Ex-Türkspor-Trainer steht mit neuem Klub an der Tabellenspitze

© Stephan Schuetze

Ex-Türkspor-Trainer steht mit neuem Klub an der Tabellenspitze

rnFußball in Dortmund

Türkspor Dortmund ist nicht so in die Landesliga-Saison gestartet, wie die Vereinsführung sich das vorgestellt hatte. Bei einem Ex-Trainer von Türkspor läuft es dagegen blendend.

Dortmund

, 31.10.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gerade noch hatte er sich mit Akin Kara, dem Vorsitzenden des ambitionierten Landesligisten Türkspor Dortmund, unterhalten. „Ich war da ja bis vor einem Jahr Trainer. Unser Verhältnis ist immer noch sehr gut.“ Nach der Trennung fand der Dortmunder Coach eine neue Aufgabe. Und siehe da, er macht sein Ding. Und das bietet seinem Klub und ihm die Chance, den Aufstieg zu erreichen, der ihm damals mit Türkspor verwehrt blieb.

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Tomislav Nikolic, Sie stehen mit Eving Selimiye Spor nach dem 7:1 bei Alemannia Scharnhorst ganz oben in der Kreisliga A2. Sechs Siege aus sieben Spielen sind top. Bei Türkspor hätten Sie, wären Sie im Frühjahr 2019 nicht entlassen worden, da am Ende der Saison in der A-Liga auch stehen können. Offenbar aber blicken Sie nicht zurück im Zorn…

Nein, überhaupt nicht! Akin Kara ist ein guter Mann. Wir tauschen uns oft freundschaftlich aus. Türkspor stand unter enormen Erwartungsdruck. Daher haben sie sich damals für einen anderen Trainer entschieden.

Was haben Sie Ihrem ehemaligen Präsidenten denn von Selimiye Spor berichtet. Wahrscheinlich viel Gutes, oder?

Ja. Ich habe einen sehr angenehmen Verein vorgefunden. Die Spieler sind in Ordnung, die Menschen im Klub auch. Und sportlich sind wir ja auch ziemlich gut.

Was unterscheidet Türkspor und Selimiye Spor, da ja in Eving bestimmt keine Trennungsgedanken wahrscheinlich sind?

Nein, ich fühle mich wohl. Wir planen gemeinsam schon weitere Zugänge. Zum ersten Halbsatz: Ich arbeite hier gelöster. Hier gibt es keinen Druck, jedes Ergebnis und jede Aufstellung verschiedenen Leuten erklären zu müssen. Bei Türkspor kamen oft Leute an und fragten, warum der eine spielt, der andere nicht.

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Bei Selimiye Spor müssen Sie dann wohl auch nicht erklären, warum Anil Can Mert spielt?

Nein, das müsste ich auch so nicht. Für uns ist es natürlich gut, dass er nicht – wie geplant - nach Hombruch gegangen ist. Nicht nur wegen seiner sieben Tore ist er enorm wichtig. Aber wir haben auch noch sehr viele andere gute Leute.

Junge Leute? Ist Yücel Koca, der mal für die Oberligisten ASC 09 Dortmund und TuS Hannibal kickte, mit 27 schon einer der Älteren?

Ja, so sieht es aus. Das sind sonst viele junge Spieler. Aber alle haben bei uns richtig Lust auf Fußball.

Auf Fußball, der sehr erfolgreich ist. Was macht Sie so stark?

Unser Umschaltspiel! Es gibt Trainer, die predigen Ballbesitz. Wir machen es lieber so, dass wir uns 30 bis 40 Meter zurückziehen, die Bälle erobern wollen und dann schnell nach vorne spielen.

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Kommt diese Art, zu spielen, im Verein gut an?

Ich denke ja. Der Verein gehört zur Moschee. Da ist der Zusammenhalt daher schon da. Und die Leute kommen auch gerne zu unseren Spielen. Wegen Corona lässt sich da ein aktueller Zuspruch vielleicht nicht mit dem zu anderen Zeiten vergleichen. Aber wenn die Begrenzung bei Hundert liegt, kommen wir ihr schon sehr nahe-

Sie deuteten bereits an, Sie blicken schon voraus?

Ja, unser einziger Nachteil ist, dass unser Kader noch relativ klein ist. Wenn sich wie jetzt ein paar Spieler verletzen, wird es eng. Dass wir gerade Mustafa Erdogan aus der Landesliga vom SV Brackel geholt haben, ist sehr schön für uns, aber erst ein Anfang. Gahmen, das drei Punkt weniger hat , aber noch zwei Partien mehr offen, bleibt der Favorit in unserer Liga. Wir wollen es dann über den zweiten Platz schaffen. Und dafür geben wir alles, aber nicht mit dem Druck, den ich bei Türkspor spürte.

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