Werne änderte die Taktik

Und nach fünf Minuten führten die Baroper mit 15:5. Das Team hatte unter dem Korb alles im Griff. Wernes Center Robin Brachhaus fand überhaupt nicht statt. Werne änderte die Taktik, warf jetzt häufig von außen und traf, traf und traf. Die nächsten vier Angriffe der LippeBaskets endeten mit einem Drei-Punkte-Spiel. Plötzlich lag Barop nach dem ersten Viertel mit 19:25 zurück. Die 530 Werner Fans waren begeistert, feierten ihr Team.

Im zweiten Viertel schlug aber die Zeit von Barops Christian Wiethaup. Er sorgte mit seinen drei Dreiern dafür, dass die Stimmung kippte. Barop hatte die Distanzschützen immer besser im Griff und gingen mit einer 47:43-Führung in die Pause. Zu diesem Zeitpunkt waren die Baroper, die zuletzt zwölf Mal in Serie gewonnnen hatten, in der 2. Regionalliga. Die Intensität war in den ersten 20 Minuten extrem. Sie wurde in den abschließenden 20 Minuten aber gesteigert. Werne stellte in der Defensive auf Zonenverteidigung um. „Die Jungs haben sich in der Halbzeit darauf festgelegt“, erklärte LippeBaskets-Coach Christoph Henke.

Mehr Schüsse von Außen

Barop musste jetzt viel mehr Schüsse von Außen nehmen, traf im dritten Viertel zwar drei Dreier, hatte aber insgesamt die Lockerheit verloren. Werne dagegen spielte sich in einen Rausch. Jan König traf drei Mal von außerhalb der Drei-Punkte-Linie, sein Teamkollege Frederic Meinert zwei Mal und Cajus Cramer ein Mal. „Unglaublich, was die Werner alles getroffen haben. Das war gar nicht zu verteidigen“, sagte Domanski.

Längst saßen die Fans nicht mehr auf ihren Sitzen. Die LippeBaskets gingen mit einer 71:65-Führung in die abschließenden zehn Minuten. Und der überragende Frederic Meinert traf weiter nach Belieben. Seine nächsten drei Dreier sorgten für die Vorentscheidung - 84:73 (38.).

"So eine Quote hatte ich noch nie"

Meinert traf in den 40 Minuten gleich acht Dreier, sein Team insgesamt 18. „Ich habe nur einen Dreier verworfen. So eine Quote hatte ich noch nie“, gestand Meinert, der auf 29 Punkte kam. Barop hatte zwei Minuten vor dem Ende den Glauben an die Wende verloren. Wiethaup brachte die Dortmunder zwar auf 81:86 heran (39.), aber mehr war nicht mehr drin. Werne zeigte sich sicher von der Freiwurflinie.  

So nutzten die beiden Teams die letzten 20 Sekunden, um sich abzuklatschen. Barop gratulierte, für Werne begann die Party. „Wir müssen uns eingestehen, dass Werne einen Ticken besser war. Trotzdem war es ein großes Spiel, vor einer unglaublichen Kulisse“, sagte Barops Wiethaup, der mit fünf Dreiern und 20 Punkten der beste Schütze seines Teams war.

"Fantastische Saison"

Domanski lud seine Jungs dann zu sich nach Hause ein. „Heute geht keiner alleine trauernd nach Hause. Wir bleiben zusammen. Wir sind ein Team. Das hat die fantastische Saison gezeigt“, sagte Domanski.