
© Bernd Paulitschke
Dortmunder Ex-Westfalenliga-Torwart David Graudejus spricht über seine seltene Erkrankung
Fußball
David Graudejus ist der Torwart des Fußball-Bezirksligisten VfL Schwerte, ist aber auch im Dortmunder Amateurfußball alles andere als eine Unbekannte. Eine seltene Erkrankung machte ihm aber zu schaffen.
Von 2011 bis Mitte 2015 stand der Keeper beim Traditionsverein Hombrucher SV im Tor, ehe er zum SV Brackel wechselte, wo er ebenfalls für vier Jahre ein sicherer Rückhalt war.
Torhüter David Graudejus (28) trägt seit Juli 2019 das Trikot des Bezirksligisten VfL Schwerte. Zuvor war Graudejus etliche Jahre eine feste Größe im Dortmunder Amateurfußball.

Als Futsaltorwart für Holzpfosten Schwerte schaffte es David Graudejus bis in den Dunstkreis der Nationalmannschaft. © Bernd Paulitschke
Nebenher glänzte Graudejus auch noch als Keeper beim Futsal. Als Torhüter von Holzpfosten Schwerte schaffte er es sogar bis in den erweiterten Kreis der neu gegründeten Futsal-Nationalmannschaft. Wir haben mit ihm ein interessantes Gespräch, unter anderem über seinen aktuellen Gesundheitszustand und seine Zukunftspläne geführt.
Wie geht es Ihnen momentan gesundheitlich?
Momentan bin ich auf dem Weg der Besserung. Ich leide zwar immer noch unter einer seltenen Art der Verkalkung der Arterien in den Beinen, die ich aber durch die Einnahme von Blutverdünnern und Blut Gerinnungshemmern sowie viel Bewegung ganz gut im Griff habe.
Welche Unterschiede gibt es zwischen dem Amateurfußball in Dortmund und in Schwerte?
In Schwerte ist alles viel kleiner, wir haben in der Bezirksliga mit dem VfL auch nur die Derbys gegen den Geisecker SV und gegen den ETuS/DJK Schwerte. Natürlich ist auch das Niveau mit dem in Dortmund überhaupt nicht vergleichbar. Dafür sind der Teamgedanken und die Bereitschaft für das gemeinschaftliche Bier nach dem Spiel um einiges ausgeprägter.
Was macht eigentlich Ihre Karriere als Futsal-Torhüter?
Aufgrund meiner Krankheit habe ich 2019 meine Karriere als Futsaler bei Holzpfosten Schwerte beendet. 2017 hatte ich alle Lehrgänge absolviert und gehörte zum erweiterten Kreis des damals neu gegründeten Futsal-Nationalteams. Aber die Gesundheit geht vor.
Vermissen Sie irgendetwas aus Ihrer Zeit bei den Dortmunder Vereinen?
Manchmal vermisse ich meine Mitspieler aus alten Zeiten. Auch so Spiele wie gegen Westfalia Herne mit Edelkickern wie Marco Onucka im altehrwürdigen Stadion Schloss Strünkede gehören dazu. In Dortmund ist der Amateurfußball anders als in Schwerte mit einem völlig anderen Prestige behaftet.
Haben Sie heute noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Mitspielern beim SV Brackel 06 oder beim Hombrucher SV?
Mit einigen Vorstandsmitgliedern des SV Brackel telefoniere ich regelmäßig, meinen ehemaligen Mitspieler Niklas Rybarczyk sehe ich jeden Tag, weil wir gemeinsam in einem Büro arbeiten. Auch mit meinem Ex-Trainer Giovanni Schiattarella habe ich häufiger Kontakt. Der ein oder andere Akteur, mit dem ich in Hombruch zusammengespielt habe, läuft mir ab und an mal über den Weg.

Als Keeper von Holzpfosten Schwerte schaffte es David Graudejus in den erweiterten Kader der Futsal-Nationalmannschaft. © Bernd Paulitschke
Wie lange wird man Sie noch als aktiver Spieler im Tor spielen sehen?
Ich bin jetzt 28 Jahre alt. So lange die Füße mich noch tragen, werde ich noch weiterspielen. Ich persönlich habe mir noch so vier bis fünf Jahre vorgenommen.
Haben Sie nochmal ins Auge gefasst, wieder bei einem Dortmunder Verein zu spielen?
Man weiß nie was passiert, ausschließen würde ich das Thema nicht. Eigentlich beabsichtige ich aber, meine Laufbahn beim VfL Schwerte zu beenden. Ich unterstütze bereits jetzt den Vorstand und versuche dort frische Ideen und Impulse in die Arbeit einzubringen.
Könnten Sie sich einen Job als Trainer, Sportlicher Leiter oder Vorstandsmitglied vorstellen?
Die Arbeit muss Spaß machen - ob im Vorstand, als Trainer oder Sportlicher Leiter. Wenn das richtige Team beisammen wäre, könnte ich mir durchaus eine der Positionen vorstellen. Kategorisch ausschließen würde ich keines der genannten Ämter.
Baujahr 1965, gebürtiger Dortmunder, der sich seit fast zwanzig Jahren auf den Sportplätzen tummelt und den Dortmunder Amateurfußball mit all seinen Facetten kennt.
