Fußball-Hallenstadtmeisterschaft

Frauen-Hallenstadtmeisterschaft: Kann die SV Berghofen den Titel verteidigen?

Am Wochenende rollt nochmal der Ball in Halle: Bei den Stadtmeisterschaften der Frauen kämpfen 20 Teams um den Titel. Neben Titelverteidiger Berghofen rechnen sich auch andere gute Chancen aus.

von Patrick Radtke, Maximilian Konrad

Dortmund

, 21.02.2020 / Lesedauer: 5 min

Bei der 20. Hallenfußball-Stadtmeisterschaft im vergangenen Jahr siegte der SV Berghofen. © Nils Foltynowicz

Mit einem 5:0 im Finale gegen den TV Brechten konnte die SpVg Berghofen im vergangenen Jahr die Hallenstadtmeisterschaft gewinnen. Auch in diesem Jahr will der Regionalligist ganz klar nur eines: den Titel. Auf das Turnier, was am Samstagvormittag (11 Uhr, Sporthalle am Paul-Ehrlich-Berufskolleg) beginnt, blicken einige Teams mit Vorfreude, andere haben im Vorfeld etwas zu kritisieren.

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Gruppe 1: Christian Mierswa: „Finde den Zeitpunkt sehr ärgerlich“

Eigentlich hat Christian Mierswa ganz andere Dinge im Kopf: Am 1. März steht für den Trainer von Westfalia Wickede in der Bezirksliga Staffel vier der Frauen der wichtige Rückrundenauftakt mit dem Derby gegen den TuS Eichlinghofen an. Für die kommenden Tage muss er den Schalter jedoch wieder umlegen. „Wir hatten unser letztes Testspiel vor einer Woche. Nun müssen wir uns wieder an die Halle gewöhnen – das passt echt nicht gut in die Vorbereitung. Deshalb finde ich den Zeitpunkt der Hallenstadtmeisterschaft sehr ärgerlich.“

Mierswa würde es ideal finden, wenn das Turnier im Januar oder spätestens Anfang Februar stattfindet. Dann lägen alle Hallenturniere nahe beieinander. Ein kleines Ziel hat sich der Coach für das Turnier trotzdem gesetzt: „Wir wollen auf alle Fälle die Vorrunde überstehen. Alles, was am Sonntag passiert, ist Bonus. Wir treten mit zehn Spielerinnen an und nehmen das Turnier ernst.“

Ärgster Konkurrent um den Gruppensieg wird wohl der BV Lünen werden. Die Kreisligisten aus Brambauer und Huckarde gehen nur mit Außenseiterchancen in die Gruppenphase, in der sich die ersten beiden Teams für die Zwischenrunde qualifizieren.

Gruppe 1: Westfalia Wickede (Bezirksliga), BV Lünen (Bezirksliga), BV Brambauer (Kreisliga B), SV Westfalia Huckarde (Kreisliga A)

Gruppe 2: Thomas Sulewski: „Nehmen Spielerinnen, die Lust auf die Halle haben.“

In Gruppe zwei startet mit der SpVg Berghofen der Turnierfavorit. „Wir wollen definitv den Titel holen“, gibt Trainer Thomas Sulewski das Motto voraus. Der Trainer schätzt Dorstfeld und Wambel stark ein und traut diesen Teams einiges zu. Vermutlich wird seine Mannschaft nicht mit dem kompletten Kader auflaufen. „Wir nehmen die Spielerinnen, die Lust auf die Halle haben und ihr Können auf engem Raum zeigen wollen“, sagt Sulewski, der sich schon auf das Event, bei dem der Dortmunder Fußball wieder zusammenkommt, freut.

In der Gruppe trifft Berghofen unter anderem auf die SF Sölderholz. Das Team von Trainer Michael König geht mit einer klaren Devise in das Turnier. „Wir wollen Zweiter in der Gruppe werden und eine Runde weiterkommen“, sagt der Coach. Vermutlich wird die Mannschaft ohne Torhüterin ins Turnier gehen. „Das muss kein Nachteil für uns sein“, meint der Trainer, der sich denkt, dass das Turnier Werbung für den Frauenfußball ist und sich viele Zuschauer erhofft.

Gruppe 2: SpVg Berghofen (Regionalliga West), VfB Lünen 08, SF Sölderholz (Kreisliga A), TuS Rahm (Kreisliga A)

Gruppe 3: Ina Rösch: „Werden in Top-Besetzung an den Start gehen“

DJK Eintracht Dorstfeld heißt der Favorit in der Gruppe 3. Der Landesligist schaffte es im vergangenen Jahr ins Halbfinale und scheiterte dort an Berghofen. Auch deswegen formuliert Trainerin Ina Rösch: „Wir streben wieder einen Platz im Halbfinale an. Die Mädels freuen sich sehr auf das Turnier.“

Das Team wird mit der Top-Besetzung an den Start gehen, verrät Rösch. Im Vorfeld des Turniers findet es die Trainerin „schade, dass sich dieses Jahr kein Ausrichter des Turniers gefunden hat. Da sieht man, dass es schwierig ist, für den Frauenfußball an Sponsoren und Gelder zu kommen.“ Ärgster Konkurrent um den Gruppensieg dürfte wohl der Wambeler SV sein, der im Vorjahr Rang drei erreichte und im kleinen Finale Dorstfeld schlug.

DJK Eintracht Dorstfeld (Landesliga), TuS Kruckel (Kreisliga B), Wambeler SV (Kreisliga A), DJK SF Nette (Kreisliga A)

Gruppe 4: Uwe Zängerling: „Ich sehe die Halle immer als großes Event an.“

Nichts anderes als der Sieg in Gruppe 4 ist das Ziel vom Bezirksligisten TV Brechten. „Dann hätten wir am Sonntag eine bessere Ausgangslage, um Berghofen aus dem Weg zu gehen. Ich denke mal, die werden Gruppensieger“, sagt Trainer Udo Zängerling, der aber gleichzeitig davor warnt, die Gegnerinnen nicht zu unterschätzen. Egal ob Viktoria Kirchderne und SuS Hörde aus der Kreisliga A oder auch SF Brackel aus der Kreisliga B – „alle haben sechs, sieben gute Zockerinnen. Ich schätze sie hochmotiviert gegen uns ein, die werden gegen uns brennen“, sagt Zängerlin.

Dennoch nimmt Zängerling und Brechten die Favoritenrolle an, auch weil der TV im vergangenen Jahr erst im Endspiel scheiterte. „Wir waren letzte Woche noch in Herdecke auf einem Hallenturnier, da sind wir ohne Niederlage Turniersieger geworden. Ich sehe die Halle immer als großes Event an.“

Der klare Favorit ist für ihn – wie sollte es anders sein – der SV Berghofen. Aber auch Eintracht Dorstfeld schätzt Zängerling stark ein. „Und natürlich gibt es auch eine Überraschungsmannschaft. Es wäre schön, wenn wir das wären.“

Andreas Kamyk, Trainer von SuS Hörde, will mit seinem Team auf jeden Fall die Vorrunde überstehen. „Das Turnier hat für uns einen hohen Stellenwert. Obwohl wir einen kleinen Kader haben, wollen wir am zweiten Turniertag noch dabei sein“, sagt Kamyk, der neben Berghofen auch Dorstfeld gute Chancen ausrechnet.

Gruppe 4: TV Brechten (Bezirksliga), SF Brackel (Kreisliga B), SuS Hörde (Kreisliga A), BV Viktoria Kirchderne (Kreisliga A)

Im vergangenen Jahr an beiden Turniertagen mehr als 600 zahlende Zuschauer in die Halle Renninghausen. In diesem Jahr findet das Event in der Sporthalle am Paul-Ehrlich-Berufskolleg statt. © Nils Foltynowicz

Gruppe 5: Carsten Walschus: „Vom Zettel her, würde ich unsere Favoritenrolle sofort unterschreiben“

Carsten Walschus vom TuS Eichlinghofen weiß genau um die Tücken des Hallenfußball, die seine Bezirksliga-Damen erwarten. „Wir haben unwahrscheinliche Probleme mit Torabschlüssen. Und in der Halle können dir dann plötzlich die Minuten fehlen“, so Walschus.

Dennoch nimmt er die Favoritenrolle für sein Team an, immerhin geht es nur gegen klassenniedrigere Mannschaften. Mit Ay Yildiz Derne und TuS Deusen warten zwei A-Ligisten auf Eichlinghofen, hinzu kommt Urania Lütgendortmund aus der Kreisliga B. „Vom Zettel her, würde ich unsere Favoritenrolle sofort unterschreiben“, sagt Walschus. Wenn da nicht die bekannten Schwierigkeiten wären. „Wir haben gegen den BV Lünen zuletzt in der Halle getestet, da haben wir komplett versagt“, nimmt der Trainer kein Blatt vor den Mund.

Dennoch sieht er die Hallendstadtmeisterschaft mit seiner Mannschaft als „ein super Event“ an, für die Spielerinnen sei es „auf jeden Fall ein absolutes Highlight. Wir haben da schon Interesse und hängen es auch hoch“ – auch wenn die Liga weiterhin das A und O sei.

Als Favorit auf den Titel, sieht er den SV Berghofen und erklärt das auch ganz einfach: „Nimm doch einfach nur eine top abschlusssichere Spielerin von Berghofen, setz die vorne rein, lass die anderen drumrumspielen. Sie macht zwei Tore und dann reicht das schon.“

Gruppe 5: TuS Eichlinghofen (Bezirksliga), Urania Lütgendortmund (Kreisliga), SF Ay Yildiz Derne (Kreisliga A), Tus Deusen (Kreisliga A)