Ein junger, ehrgeiziger Trainer, der gerade im mentalen Bereich viel bewegen möchte, macht erst einmal Halt in der Kreisliga B. Jordanis „Jordi“ Bairaktaridis (28), Ex-Trainer der Frauen des SV Berghofen, des ASC 09 Dortmund und zuletzt der Frauen des VfL Bochum, ist nun für den FC Fortuna an der Eberstraße verantwortlich.
Als Polizist und bundesweit tätiger Soccerkinetics-Trainer ist er weiterhin ausgelastet. Soccerkinetics bedeutet neurozentriertes Fußballtraining. Den jungen Coach, der aufgrund von Knieproblemen selbst nur noch im Notfall spielt, beschäftigt schon länger, was sich beim Sport im Kopf abspielt.
Dass er den attraktiven Job beim VfL an den Nagel hängte, hatte gesundheitliche Gründe: „Das war eine Art Schlaganfall. Für mich bedeutete das, erst einmal im Trainerbereich kürzerzutreten. Der VfL war da sehr verständnisvoll.“
Nachdem es Bairaktaridis dann schnell besser ging, war er eben wieder auf dem Markt. „Aber ich wollte lieber erst einmal im unteren Bereich bleiben. Und wir Griechen in Dortmund kennen uns. Ich bin mit ein paar Leuten aus dem Umfeld des FC Fortuna 66 über ein paar Ecken verwandt, habe da früher selbst mal gespielt, noch auf Asche, und aus dieser Zeit noch viele Freunde.“

Da es beim Vorjahresfünften der Kreisliga B, wie der Trainer es formuliert „trotz aller Bemühungen ein wenig unstrukturiert lief“, ging der FC auf den Ex-Spieler zu. Und wie es nun mal im Amateurbereich ist, macht Fußball mit Freunden noch mehr Spaß. Also machten der älteste von Migranten gegründete Dortmunder Verein und „Jordi“ die Zusammenarbeit perfekt.
„Ich möchte dabei helfen, Ordnung in den Verein zu bringen und Dinge erfolgsorientierter zu organisieren. Fußballerisch möchten wir uns verbessern, sowohl vom Spiel her als auch tabellarisch.“ Zwei Zu-Null-Siege, aber auch eine Niederlage ganz zu Anfang der Saison stehen zu Buche. „Dass wir anfangs bei einem allerdings starken BV Lünen 1:5 verloren, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ein paar Leute und auch ich noch im Urlaub waren. Danach haben wir SuS Derne 2:0 und Arminia Martens Zweite 3:0 besiegt. Das sah dann schon ganz gut aus und macht mir Mut, dass wir unsere Ziele erreichen“, erklärt der Coach.
FC Fortuna 66 hofft auf Bairaktaridis
„Mir macht das großen Spaß, denn Fußballspielen können die Jungs, die ich fast alle gut kenne.“ Über kurz oder lang möchte sich Jordanis Bairaktaridis, der vergangenes Jahr mit Gehirntrainer Matthias Nowak eine Fußballschule für junge Fußballerinnen gründen wollte, sich wieder in etwas höhere Ligen bewegen und im mentalen Fußballtrainingsbereich weiterkommen. „Das mit der Fußballschule hat damals mangels Resonanz noch nicht geklappt. Aber ich finde diesen Bereich, also alles, was sich im Kopf abspielt, total spannend und wichtig. Aber momentan bin ich als Polizist, der in der Nähe seines Arbeitsplatzes in Eving Trainer sein darf, sehr zufrieden.“
Und natürlich handelt der Mentaltrainer im Bewusstsein, dass geistige Gesundheit wichtig für den Körper ist. Jordanis Bairaktaridis wird definitiv wissen, was er tut.
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