Radsport: WM

Hans-Peter Durst stillt in Südafrika den Heißhunger

Am frühen Dienstagmorgen mit dem Sonnenaufgang landete der Lufthansa-Siegerflieger aus dem südafrikanischen Johannesburg in Frankfurt am Main – an Bord die erfolgreichen deutschen Paracycler um den frisch gekürten Zweifach-Weltmeister Hans-Peter Durst.

DORTMUND

, 05.09.2017 / Lesedauer: 2 min

Hans-Peter Durst kehrt mit zwei weiteren WM-Titeln aus Südafrika zurück.

Strahlend kletterte der 59-Jährige aus dem Flugzeug, im Gepäck nicht nur sein Spezialdreirad, das ihn schon vor genau einem Jahr in Rio de Janeiro zu zweifachem Paralympics-Gold getragen hatte. Nein, zwei Goldmedaillen, zwei frische Regenbogentrikots und jede Menge beeindruckende Erlebnisse begleiteten den Dortmunder, der in Pietermaritzburg in die Radsport-Historie gerast war.

Fünf Weltmeistertitel in Serie

"Es war eine unglaubliche Woche mit so vielen Emotionen. Ich glaube, irgendwann muss ich doch noch ein Buch schreiben", sagt Durst, der als erster Radsportler fünf Weltmeistertitel in Serie einfuhr, allesamt im Kampf gegen die Uhr. Seinen insgesamt dritten WM-Erfolg feierte Dortmunds dreifacher "Sportler des Jahres" am Samstag dann im Straßenrennen. Nicht nur das Sportliche hinterließ bleibende Eindrücke bei Hans-Peter Durst, es waren die Begegnungen am Rande der Rennpisten.

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Über Anerkennung, Sahnehäubchen und neue Ziele

So durfte der deutsche Team-Senior im Deutschen Behindertensportverband mit seiner Teamkollegin Christiane Reppe, die in Südafrika ebenfalls Doppel-Weltmeisterin (mit dem Handbike) geworden war, an einer Schule in Pietermaritzburg über ihren Sport und ihre Motivation berichten. "Die Kinder waren toll vorbereitet und hatten viele Fragen", berichtete der Radsportler von Sturm Hombruch, den vor Ort viele Glückwünsche aus ganz Deutschland erreicht hatten. Für ihn besonders beeindruckend war ein Besuch an einer Gedenkstätte der Freiheits-Ikone Nelson Mandela und das Wiedersehen nach 41 Jahren mit einem ausgewanderten Cousin.

Sierau übernimmt Schirmherrschaft

Nun aber ist Hans-Peter Durst, der gestern von seinen Kindern Katharina und Sebastian abgeholt und passenderweise mit einer Tüte "Gold-Bären" begrüßt wurde, wieder in der Stadt. Am 12. September wird Oberbürgermeister Ullrich Sierau offiziell die Schirmherrschaft über Dursts Paralympics-Projekt "Konnichiwa Tokyo 2020 – Machikirenai!!!" übernehmen.

Im "Top-Team Tokio" des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) ist der Gesamtweltcup-Sieger und Doppelweltmeister 2017 bereits. Nachdem sein Heißhunger auf sportliche Erfolge nun gestillt ist, darf das Radsport-Jahr gern mit einem so geschätzten Gläschen Rotwein ausklingen.