Die Spielerinnen des SV Berghofen feierten den Aufstieg am Sonntag in der Innenstadt. Dieses Foto entstand vor einer bekannten Dortmunder Kneipe.

© SV Berghofen

Dortmunds neuer Zweitligist hat „ganz viel Party und Randale gemacht“

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Bis tief in die Nacht feierten die Dortmunderinnen ihren Aufstieg. Dabei begann die Party mit einem schlecht vorbereiteten Kühlschrank - endete aber mit einer schlimmen morgendlichen Zugfahrt zur Arbeit.

Dortmund

, 30.06.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Alles war angerichtet für eine große Aufstiegsparty. Zwölf Spielerinnen des SV Berghofen hatten sich bei Torhüterin Juliane Bauch sowie Nachbarin und Mitspielerin Anna Spitthoff getroffen, um den möglichen Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga zu feiern. Alles war angerichtet? Nicht ganz, denn eine wichtige Feierkomponente fehlte im Kühlschrank.

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„Wir hatten tatsächlich kein Bier kalt“, sagte Juliane Bauch am Montagvormittag. 18 Stunden war der Aufstieg da her. Doch von einem planmäßigen oder designierten Aufstieg konnte man im Falle des SVB nicht sprechen.

Berghofen war nämlich auf die entsprechenden Ergebnisse angewiesen. Der Saison-Endspurt in der eigenen Regionalliga und auch in der 2. Bundesliga war der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Anders erging es der 1. Bundesliga.

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Hier trugen die Teams ihre verbliebenen Partien als Geisterspiele aus. Am Sonntag stand der letzte Spieltag an. Berghofen hoffte darauf, dass der MSV Duisburg vor dem 1. FC Köln bleibt und die Kölner den Gang in die 2. Liga antreten müssen. Nur dann dürfte die Kölner Reserve, die in der Berghofener Staffel Meister wurde, nicht aufsteigen - und der SVB nachrücken.

MSV Duisburg sorgt für Aufstieg des SV Berghofen

Und der FF USV Jena, abgeschlagener Tabellenletzter und Gegner der Meidericher, spielte Berghofen schnell in die Karten. Nach 26 Minuten spielte Jena nur noch zu zehnt und kassierte noch vor der Pause das 0:1 und 0:2. „Da kann echt was gehen“, dachte sich Bauch in diesem Moment.

In Jena blieb es beim 2:0 für Duisburg. Weil Köln zwar ebenfalls gewann, aber nicht die schlechtere Tordifferenz auf den MSV oder Bayer Leverkusen aufholen konnte, ging es für den 1. FC in die 2. Bundesliga - ebenso wie für Berghofen. „Wow, es ist tatsächlich passiert. Die Euphorie durchströmte den ganzen Körper“, erinnerte sich Bauch am Montag an den Moment, als der Aufstieg feststand.

Der SV Berghofen feierte den Aufstieg in die 2. Bundesliga standesgemäß.

Der SV Berghofen feierte den Aufstieg in die 2. Bundesliga standesgemäß. © SV Berghofen

Dass die Erinnerungen noch vollständig sind, ist zumindest eine Erwähnung wert. Denn nach Schlusspfiff kannte der Jubel des SVB keine Grenzen mehr. Schnell wuchs die Jubeltraube auf 20 Spielerinnen an. „Wir haben ganz viel Party und Randale gemacht“, sagte Bauch. Um zwei Uhr fand sie den Weg ins Bett. Erst am Samstag hatte das SVB-Team zudem eine Planwagenfahrt gemacht.

Juliane Bauch erlebte keinen angenehmen Weg zur Arbeit

Der Weg zu Arbeit gestaltete sich am Montag entsprechend schwierig. „Das Schlimmste war die Maske im Zug mit dem Kater und der Fahne“, so Bauch, die noch immer „total euphorisiert“ ist. „Das ist das, was du immer wolltest“, sagte sie zu sich selbst.

Schon am Sonntag mischte sich allerdings eine größere Portion Respekt vor der kommenden Aufgabe in die Jubelstimmung. Schließlich geht es von der fünfgleisigen Regionalliga in die eingleisige 2. Bundesliga.

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Bis zum offiziellen Trainingsstart dauert es in Berghofen allerdings noch etwas, bis dahin halten sich die Spielerinnen mit individuellen Trainingsplänen fit. „Den werden alle durchziehen, jetzt, wo wir wieder nüchtern sind“, so Bauch.

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