Mit seinem Wechsel zu Bezirksligist Hannibal ging Mirza Basic einen recht überraschenden Schritt. Die Bezirksliga liegt immerhin zwei Klassen unter der Westfalenliga. Seit seinem Wechsel stand er aber noch nicht auf dem Platz. Der Stürmer und auch die Verantwortlichen haben dafür Gründe – auch für den Wechsel.

Mirza Basic nach Kreuzbandriss noch immer verletzt

Anfang 2020 hat sich Basic bei der Zwischenrunde der Hallenstadtmeisterschaft einen Kreuzbandriss zugezogen, seitdem fällt er aus. „Er ist teilweise beim leichten Aufbautraining“, erklärt Hannibals Sportlicher Leiter Samir Zulfic.

Für regelmäßiges Mannschaftstraining oder sogar ein Meisterschaftsspiel reicht es aber noch lange nicht. „Viel Physio und schwimmen“, steht aktuell im Programm von Basic, der als Sportlehrer ständig mit Bewegung zu tun hat. Und das wurde ihm im Sommer zum Verhängnis.

Beim Trampolinspringen mit den Kindern sei er umgeknickt, seitdem sei er – auch in Absprache mit seinem Physiotherapeuten – „wieder vorsichtiger“. Er müsse seinen Genesungsverlauf „ruhig angehen, sodass nichts passieren soll“, sagt der 31-Jährige.

Während seiner zwangsläufigen trainings- und spielfreien Zeit sei ihm ohnehin klar geworden, dass „Gesundheit mehr Priorität als der Fußball“ habe. Dennoch habe er gehofft, schneller wieder bei voller Kraft zu sein und seine Mannschaftskollegen unterstützen zu können. „Das wäre vielleicht auch möglich gewesen, wenn ich nicht nochmal umgeknickt wäre“, vermutet er.

Zulfic will seinem Top-Stürmer die Zeit geben, die er benötigt, um wieder ganz fit zu werden. „Das war von vornherein abgesprochen“, berichtet er. „Er soll keinen Zeitdruck spüren und erst zur Mannschaft kommen, wenn er sich fit fühlt“, so Zulfic.

Für den Sportlichen Leiter und den gesamten Verein sei auch klar gewesen, dass Basic „die Vorrunde ausfällt“ und dem Team im Aufstiegskampf somit auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen könne. Trotzdem hat man sich dazu entschieden, Basic zu verpflichten, was den Wechsel noch ungewöhnlicher macht.

TuS Hannibal: „Schwierig, einen Spieler seiner Qualität zu holen“

Doch Zulfic hat sich etwas bei diesem Schachzug gedacht. „Wenn er zu hundert Prozent fit ist, wäre es für uns schwierig, ihn zu bekommen“, klärt er auf und erzählt von mehreren anderen Vereinen aus höheren Ligen, die ebenfalls an einer Verpflichtung Basics interessiert wären und gewesen seien.

„Es ist einfach schwierig, einen Spieler seiner Qualität zu holen“, sagt Zulfic. Somit habe man mit Basic gesprochen und ihm mitgeteilt, dass er in jedem Fall die Zeit und Ruhe bekäme, seine hartnäckige Verletzung auszukurieren.

Das habe den Stürmer letztlich auch überzeugt: „Deswegen bin ich beim TuS Hannibal“, klärt er auf. In Gesprächen mit anderen Vereinen habe er „überall irgendwo Druck gespürt, die Leute erwarten, dass du lieferst“. Das konnte er aber bisher noch nicht.

Beim TuS Hannibal wird allerdings immer wieder die Ruhe betont, die man Basic gebe. Dessen Verletzung löst bei ihm mittlerweile schon kuriose Gefühle aus: „Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange ausfalle“, gesteht er. „Dass die Jungs mich gerade eigentlich nicht brauchen“, freue ihn umso mehr.

Mirza Basic will mit dem TuS Hannibal aufsteigen

Aktuell rangiert der TuS Hannibal auf Platz zwei der Bezirksliga 8. Nur der VfR Sölde steht noch vor dem TuS auf dem heiß begehrten Aufstiegsplatz. Um weiterhin erfolgreich zu bleiben, will Basic seine Kollegen auch während seiner Ausfallzeit unterstützen, regelmäßig schaue er sich die Spiele an. „Es ist schön, Amateurfußball zu gucken, die Jungs von außen zu unterstützen, macht mir Spaß“, sagt er.

Zulfic hat die „Hoffnung, dass es zur Rückrunde klappt“ mit einer Rückkehr von Mirza Basic. Seine „Kaltschnäuzigkeit und Erfahrung können wir gebrauchen“, versichert er.

Basic selbst geht das Ganze noch etwas vorsichtiger an. Die Hallenstadtmeisterschaft sei für ihn kein Thema. „Bis April vielleicht“, blickt er auf einen Zeitpunkt für sein Comeback voraus und möchte dann „mit Hannibal noch den Aufstieg schaffen“. Bis dahin gibt er vom Spielfeldrand aus alles für dieses Ziel.