Eving Selimiye Spor strebt in der Kreisliga A nach oben. © Stephan Schuetze
Fußball-Kreisliga
Selimiye Spor greift ins Aufstiegsrennen ein - Spieler wird von Westfalenligisten beobachtet
Eving Selimiye Spor hat sich hoch gearbeitet und spricht nun über den Relegationsplatz. Der erste Vorsitzende erwartet einen Dreikampf - und ein Kicker könnte bald deutlich höher spielen.
von Patrick Radtke
Dortmund
, 12.03.2020 / Lesedauer: 4 minDas mittlerweile auch schon in Dortmunds Kreisligen der eine oder andere Taler das Portemonnaie wechselt, ist nicht erst seit der Winterpause bekannt. Doch da investierten die SG Gahmen und der K.F. Sharri um die Wette, denn beide hatten ein großes Ziel vor Augen: den Aufstieg in die Bezirksliga.
Nachdem Gahmen Sharri im Topspiel die Leviten gelesen hat, mit 4:2 gewann, ist Sharri auf Rang fünf abgestürzt. Einen Rang davor – und damit der beste Dortmunder Verein – ist nun Eving Selimiye Spor. Ein Klub, der einen ganz anderen Weg geht, als die zahlungskräftige Konkurrenz.
Eving Selimiye Spor setzt auf die eigene Jugend
„Wir wollen Spieler von der A-Jugend ins Team bringen, sind eine junge Truppe“, erklärt Selimiye Spors Trainer Tomislav Nikolic den eingeschlagenen Weg in Eving. „Jede Woche spielen zwei, drei Spieler aus der Jugend. Anil Can Mert ist einer davon und klarer Stammspieler. Ein anderer ist Batuhan Sahin, der auch sehr viel Spielzeit bekommt.“
Der Kampfgeist bei Eving Selimiye Spor macht das Team aus. © Stephan Schuetze
Ein Konzept, dass sich möglicherweise mit dem Aufstieg auszahlt. 36 Punkte hat Eving auf der Habenseite, liegt damit vier Zähler hinter der SG Gahmen, die Platz zwei innehat und somit Stand jetzt Relegation spielen würde. Dazwischen liegt nur noch der VfB Lünen mit 38 Punkten auf Rang drei. Dabei lag Eving nach der Hinrunde noch weiter hinten, rangierte auf Platz sieben, hat aus den vergangenen vier Spielen aber drei Siege und ein Unentschieden geholt und am vergangenen Wochenende auch den Spitzenreiter BW Alstedde mit 1:0 bezwungen.
„Die Jungs haben Sonntag ihr bestes Spiel gezeigt, seitdem ich hier bin“, lobt Nikolic. „Ich wusste, dass Qualität da ist. Wir haben Alstedde hoch gepresst, sie konnten ihr Spiel gar nicht aufziehen. Alle waren motiviert und nach dem Spiel richtig kaputt“, so Nikolic, der mit seinem Team damit schon den siebten Auswärtssieg in neun Partien feierte.
Anil Can Mert und Gökhan Ucar bilden das Sturmduo
Den Siegtreffer gegen Alstedde erzielte Rechtsaußen Gökhan Ucar, der gemeinsam mit Anil Can Mert ein gefürchtetes Sturmduo in der Kreisliga A bildet. Während Ucar nun bei 13 Saisontreffern steht, führt Mert mit 27 Buden die Torjägerliste an. Um die Abhängigkeit der beiden pfeilschnellen Offensivmänner zu verdeutlichen: Auf Rang drei der internen Torjägerliste steht Kadir Güvenates mit vier Treffern.
„Die beiden sind auch schon unter Beobachtung von anderen Vereinen“, verrät Nikolic, der aber hofft, das seine Schützlinge noch ein weiteres Jahr bei Selimiye Spor die gegnerischen Abwehrreihen durcheinanderwirbeln. „Wir führen auch Gespräche mit ihnen, ich hoffe, sie bleiben. Mert ist ein klassischer Stürmer, der technisch auch gut ist. Und Gökhan spielt auf dem Flügel. Beide tun extrem viel für die Mannschaft“, sagt Nikolic.
Anil Can Mert ist in Gesprächen mit Westfalen- und Landesligisten
Vor allem Mert passt dabei perfekt in den Plan bei Eving. Der 19-Jährige verbrachte seine fußballerischie Jugendzweit beim VfL Kemminghasen, TuS Eving-Lindenhorst, VfB Waltrop, dem Hombrucher SV und eben bei Selimiye Spor. Von da wurde er in die erste Mannschaft hochgezogen und zerschießt seitdem die A-Liga.
Seine größte Stärke sei der Abschluss, sagt Mert selbst. Seinen kongenialen Partner zeichne vor allem die körperliche Robustheit und der Teamgeist aus. Genau dieser Zusammenhalt ist für Mert auch der Schlüssel zum Erfolg. „Wir haben uns gefunden, spielen mehr als Mannschaft zusammen, sind eine Familie. Es ist nicht wichtig, wer das Tor schießt. Jeder gönnt es dem anderen. Wir spielen als Team. Am Ende ist der Sieg am wichtigsten. Wir kämpfen füreinander und hoffen aufzusteigen“, so Mert, der laut eigener Aussage schon Anrufe von Dortmunder Westfalen- und Landesligisten bekommen haben soll.
Der Trainer tritt aufs Gaspedal
Folgt nun der große Sprung in die Bezirksliga? Der erste Vorsitzende Reyhan Karatas sagt: „Im Sommer 2019 haben wir uns das Ziel gesetzt, aufzusteigen. Dann haben wir einige Punkte verloren. Nun wollen wir den Relegationsplatz angreifen. Die Spieler, der Vorstand, alle hoffen auf die Relegation“, so Karatas, der im Aufstiegsrennen einen Dreikampf zwischen Gahmen, Lünen und Selimiye Spor erwartet und nicht mehr auf Sharri setzt.
Trainer Nikolic tritt da hingegen verbal auf die Bremse. „Am Anfang war es das Ziel, oben mitzuspielen. Als wir dann in der Hinrunde auf Rang zwei standen, kam der Wunsch des Aufstiegs. Da habe ich schon gesagt, dass das nicht so einfach ist, da muss alles funktionieren. Man kann die Ziele nicht von heute auf morgen ändern. Wenn man sieht, was andere Vereine investiert haben, sind wir da weit weg. Es ist nicht leicht. Wir wollen einfach weiterspielen, jedes Spiel ist ein Test für uns.“
Neun Prüfungen folgen also noch für das Team, ehe am Ende das Zeugnis ausgestellt wird. Und auf dem soll dick und fett nur ein Wort stehen: Aufstieg.
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