Eisadler wagen einen Blick in die Wundertüte

Eishockey: Landesliga

Am Sonntag starten die Eisadler beim TuS Wiehl in die neue Eishockey-Landesliga-Saison. Nach dem Regionalliga-Abstieg treten sie mit neuem Trainergespann und fast rundum erneuertem Kader als große Unbekannte an.

DORTMUND

von Hendrik Nachtigäller

, 28.09.2017, 15:21 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Eisadler starten am Sonntag runderneuert in die Landesliga-Saison.

Die Eisadler starten am Sonntag runderneuert in die Landesliga-Saison.

In der Saisonvorbereitung lag das Hauptaugenmerk von Coach Uwe Malz und seinem „Co“ Jesper-Dahl Jörgensen daher vor allem auf der Mannschaftsbildung – sowohl auf dem Eis als auch abseits davon. „Wir haben vor allem erstmal die Reihen einspielen lassen“, berichtet Dahl-Jörgensen.

Obwohl die Eisadler erst am 9. September, dem Tag nach der Mannschaftsvorstellung, erstmals gemeinsam auf dem Eis trainieren konnten, ist Dahl-Jörgensen zufrieden: „Die Mannschaft arbeitet gut und ist eine super Truppe. Die Jungs sind charakterlich top und fit.“

"Viele Mannschaften gut eingespielt"

Schwer einzuschätzen ist für den Co-Trainer derweil die Stärke der Liga. „Viele Mannschaften haben sich wenig verändert und sind gut eingespielt“, erklärt er. „Da sind auch ehemals höherklassige Spieler dabei, die nicht mehr so viel trainieren wollen – aber immer noch stark sind.“ Vor zwei Teams hat Dahl-Jörgensen besonderen Respekt. Die Bergisch Raptors aus Solingen sind amtierender Meister, „und Grefrath hat eine gute Jugendarbeit, das sind keine Mannschaften, die man im Vorbeigehen mitnimmt.“

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Schwierig findet er auch die Erwartungshaltung im Umfeld der Eisadler: „Die Ansprüche der meisten Leute rangieren immer noch auf Regionalliga-Niveau. Die denken: Die sind abgestiegen, dann müssen die jetzt auch Meister werden – aber wir haben aus dem Kader aus letzter Saison noch fünf Spieler, alle anderen sind neu. Ich tue mich deshalb schwer zu sagen, wir spielen um die Meisterschaft.“

Platz fünf bis sechs

Platz fünf bis sechs hält der „Co“ für realistisch. „Wir gehen als Wundertüte in die Liga.“ Fünf verbliebene und 21 neue Akteure – dass die Eisadler in der verkürzten Vorbereitung keine Testspiele absolviert haben, macht es nicht einfacher. So hätte der amtierende Meister eine „Fluktuation von ein bis zwei Spielern“ gehabt: „Das sind ganz andere Voraussetzungen.“

Aufgrund der limitierten finanziellen Möglichkeiten habe man auch den Kontingentspielern, die sich beim Verein gemeldet hätten, abgesagt. „Wir wissen erst, wo wir stehen, wenn zwei oder drei Spiele vorbei sind.“ Viel hänge auch davon ab, welche Spieler bei welchen Partien anwesend seien. „Wenn Topspieler mal keine Lust haben, sonntagabends nach Dortmund zu fahren, dann spielst du gegen eine andere Mannschaft als freitagabends in Solingen. Das hängt auch von unserem Kader ab.“

Beruf und Schule gehen vor

Wichtig ist Dahl-Jörgensen, dass Beruf und Schule bei seinen Spielern immer Vorrang haben. Dass das in der Saison ein Problem darstellt, glaubt er aber nicht: „Die Jungs sind heiß. Ich weiß, dass die sich alle richtig reinhauen werden. Wenn der ein oder andere mal nicht kann, sollte das die Ausnahme darstellen.“

Neben Chefcoach Uwe Malz arbeitet Dahl-Jörgensen mit zwei weiteren Eisadlern eng mit den Spielern zusammen. „Uwe und ich kennen uns schon relativ lange, das ist recht problemlos. Wir haben in der Vorbereitung fast jeden Tag gesprochen. Kathrin Siebel, unsere Sportliche Leitung, hat viel koordiniert und ist mit unserem Betreuer Andreas Hamel zusammen eine Ansprechpartnerin für die Spieler. Ich glaube, das merken die Spieler, dass da ein Team ist, an das sie sich wenden können. Es soll eine Vertrauensbasis geben.“

Heimpremiere am 15. Oktober

Bevor die alten und neuen Eisadler am Sonntag um 17.15 Uhr beim TuS Wiehl (Mühlenstraße 23, 51674 Wiehl) erstmals gemeinsam im Ligabetrieb auf das Eis gehen, ist Dahl-Jörgensen zuversichtlich. „Ich denke, dass wir gegen jede Mannschaft eine Möglichkeit haben. Wir haben viele junge Spieler dabei, die auch gerne mal einen Meter mehr laufen, gerade gegen ältere Teams ist das gut. Wir haben die Möglichkeit, jede Mannschaft anzugehen.“ Erst den TuS Wiehl, zwei Wochen später dann am 15. Oktober zur Heimpremiere im Eissportzentrum Westfalen den EHC Netphen.