
Hörde feiert den Aufstieg in die B-Liga © Hörde
Genclerbirligi Hörde feiert den Aufstieg auf Mannschaftsfahrt in der Türkei
Fußball-Kreisliga
Genclerbirligi Hörde lässt die gute Saison in der Türkei ausklingen und Haluk Cekirdek sorgt für „Disziplin“. Für die neue Spielzeit nimmt er einen erfolgreichen Dortmunder Klub zum Vorbild.
Welch ein Kontrast: Am Sonntag noch am staubigen Schallacker, am Montag unter der Sonne Antalyas. „Grüße von uns allen, vom Aufsteiger“, schreit der Routinier. Ansonsten heißt es auf der Mannschaftsfahrt „Jugendliche zusammen“, also auf Türkisch „Genclerbirligi“. Und da eingangs der Schallacker seine Erwähnung fand, rechnen besonders Hörder Fußballfreunde eins und eins zusammen.
Der Schluss: An der türkischen Mittelmeerküste lassen es sich die Titel-Kicker von Genclerbirligi Hörde gut gehen. Haluk Cekirdek, ehemals BSV Schüren, ist der bekannteste Spieler der Hörder. Er kümmert sich auch um das Personal, hilft bei Neuverpflichtungen mit, unterstützt den Vorstand, wo er kann. Und er ist Kopf der Mannschaft. Also berichtet er von der Top-Stimmung in der Türkei. „Wir haben uns das alles verdient. Das ist eine tolle Mannschaft mit vielen begabten Spielern, die deutlich höher spielen könnten als in der C-Liga.“ Als ein paar Kollegen ins Telefon brüllen, gebietet er seinen Jungs scherzhaft Einhalt: „Das ist vereinsschädigend.“
Genclerbirligi Hörde betreibt Werbung für den Verein: „Haben das Beste aus der Asche gemacht“
Dabei hat diese Mannschaft ein Jahr lang Werbung für einen gerade mal gut 20 Jahre alten Verein gemacht. „Wir wollen endlich unten raus. Wir haben 108 Tore erzielt. Klar, wir hatten auch ein paar Dämpfer dabei, aber letztendlich reichte uns am Ende ein Punkt bei den Grashüpfern Olpkebach.“ Da der BSV Schüren III, der Zweite, am letzten Spieltag frei hatte, wäre auch eine Niederlage nicht mehr ins Gewicht gefallen, zu viel besser ist das Torverhältnis.
„Und wir haben das Beste aus der Asche gemacht, ein Hörder Gemeinschaftsgefühl entwickelt und so auch Fußballfans neugierig gemacht. Bei den Grashüpfern in Wellinghofen hatten wir bestimmt 150 Leute dabei“, sagt Haluk Cekirdek.
Haluk Cekirdek will mit Genclerbirligi Hörde auch in der B-Liga angreifen
Cekirdek glaubt, dass die Mannschaft aber noch nicht ihr Maximum erreicht hat. „Wenn wir noch zwei, drei gute Neue holen, spielen wir auch in der B-Liga eine gute Rolle.“ Ein ganz wichtiger Aspekt, der den spielstarken Hördern dennoch ein Dorn im Auge ist, heißt eben Schallacker: „Wir entfalten unsere Stärken eher auf Kunstrasen. Dazu kommt: Wir können interessierte Spieler so nicht für uns begeistern. Wer will heute noch auf Asche spielen?“ Da gibt es die Hoffnung, dass SuS Hörde und Genclerbirligi im Idealfall am Schallacker bald auf Kunstrasen spielen. „Wir wollen diesen Belag, aber eben nicht um jeden Preis. Die Stadt hätte bestimmt noch Kapazitäten für uns im Fredenbaum, aber da verlieren wir unsere Hörder Identität.“
Vielleicht hätten die Jungs um Cekirdek ihre Sachen gleich in Wellinghofen lassen können. „Der Platz wäre auch noch gut erreichbar. Und wir bringen doch Leben in die Bude.“
Genclerbirligi Hörde nimmt sich Türkspor zum Vorbild
Jetzt rocken Cekirdek und Co. erst einmal Antalya. Der Routinier verabschiedet sich mit einer Vision: „Unser Vorbild ist Türkspor. Die steigen seriös Jahr für Jahr auf. Wir haben das Zeug, das in Hörde ähnlich nachzumachen.“ Der Angreifer verabschiedet sich mit einem Dank: „Wir haben schon viel erreicht. Als C-Ligist bekommen wir eine nicht billige Mannschaftsfahrt hin. Das liegt daran, dass Sponsoren, Vorstand, Vereinsmitglieder und wir Spieler selbst zusammengeschmissen haben.“ Und da das schon so gut gelungen ist, lässt sich Cekirdek in seinen Visionen nicht bremsen: „Wir legen kommende Saison nach.“
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
