FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski und seine Kollegen hatten bis zum Verbandstag viel zu tun - das wird sich in den nächsten Wochen wahrscheinlich nicht ändern. © FLVW
Amateurfußball
FLVW hat entschieden: Die Chronologie bis zum Saisonabbruch
Im Amateurfußball ist von der ersten Spielabsage im März bis zur endgültigen Entscheidung des Verbandstags viel passiert. Wir zeigen, was - und warum der 9. Juni noch nicht das Ende ist.
Die Coronakrise schwappt etwa Anfang März nach Deutschland. Was manche zunächst „nur“ als eine andere Art von Grippe abtaten, entwickelte sich zu einer Pandemie, die einen noch nie dagewesenen Ausnahmezustand hervorrief - auch für die Amateurfußballer.
Heute (9. Juni) soll die Entscheidung zum Saisonausgang endgültig getroffen werden. Von der ersten Spielabsage Anfang März bis zur Entscheidung des Verbandstags ist viel passiert, die Ereignisse überschlugen sich. Ein Überblick.
Mittwoch, 11 März: Bei Veranstaltungen dürfen nicht mehr als 1000 Menschen zusammenkommen, der Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) will Einzelfälle prüfen. Die Saison soll aber auf jeden Fall bis zum Sommer zuende gespielt werden, bestätigt der FLVW.
Freitag, 13. März: Am Mittag hat der FLVW entschieden, den Spielbetrieb bis einschließlich zum 19. April einzustellen. Dies betrifft die Begegnungen der Männer-, Frauen- und Jugend-Spielklassen inklusive aller Futsal-Ligen (Kreisligen bis Oberliga Westfalen) sowie Aktivitäten der Jugend-Talentsichtung und -förderung.
Freitag, 27. März: Der FLVW informiert die Vereine über einen eventuellen Neustart: Sollte es zu einem bestimmten Termin weitergehen, bekommen alle Vereine 14 Tage Vorlaufzeit. Das bedeutet, dass die Vereine 14 Tage vor dem möglichen Neustart Bescheid bekommen, wann es genau weitergeht. .
Freitag, 3. April: Der DFB hat seine Spielordnung der Situation angepasst. Die Änderungen betreffen unter anderem die Saisonwertung, den Beginn und das Ende des Spieljahres sowie die Wechselperioden für Amateurfußballer. So wird zum Beispiel festgehalten, dass die Verbände eigene Regeln zur Saisonwertung treffen können, sollte die Coronakrise ein sportliches Ende der Spielzeit nicht zulassen.
Sonntag, 5. April: Ein Mitglied des DFB bestätigt den Ruhr Nachrichten, dass sich der Verband schwer damit tue, die Spielrunde 2019/2020 wegen COVID-19 früher zu beschließen: Die Fußballlandesverbände nach einem vorzeitigen Cut der Saison, in einen Sturm der Entrüstung zu geraten – und in dessen Folge eine heftige Klagewelle abzubekommen. Nirgends wurde nämlich bisher fixiert, wann eine Fußballsaison überhaupt abgesagt werden kann.
Dienstag, 7. April: FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders betont erneut: „Wir wollen die Saison zu einem sportlichen Ende bringen, wenn es denn gesundheitlich vertretbar und von der Politik erlaubt ist.“ Der Verband hat bereits über verschiedene Modelle nachgedacht, darunter Play-off-Runden oder eine verlängerte Saison bis November.
Freitag, 17. April: Der Verband schickt einen Fragebogen mit vier Auswahlmöglichkeiten zu einem möglichen Saisonende an alle Vereine von der Kreisliga D bis zur Oberliga, um ein Stimmungsbild einzuholen. Die Auswahlmöglichkeiten sind: Abbruch und Saison annullieren, Abbruch und Hinrunde werten, Abbruch und aktuellen Tabellenstand werten, Saisonfortsetzung (falls möglich) ab September. Manfred Schnieders betont, dass es das große Ziel ist, bis zum 23. April eine große Lösung auszuarbeiten.
Dienstag, 21. April: Der FLVW gibt das Ergebnis der Umfrage bekannt. Nur zwölf Prozent waren für eine mögliche Fortsetzung der Saison und insgesamt 54 Prozent waren für eine Wertung der Spielzeit - die Optionen der Wertung nach aktuellem Tabellenstand beziehungsweise nach der Hinrunde zusammengerechnet. Mit 34,2 Prozent stimmten die meisten Klubs dafür, die Saison abzubrechen und sie zu annullieren.
Donnerstag, 23. April: Eigentlich will der Verband den Vereinen eine Empfehlung zum Saisonende präsentieren. daraus wird allerdings nichts, der FLVW wartet noch auf ein in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten, das den Verband vor Klagen schützen soll.
Mittwoch, 6. Mai: Der Verbandsfußball-Ausschuss schlägt vor, die aktuelle Tabelle zu werten. Hat aber ein Team weniger Spiele in der Liga absolviert, kommt die Quotientenregel zum Zuge (Anzahl der Punkte geteilt durch die Anzahl der Spiele). Und dann gibt es noch einen Zusatz. Auch die Halbzeitmeister aller Ligen von der Kreisliga D bis zur Oberliga steigt definitiv auf, wenn es nicht der aktuelle Erste ist.
Donnerstag, 7. Mai: Die NRW-Landesregierung hat weitgreifende Lockerungen im Sportbereich verkündet. Sportliche Wettbewerbe sollen ab dem 30. Mai theoretisch wieder möglich sein. Der FLVW ist überrascht von der Entscheidung und schließt nicht mehr aus, dass die Saison eventuell doch noch zuende geführt wird. „Wir sind ja immer davon ausgegangen, dass bis zum 30. August die Plätze geschlossen bleiben. Jetzt ist es eine neue Situation. Ich kann nicht bestätigen, dass die Saison wie geplant abgebrochen wird. Es kann sein, dass weitergespielt wird“, sagt Manfred Schnieders.
Montag, 11. Mai: Die Ständige Konferenz, die aus dem FLVW-Präsidium und den Vorsitzenden aller Fußballkreise Westfalens besteht, spricht sich für die Empfehlung des FLVW aus und ergänzt diese durch eine weitere Regel für Kreisliga-A-Klubs in Westfalen: Die neue Regel besagt, dass nun auch aktuelle Tabellenzweite der A-Kreisligen die Möglichkeit haben, direkt in die Bezirksliga aufzusteigen. Voraussetzung für diesen möglichen Aufstieg ist allerdings, dass der Zweitplatzierte die gleiche Punktzahl aufweist wie der aktuelle Tabellenführer.
Donnerstag, 4. Juni: Durch den Rückzug von zwei Westfalenliga-Mannschaften werden in der Westfalenliga und der Landesliga weitere Plätze für zusätzliche Aufsteiger frei. Der FLVW schließt nicht aus, dass Drittplatzierte durch Anwendung der Quotientenregel Zweitplatzierten vorgezogen werden.
Samstag, 6. Juni: In Bayern wird die Amateurfußball-Saison 2020/2021 offiziell abgesagt. Für den FLVW ist das zu diesem Zeitpunkt allerdings keine Option, bestätigt Manfred Schnieders.
Dienstag, 9. Juni: Die Entscheidung des Verbandstags wird offiziell verkündet. Die Vereine haben jetzt 10 Tage Zeit, Einspruch einzulegen.
Freitag, 26. Juni: Der FLVW will offiziell die Aufsteiger verkünden.
Mittwoch, 15. Juli: Die Meldefrist für die kommende Spielzeit endet an diesem Tag. Sobald feststeht, in welchen Ligen aufgrund von Rückzügen noch Plätze frei sind, wird der Verband über die Nachrücker entscheiden. Und dann ist die Saison 2019/2020 Geschichte. Endgültig.
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