Fußball: Oberliga Westfalen

FCB feiert "dreckigen" Sieg - ASC holt nur Remis

Pflicht erfüllt: So einfach lässt sich der überaus mühsame 2:0 (1:0)-Heimerfolg des Fußball-Oberligisten FC Brünninghausen gegen den Tabellenletzten Spvgg. Erkenschwick auf den Punkt bringen. Der ASC nimmt derweil zwar beim 1:1 gegen den SC Roland Beckum einen Zähler mit, verpasst mit dem Remis aber den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

DORTMUND

, 17.04.2017 / Lesedauer: 4 min

Bilder der Oberliga-Partie zwischen dem FC Brünninghausen und der Spvgg. Erkenschwick.

Dass die Leistung des FC Brünninghausen am Ostermontag wie schon bei der 0:2-Schlappe am Gründonnerstag in Hassel über weite Strecken arg zu wünschen übrig ließ, geriet in diesem Falle in den Hintergrund. „Es war ein dreckiger Sieg“, gestand Trainer Alen Terzic, „aber wir sind heilfroh, dass wir zumindest vom Ergebnis her wieder in die Spur gefunden haben.“

Schlusslicht als unangenehme Aufgabe

Auch wenn es auf dem Papier so einfach erscheint: Spiele wie diese entpuppen sich oftmals als die unangenehmsten Aufgaben, die eine Saison zu bieten hat. Da kommt das abgeschlagene Schlusslicht, das nur noch eine rein theoretische Chance auf den Klassenverbleib besitzt und zudem seine letzten acht Partien verloren hat. „Klar“, sagt Florian Gondrum, „da erwartet jeder von dir nicht nur einen Sieg, sondern einen überzeugenden und zahlenmäßig deutlichen dazu. Doch es war beileibe keine Selbstverständlichkeit, diesen Gegner zu schlagen, sondern ein richtig hartes Stück Arbeit.“

Mit seinem frühen Führungstreffer, per Kopf nach feiner Flanke des nach seiner Rot-Sperre in die Startelf zurückgekehrten Raimund Büth (9.), und seiner präzisen Vorlage zum erlösenden 2:0 durch Leon Enzmann (78.) hatte Brünninghausens Torjäger einmal mehr entscheidenden Anteil an diesem eminent wichtigen „Dreier“.

Gastgeber offenbaren Schwächen

Von diesen Glücksmomenten abgesehen aber offenbarten die Gastgeber zahlreiche Schwächen. „Wir haben sehr verkrampft agiert, viel zu viele Fehler produziert und in den Aktionen nach vorne auch Tempo und Geradlinigkeit der letzten Heimspiele vermissen lassen“, lag es Alen Terzic denn auch fern, irgend etwas an diesem Auftritt schönreden zu wollen.

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Zufrieden durfte der FCB-Coach allenfalls mit seiner Abwehr sein, die lediglich bei einigen Distanzschüssen auf der Hut sein musste (wie beim Lattentreffer von Okan Solak schon nach sieben Minuten) und ansonsten durchweg sicher stand. Doch schon im Mittelfeld ergaben sich unerwartete Probleme – nicht zuletzt, weil sich Erkenschwick trotz der hoffnungslosen Tabellensituation als ein intaktes und sehr engagiert auftretendes Team präsentierte, das sogar fußballerische Akzente setzte und mit zunehmender Spielzeit Mut zum Risiko zeigte – eine Top-Einstellung, die ehrlichen Respekt abverlangt.

Enzmann sorgt für Entscheidung

Im Bemühen der Gäste, den angesichts der Spielanteile durchaus möglichen Ausgleich zu erzielen, schlug Brünninghausen dann aber doch noch eiskalt zu: Ein einziges Mal hatte vor Enzmanns erlösendem 2:0 das schnelle Umschaltspiel aus der Abwehr heraus geklappt.

Ein aufgrund der besseren Torchancen sicherlich nicht unverdienter, aber glanzloser Erfolg, von dem sich auch Terzic nicht blenden lässt: „Wir brauchen in den nächsten Wochen ganz andere Leistungen. Die Saison ist noch lange nicht vorbei.“

FC Brünninghausen: Acil – Kluy, Enke, Kruse, Elmoueden (52. Drontmann) – Bielmeier, Büth (64. Ucles Martinez) – Enzmann, Behrend (84. Freyni), Et – GondrumTore: 1:0 Gondrum (9.), 2:0 Enzmann (78.)

 

Der ASC 09 Dortmund nimmt zwar einen Punkt vom SC Roland Beckum mit, der den Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz hält. Der Plan, sich vom SC Paderborn II und von Beckum abzusetzen, ging aber nicht auf. Mit dem 1:1 (1:0) lebt der Sportliche Leiter Samir Habibovic dennoch ganz gut, selbst wenn Paderborn mit einem 6:0 gegen TSV Marl-Hüls das Aplerbecker Vorhaben auch noch durchkreuzte.

Halbzeit-Rückstand nach schwacher erster Hälfte

Immerhin hat der ASC einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf Paderborn, auf Beckum bleiben es vier Zähler. Habibovic war auch nicht völlig enttäuscht, denn es hätte bei unglücklichem Spielverlauf noch weniger herumkommen können. Der ASC lag nach einer wenig inspirierten ersten Hälfte gegen einen laut Habibovic „nicht starken Gegner“  0:1 hinten, da Serdar Erdogmus (34.) nach einer Flanke von rechts traf und Beckum im Abstiegskampf hoffen ließ.

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Schott nun doch nicht Trainer in Rhynern

Unmittelbar vor der Pause hatte Roland den zweiten Treffer auf dem Fuß. „Das hätte die Vorentscheidung sein können“, räumte Habibovic ein. Trainer Adrian Alipour gewann der ersten Hälfte ebenfalls kaum Positives ab: „Wir waren in dem so wichtigen Spiel zunächst absolut enttäuschend, überhaupt nicht griffig. Nach der Pause aber sind wir ganz anders aufgetreten.“

Rudnik scheitert vom Elfmeterpunkt

Jetzt, bei glücklichem Spielverlauf, war daher auch deutlich mehr drin als der Punkt. Kevin Brümmer hatte die erste Großchance. Und der eingewechselte  Ermias Simatos besorgte nach einem Lauf über das gesamte Feld und einem maßgenauen Pass von Brümmer das  1:1 (59.). Als der „Joker“ dann elfmeterreif gelegt wurde, stand der ASC kurz davor, den erhofften Schritt weg von den Beckumern zu machen. Rudnik aber scheiterte.

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„Wir hatten weitere klare Chancen“, berichtete Alipour. Claas Heinze, der später wegen einer Leistenverletzung vom  Feld musste, scheiterte (63.) ebenso wie Simatos, Brümmer und Tim Schwarz. „Gefreut hätte es mich aber besonders für Ermias, der dem Spiel nach seiner Einwechslung den Stempel aufgedrückt hat“, so Alipour. Das Gesamtresümee des Trainers: „Schade, jetzt halten wir zwar den Vorsprung auf Beckum. Da aber unsere Konkurrenz gegen uns gespielt hat, sehe ich den Spieltag eher als schlecht an.“ Er hofft, dass Heinze Sonntag gegen Rhynern wieder spielen kann. „Wir haben gesehen, wie sehr uns hinten der gesperrte Marcel Münzel fehlte. Wenn er zurückkommt, sieht es schon besser aus. Jetzt sollte nur nicht ein anderer Verteidiger ausfallen.“ 

ASC: Held – Heinze (73. Malcherek), Halim, Tielker, Seifert – Szymaniak, Rosenkranz – Schaffer (50. Simatos), Rudnik, Brümmer – Podehl (80. Schwarz)Tore: 1:0 Erdogmus (34.), 1:1 Simatos (59.)