
© Folty
Ein Pro und Kontra: Soll Türkspor Dortmund Serdar Bingöl nach Bövinghausen ziehen lassen?
Fußball
Serdar Bingöl hat den Verantwortlichen von Türkspor mitgeteilt, dass er unglücklich ist und gehen will. Der Verein möchte ihm aber keine Freigabe erteilen. Die richtige Entscheidung?
Die Ausgangslage ist klar: Serdar Bingöl wird den Fußball-Landesligisten Türkspor Dortmund verlassen. Er fühlt sich bei Türkspor Dortmund aufgrund von internen Problemen innerhalb der Mannschaft unglücklich, möchte gehen und sich dem Westfalenliga-Spitzenreiter TuS Bövinghausen anschließen.
Die Verantwortlichen von Türkspor haben sich aber klar positioniert und mitgeteilt, dass sie keinem Topspieler aus dem Kader des Landesliga-Teams eine Freigabe im Winter erteilen werden. Bingöl und Bövinghausen zeigen nur Unverständnis dafür. Wir fragen uns daher: Soll Türkspor Dortmund Bingöl nach Bövinghausen ziehen lassen?
Ja, Türkspor Dortmund soll Serdar Bingöl ziehen lassen (Thomas Schulzke)
Serdar Bingöl hat sich ganz klar positioniert. Er möchte nicht mehr für Türkspor Dortmund spielen. Es gibt kein zurück mehr, sagt er. Er möchte gegenüber der Öffentlichkeit aber nicht preisgeben, welche internen Probleme er hatte. Für ihn ist einfach das Kapitel Türkspor Dortmund geschlossen. Und das sollte der Klub auch so akzeptieren.
Es verlangt ja niemand, dass Türkspor Bingöl kostenlos Richtung Bövinghausen ziehen lassen soll. Der Westfalenligist ist ja bereit, eine faire Ablösesumme zu zahlen. Es wäre eine Win-win-Situation für alle. Bingöl dürfte seinem Hobby nachgehen, Bövinghausen verstärkt sich und Türkspor bekommt noch ein paar Euros für den wechselwilligen Spieler.
Klar, Türkspor hätte Bingöl gerne als wichtigen Spieler im Kampf um den Westfalenliga-Aufstieg. Aber diese Option gibt es einfach nicht mehr. Bingöl ist weg. Egal, ob Türkspor Dortmund dem Wechsel zustimmt oder nicht. Das hat er mehrfach betont.
Und jedem sollte bewusst sein, dass es hier um Amateurfußball geht. Um ein Hobby. Die beiden Klubs sind keine direkten Konkurrenten. Deshalb sollte Türkspor Größe zeigen, über seinen eigenen Schatten springen und sich im Sinne des Fußballers mit Bövinghausen einigen.
Nein, Türkspor sollte seiner Marschroute treu bleiben und niemandem die Freigabe erteilen (David Nicolas Döring)
Eine Freigabe für Serdar Bingöl wäre ein fatales Zeichen des ambitionierten Landesligisten. Zum einen würde Türkspor Dortmund damit auch weiteren Spielern die Tür öffnen, die Anfragen erhalten. Bei der Qualität einiger Spieler ein gar nicht so unwahrscheinliches Szenario.
Darf Bingöl gehen, könnte das andere Klubs auf den Plan rufen bei Spielern wegen eines Wechsels nachzuhorchen. Wer dann sagt, er möchte nicht mehr für Türkspor spielen, der wird immer auf Bingöl verweisen, der die Freigabe erhielt.
Die andere Seite der Medaille wäre, dass der Verein dringend klare Kante in seiner Außendarstellung beziehen muss. Bingöl führt interne Probleme im Klub an, wegen denen er nicht mehr dort spielen möchte. Nicht mit dem Trainer, nicht mit dem Verein oder dem Vorstand, aber innerhalb der Mannschaft.
Wie kann es sein, dass der Verein es nicht schafft, die beteiligten Parteien, die verantwortlich sind für diese Probleme, an einen Tisch zu bekommen und diese zu klären? Es ist kein gutes Bild, was der Klub abgibt.
Wechselt Bingöl, wäre das wie ein Eingeständnis dafür, dass es innerhalb der Mannschaft nicht stimmt. Ein desaströses Bild, was so nicht im Sinne des hochgejazzten Vereins sein darf. Möchte der Verein klare Kante zeigen, wird Serdar Bingöl die Freigabe für den TuS Bövinghausen nicht erteilt und Lösungen für die internen Probleme werden gefunden.
Journalismus ist meine Passion. Seit 2017 im Einsatz für Lensing Media. Immer auf der Suche nach Hintergründen, spannenden Themen und Geschichten von Menschen.
