Dortmunds Traditionsturniere sind in Gefahr - eine Idee könnte sie retten

© Nils Foltynowicz

Dortmunds Traditionsturniere sind in Gefahr - eine Idee könnte sie retten

rnFußball in Dortmund

Mit vier großen Vorbereitungsturnieren steigen Dortmunds Amateurfußballer traditionsgemäß in die neue Saison ein. Ein Turnier ist wegen der Corona-Krise abgesagt. Was ist mit den anderen dreien?

Dortmund

, 07.06.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim VfL Hörde hat man vor eine Woche den Stöpsel gezogen. Die Hörder Stadtmeisterschaft wird es in diesem Jahr nicht geben. Ein Riesenverlust für den Dortmunder Amateurfußball. Hauptturnier, Hobbyturnier und Vereinsfest waren vom 24. Juli bis zum 2. August geplant. Das fällt jetzt alles ins Wasser, weil der ausrichtende Klub keine Chance sieht, die strengen Hygienevorschriften im heimischen Goystadion umzusetzen.

Die Ausrichter der anderen drei Turniere haben die Verzichtsnachricht aus Hörde mit Bedauern aufgenommen. Noch übt man sich aber beim ASC 09 (Hecker-Cup), SV Brackel 06 (Kronen-Hellweg- Cup) und bei Arminia Marten (West-Cup) in Geduld. „Wir haben uns noch nicht dazu entschlossen, groß in die Planungen einzusteigen“, sagt Martens 1. Vorsitzende Vera Schreiber. „Dafür ist die Lage noch zu ungewiss. Wir werden aber an diesem Sonntag über das Thema im Verein beraten. Dann werden wir auch eine Bilanz ziehen, wie es bisher mit dem Training unter den besonderen Bedingungen und unserem Hygienekonzept funktioniert hat.“

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Bei den anderen beiden Veranstaltern, beim ASC 09 und beim SV Brackel 06 zieht man auch eine Verschiebung von Hecker-Cup und Kronen-Hellweg-Cup durchaus in Erwägung. „Wir warten jetzt erstmal den 9. Juni ab“, sagt Michael Linke, Vorsitzender des ASC 09. „Dann wird ja die finale Entscheidung bekanntgegeben, ob die Liga nun tatsächlich abgebrochen wird und wie es dann weitergeht.“

ASC 09 Dortmund richtet sich auf eine flexible Lösung ein

Grundsätzlich richtet man sich bei den Aplerbeckern aber schon jetzt auf eine flexible Lösung ein. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir jetzt tatsächlich am 21. Juli den Hecker-Cup veranstalten werden. Das wird so nicht realisierbar sein mit den Hygienevorschriften“, sagt Linke. „Wir denken aber jetzt schon über eine Verschiebung nach. Das heißt, wenn die neue Saison tatsächlich erst Ende September wieder losgeht, wir aber schon ab 1. September wieder größere Veranstaltungen machen dürfen, dann könnte wir den Cup Anfang September austragen“, so Linke weiter. „Die Entscheidung würde dann allerdings relativ kurzfristig fallen.“

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Und auf noch einen ganz wichtigen Punkt weist Linke hin: „So ein Turnier macht für uns natürlich nur dann Sinn, wenn auch Zuschauer da sind. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit funktioniert so eine hochkarätig besetzte Veranstaltung, bei der beispielsweise schon Schiedsrichterkosten von 3000 bis 4000 Euro anfallen, schon rein kostentechnisch überhaupt nicht.“

SV Brackel wartet den Verbandstag ab

Beim SV Brackel schätzt man die Lage ähnlich ein. „Wir stehen in engem Kontakt mit dem ASC 09 und warten wie die Aplerbecker noch etwas ab“, sagt Brackels Vorsitzender Olaf Schäfer. „Das nächste wichtige Datum ist auch für uns jetzt erstmal der 9. Juni. Zudem ist es ja so, dass es aktuell auch immer weitere Lockerungen gibt. Wir wollen auf jeden Fall alles möglich machen, um den Cup auszutragen. Allerdings gilt das, was für den ASC gilt, auch für uns: Ohne Zuschauer geht es auf keinen Fall.“

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Eine Option ist auch für den SV Brackel, den Kronen-Hellweg-Cup zu verlegen. Etwa in die unmittelbare Vorbereitungsphase zur Saison im September. „Das sind wir in engem Kontakt mit dem ASC, um das wenn nötig vernünftig abzustimmen.“

Im Interesse der Dortmunder Klubs sieht Schäfer die Turniere allemal. „Das ist ja ein wichtiger Teil der Vorbereitung auf die neue Saison und erspart manchem Klub sicher auch das ein oder andere Freundschaftsspiel.“