Oberligist gelingt die prominenteste Verpflichtung Dortmunds Verschiedene Ansätze

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Dieses Tableau macht Eindruck. Die Wechselbörse hat in diesem Jahr ein eindrucksvolles Bild. Vier Dortmunder Vereine bevölkern die Oberliga, dafür wird es darunter ein wenig dünner. Als wäre es so gewollt, sieht die Menge an Zugängen im Vergleich ähnlich aus. Die Oberligisten rüsten mächtig auf, Westfalen- und Landesligisten setzen da schon eher auf Bewährtes.

Obwohl der Platzhirsch in der Oberliga, der ASC 09 Dortmund, im Gegensatz zum TuS Bövinghausen und Türkspor Dortmund eher für Maßhalten steht, gewinnt er den inoffiziellen Preis der prominentesten Verpflichtung. Marco Stiepermann, Ex-Borusse und Spieler von Norwich City, ist das Highlight aller Neuzugänge.

Er wird neuer Spielertrainer der Aplerbecker – die Funktion, die 15 Jahre zuvor Hannes Wolf bereits äußerst erfolgreich bekleidet hatte.

Interessant beim ASC auch, dass es ihm gelungen ist, Torwart Joshua Mroß, den Ex-Aachener vom Rivalen TuS Bövinghausen zu holen. Er trifft auf den Senkrechtstarter der Rückserie Joel Nickel, der wie Stiepermann eine Wuppertaler Vergangenheit hat.

Ja, die Bövinghauser. Es scheint an der Provinzialstraße fast zum guten Ton zu gehören, in der Sommerpause so ziemlich alles umzukrempeln. Neben dem Ex-Dortmunder Marcus Piossek (zuletzt Meppen) tummeln sich da viele Spieler aus höheren Ligen unter den 16 Neuen. Trainer Christian Knappmann, das könnte in diesem Jahr der Vorteil sein, bekommt die Mannschaft, die er haben möchte. Aber es gilt auch, viele starke Abgänge zu kompensieren. Der Leistungsträger Kevin Großkreutz beispielsweise wechselte zu Wacker Obercastrop.

Ex-Profi Marco Stiepermann (l.) ist neuer Spielertrainer des ASC 09 Dortmund.
Ex-Profi Marco Stiepermann (l.) ist neuer Spielertrainer des ASC 09 Dortmund. © picture alliance/dpa/PA Wire

Die besten Karten aber teilen Beobachter einem der beiden Aufsteiger zu. Stichwort: Bövinghausen-Leistungsträger: Sezer Toy und Ilias Anan waren Stammspieler beim Konkurrenten. Dazu kommen zahlreiche oberligaerfahrene Spieler. Zudem hat sich TSD Talente aus der Stadt wie Emir Hajdari aus Körne oder Roem Subasi vom BSV Schüren gesichert - eine interessante Mischung.

FC Brünninghausen ist bedacht

Der FC Brünninghausen scheint sehr bedacht vorgegangen zu sein. Auffällige Dortmunder Spieler wie Hayrullah Alici, Fabien Garando aus Sölde oder Dillon Aquinas Nesaraj vom Hombrucher SV könnten den Faktor Identifikation ins Spiel bringen. Der Zusammenhalt war bekanntlich auch im Aufstiegsjahr ein Erfolgsgarant.

Was passiert darunter? Der BSV Schüren setzt nach einer turbulenten Saison unter dem im Winter gekommenen Trainer Sascha Rammel auf Stabilität. Alle Spieler, die der Westfalenligist verpflichtet, haben in Dortmund einen Namen.

Dabei ist es eine Mischung aus Jung, wie der Ex-Kirchhörder Vincent Vogel, oder Alt, wie Simon Rudnik. Gespannt werden die Schüren-Freunde sein, wie der BSV die Abgänge der starken Außenspieler Michael Rzeha (SG Bockum-Hövel) und Roem Subasi (TSD) kompensiert.

Simon Rudnik (r.) wechselt zum BSV Schüren.
Simon Rudnik (r.) wechselt zum BSV Schüren. © Stephan Schuetze

Nach dem dritten Aufstieg in der jüngeren Vereinsgeschichte in die Westfalenliga wird der Hombrucher SV mit vielen jungen Leuten die Liga halten wollen. Talente wie Daniel Boakye Ansah vom A-Ligisten Hörder SC werden demonstrieren wollen, dass sie auf diesem Niveau mithalten könne.

Neuer Trainer wird Karim Bouasker, der mit jungen Leuten sehr gut können soll. Ein Routinier ist auch dabei: Kirchhördes Kai Schürmann dürfte dem HSV vorne guttun.

TuS Hannibal bescheiden

Die Landesligisten SV Brackel 06 und Aufsteiger TuS Hannibal gehen unterschiedlich an den Start. Die Brackeler, die in der Winterpause bereits gut nachgerüstet haben, verpflichten Persönlichkeiten, darunter der Sölder Allrounder Thomas Wilhelm, und nach guter Tradition zahlreiche Talente.

Hannibal vertraut dem Aufstiegskader weitgehend, wobei die Dortmunder Angriffslegende Karim Bouzerda mal wieder zum MSV Dortmund wechselt. Wer ihn kennt, weiß, dass er spontan immer für neue Herausforderungen offen ist. Mit nur fünf Neuen bleibt Hannibal aber aus gutem Grund bescheiden.

Denn in der Bezirksliga machte das Team von Hamsa Berro deutlich, dass es auch eine Liga höher mithalten könnte.

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