Es ist eine Nachricht, die sich in den vergangenen Tagen bereits angedeutet hatte. Der langjährige Stammtorhüter des Oberligisten ASC 09 Dortmund, Jan Held (29), beendet seine Karriere. Nach einer Serie von Verletzungen in den vergangenen Jahren kam jüngst der nächste Rückschlag hinzu: Leichter Bandscheibenvorfall und Probleme mit der Lendenwirbelsäule lautete die Diagnose. Zu viel für den Körper des 29-Jährigen Keepers.
„Der Körper sagt: bis hier hin und nicht weiter. Es ist mehr als bitter, aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt“, erklärt Held seine Entscheidung, die aktive Fußball-Karriere an den Nagel zu hängen. Held, der zuletzt in seiner zehnten Saison das Tor des ASC 09 hütete, suchte am Montagabend zunächst das Gespräch mit Aplerbecks Sportlichem Leiter Samir Habibovic, ehe er seine Mannschaftskollegen informierte. Kein einfacher Gang für Held, der über Jahre hinweg Top-Leistungen im Tor der Aplerbecker zeigte. „Samir hat es schon etwas vermutet, die Mannschaft war ein bisschen überrascht. Es war recht emotional“, berichtet ein nachdenklicher Held.
So sehr ihm die Entscheidung, mit 29 Jahren bereits die Karriere zu beenden, auch schwerfiel: Held war gewissermaßen schon vorbereitet auf diesen Tag, wie er sagt. Im Sommer habe er bereits mit Habibovic darüber gesprochen, dass die Saison 2022/23 seine letzte sein würde. Und dennoch: Held hätte die Saison gerne noch zu Ende gespielt. „Ich hätte natürlich gerne die zehn Jahre vollgemacht. Jetzt sind es neuneinhalb geworden. Es ist für alle schade, dass es so endet“, so Held. Die Entscheidung dann auch final auszusprechen, sei „sehr hart“ gewesen.

2013 war Held vom TuS Ennepetal ins Aplerbecker Waldstadion gewechselt und ist seitdem zu einer Identifikationsfigur beim ASC 09 gereift. Entsprechend betroffen zeigte sich auch Aplerbecks Sportlicher Leiter Samir Habibovic auf Nachfrage: „Das ist ganz bitter. Er ist einer der besten Torhüter der Liga. Seit fast zehn Jahren ist er unsere Nummer eins. Er war immer ein absoluter Rückhalt und auch charakterlich 1a.“
Held soll ASC erhalten bleiben
Mit Jan Held verliert der ASC 09 Dortmund also zumindest auf dem Platz ein Gesicht der letzten neuneinhalb Jahre. Doch sowohl Held als auch Habibovic verraten, dass es bereits Pläne gebe, auch in Zukunft gemeinsam zusammenzuarbeiten. „Ich habe schon mit Samir gesprochen, dass ich dem Verein erhalten bleibe. Bis Anfang des Jahres werde ich jetzt erstmal regenerieren und dann setzen wir uns zusammen“, berichtet Held. Habibovic bestätigt: „Wir werden ihn auf jeden Fall einbauen.“
Sein letztes Spiel für den ASC 09 wird Held nur bedingt positiv in Erinnerung behalten. Beim 2:0-Sieg der Aplerbecker gegen den SV Schermbeck flog Held bereits nach 18 Minuten wegen einer Notbremse vom Platz. Insgesamt kann der 29-Jährige jedoch auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken, in der er dem ASC über viele Jahre hinweg die Treue hielt. „Der Verein ist mir sehr ans Herz gewachsen. Von Fast-Abstieg bis Fast-Aufstieg habe ich alles mitgemacht. Es war immer eine geile Zeit, das ist das, was ich mitnehme. Es ist ein schöner Gedanke, so lange bei einem Verein gespielt zu haben.“
Er habe immer alles für den ASC 09 gegeben, genauso wie die „herzlichen Menschen“, die er beim ASC 09 kennengelernt habe. Doch jetzt gilt es für Held, zunächst einmal gesund zu werden. Denn die Gesundheit stehe an erster Stelle. „Man hat auch ein schlechtes Gefühl dabei, aber in meinen Augen war es die richtige Entscheidung, auf mich zu hören.“
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