannschaft betrifft, aber immerhin auch einige wenige Anlässe zur Hoffnung.
Kirchhörder SC – SV Brackel 5:1 (3:0)
Da dachten die abwandernden Wickeder Zuschauer schon, ihr Schicksal sei hart. Da wussten sie noch gar nicht, dass es eine andere Hellweg-Mannschaft noch heftiger treffen würde. Ließ das Publikum den frühen Rückstand alleine als Produkt starker KSC-Angriffe durch würdige Nachfolger für die gewechselten Simon Rudnik und Finn Serocka gelten, geriet das Urteil dann deutlich. Wenn in einer überwiegend jungen Mannschaft auch die Routiniers neben der Spur sind, passiert das, was der KSC mit ihr machte. Er zerlegte sie.
Alexander Gowik erwischte einen Tag, an dem er besser abends irgendwo die lauen Temperaturen genossen hätte. Er hüpfte unter einer Ecke her. Mohamed Yarhdi, von Beruf Fahrlehrer, steuerte den Ball zielsicher und unbedrängt ins Netz (10.). Solch ein Standard-Gegentor ist zwar ärgerlich, aber noch war ja Zeit genug, das zu korrigieren. Malcolm Ferro, einer der wenigen echt bemühten Brackeler, knallte den Ball auch an die Latte (16.). Natürlich könnte ein Spiel danach anders laufen. Offenbar ist der SVB, und das darf das Folgende dann wenigstens etwas relativieren, in einer sehr kräftezehrenden Vorbereitungsphase, denn selbst zuvor so überzeugenden Spielern wie Lennart Wesselmann oder Mohamed Achahboun war die Müdigkeit auf dem Rasenplatz deutlich anzumerken.
Das alles soll die starke Leistung der Kirchhörder, die jetzt mit dem Westfalenligisten FC Brünninghausen um den Gruppensieg spielen, nicht schmälern. Der im Vergleich zum Brackeler Turnier, wo der KSC gegen einen A-Ligisten ausschied, deutlich verbesserte Kimaz Hamza erhöhte mit einer starken Einzelleistung auf 2:0 (14.).
Die Abwehr der Brackeler war dabei dem KSC-Angreifer ziemlich hilfreich. Ein schöner Schuss von Kagan Atalay brachte das Ergebnis deutlich vor der Pause (23.) in eine Höhe, die manchem Beobachter doch um ein Tor zu deutlich war. Die den Brackelern Wohlgesonnenen unter den 250 Zuschauern verloren dann aber den Glauben an die Roten. Wieder Kimaz Hamza (52.) und Alexander Voss (54.) per Lupfer machten es am Ende sehr deutlich. Gegenwehr und cleveres Verteidigen: Fehlanzeige!

xx © Foltynowicz
So ist es viel zu einfach, gegen Brackel zu treffen. Das 5:1 Abdallah Elsayed Abdallah (78.) ging nicht mal mehr als Ergebnis-Kosmetik durch, denn schöner wurde der Brackeler Gesamteindruck beim Hecker-Cup mit einem Torverhältnis von 1:10 nicht. Dominik Grobe dachte nur an seinen KSC: „Wir haben genauso gut verteidigt, wie wir die Tore herausgespielt haben. Ich bin einfach sehr zufrieden. Jetzt freuen wir uns auf Brünninghausen und dann das Viertelfinale“, sagte der Coach.
Kurios: Am Freitag steigt Mengede 08/20 erst ins Turnier ein, da ist es für Wickede und Brackel schon Geschichte.
Der Spielplan des Hecker-Cups 2022 in der Übersicht:
Vorrunde:
- ASC 09 Dortmund – BV Westfalia Wickede 6:2 (4:2)
- FC Brünnninghausen – SV Brackel 06 5:0 (3:0)
- Holwickeder Sport Club – Türkspor Dortmund 3:1 (1:0)
- TuS Bövinghausen – BSV Schüren 3:2 (2:1)
- BV Westfalia Wickede – Hombrucher SV 1:3 (0:2)
- SV Brackel 06 – Kirchhörder SC 1:5 (0:3)
- Freitag, 29. Juli, 17.45 Uhr: TSD Dortmund 2000 – Mengede 08/20
- Freitag, 29. Juli, 19.30 Uhr: VfR Sölde – TuS Bövinghausen
- Samstag, 30. Juli, 17 Uhr: ASC 09 Dortmund – Hombrucher SV 09/72
- Samstag, 30. Juli, 19 Uhr: FC Brünninghausen – Kirchhörder SC
- Sonntag, 31. Juli, 16 Uhr: Holzwickeder Sport Club – Mengede 08/20
- Sonntag, 31. Juli, 18 Uhr: VfR Sölde – BSV Schüren
Viertelfinale:
- Dienstag, 2. August, 17.45 Uhr: Platz 1 aus Gruppe A – Platz 2 aus Gruppe B
- Dienstag, 2. August, 19.30 Uhr: Platz 2 aus Gruppe A – Platz 1 aus Gruppe B
- Mittwoch, 3. August, 17.45 Uhr: Platz 1 aus Gruppe C – Platz 2 aus Gruppe D
- Mittwoch, 3. August, 19.30 Uhr: Platz 2 aus Gruppe C – Platz 1 aus Gruppe D
Halbfinale:
- Freitag, 5. August, 17.45 Uhr: Gewinner aus Viertelfinale 1 – Gewinner aus Viertelfinale 3
- Freitag, 5. August, 17.45 Uhr: Gewinner aus Viertelfinale 2 – Gewinner aus Viertelfinale 4
Spiel um Platz drei:
- Samstag, 6. August, 13 Uhr: Verlierer aus Halbfinale 1 – Verlierer aus Halbfinale 2
Finale:
- Samstag, 6. August, 15 Uhr: Gewinner aus Halbfinale 1 – Gewinner aus Halbfinale 2
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
