Wer durch die Vorräume der schmucken neue Sporthalle in Eving schritt, wähnte sich auf einem Ehemaligentreffen gelebter Fußballtradition. Im Mittelpunkt des Lerncentro-Hallencups aber standen die Kinder. Dieses Mehrgenerationen-Event sandte gleich mehrere Botschaften an diejenigen, die im Fußball nicht nur das Verbissene, sondern das Verbindende und - besonders zu spüren - eine angenehme Leichtigkeit mögen.
Die Besucher der Halle an der Preußischen Straße waren sofort angetan von der entspannten Atmosphäre. Neben den Spielen in sechs Altersklassen, in denen sportlicher Ehrgeiz durchaus mit dabei sein durfte, sorgten Veranstalter und Kinder für einen bemerkenswerten Rahmen mit Aktionen wie Peter Boths Schlüsselanhänger-Angebot und eine großen Auswahl an Spezialitäten und Getränken so bunt wie Dortmunds Norden.

Diese Veranstaltung an drei Tagen verdanken die Teams aus ganz NRW einer bemerkenswerten Kooperation. „Wir, also TuS Eving-Lindenhorst und FC Merkur, waren früher Rivalen. Das ist doch eine Riesensache Jetzt sind wir Freunde und bewegen gemeinsam was für unsere Kinder, die unsere Zukunft sind“, sagte Özcan Umucu, Trainer von Merkurs E2.
Umucu, da klingelt es in manchen Ohren. Und da schieben wir die Tradition ein, denn diese sorgte neben den begeisterten Kindern für das Gemeinsame. Ercan Umucu, der Bruder des Merkuraners, war eine prägende Fußballpersönlichkeit der letzten Aschenjahre Dortmunds, ehe die Stadt in den späten Nullerjahren die Kunstrasenplätze errichtete. „Ercan wäre auch gerne gekommen, aber er ist unterwegs“, verriet der E2-Coach. Damit längst nicht genug: Ingo Lewandowski und Helga Zarth sind die bekannten Gesichter des TuS Eving-Lindenhorst. Beide packten ebenso an wie Elli Sominke, die Gattin der vor sieben Jahren verstorbenen TuS-Legende Wendelin Sominke. „Die Elli und wir sind so gerne unter Leuten“, sagte Helga Zarth am Crepes-Stand. „Das Lachen der Kinder ist der schönste Dank.“
Westfalia Huckarde gewinnt Juniorenturnier
Auch Ex-Profi und Mitorganisator Fatih Tastan mischte mit im bunten Treiben. Und die Fäden liefen bei Merkus Charakterkopf „Babis“, also Charalampos Kioutachialis, zusammen. Er berichtete, dass der Freitag mit C- und F-Juniorenturnieren bestens besucht waren. Bei den F-Junioren gab es keine offizielle Wertung, nur schöne Medaillen. Das C-Juniorenturnier gewann Westfalia Huckarde vor TuS Eving-Lindenhorst, DSC Wanne-Eickel und RW Lüdenscheid.
Am Samstag waren nach den jüngsten F-Junioren die E-Junioren an der Reihe. Hier machten die beiden Teams des FC Ratingen City das Rennen. FC Brünninghausen und TuS Eving folgten. Özcan Umucus E2 kam nicht auf die vorderen Plätze, was der Coach aber seinen Jungs nicht krumm nahm: „Vielleicht waren sie auch ein wenig beeindruckt von der großen Kulisse.“
„Dortmunder Norden ist besser als sein Ruf“
Am Sonntag bekamen dann Minikicker und D-Junioren ihre Bühne. Wieder volles Haus in Eving. Hier schafften es beide Ausrichterteams aufs Treppchen. Der FC Merkur gewann vor Wacker Obercastrop. TuS Eving und FC Merkur 2 belegten die Ränge drei und vier.
Dass beide Vereine gemeinsame Sache machen, sei keine einmalige Geschichte, versicherten Vertreter beider Klubs mit einem klaren Bekenntnis: „Der Dortmunder Norden ist besser als sein Ruf. Er hat viel Potenzial.“ Einen Teil davon auf zwei Beinen durften die Zuschauer bewundern. Bei allem gegenseitigen Schulterklopfen aber räumten „Babis“ und Co. mit breitem Grinsen ein, dass sie nicht immer die erste Geige spielten: „Als BVB-Maskottchen Emma in der Halle war, hatten wir bei den Kindern nicht mehr viel zu melden.“ Wie herrlich leicht und verbindend der Fußball doch auch sein kann.
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