Dortmunder Regionalliga-Profi kann sich Wechsel in den Dortmunder Amateurfußball vorstellen

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Dortmunder Regionalliga-Profi kann sich Wechsel in den Dortmunder Amateurfußball vorstellen

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Der Wuppertaler SV rangiert aktuell auf Platz zwei der Regionalliga West. In der Defensive spielt seit dieser Saison ein gebürtiger Dortmunder. Wir haben im Interview mit ihm gesprochen.

von Linus Wieprecht

Dortmund

, 15.10.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Innenverteidiger Lion Schweers kommt gebürtig aus Dortmund. Seit dieser Saison spielt er beim Wuppertaler SV. Im Interview spricht der 25-Jährige über den Wechsel zum WSV, seine Verbindung nach Dortmund und eine mögliche Rückkehr in den Dortmunder Amateurfußball.

Lion Schweers, Sie sind in diesem Sommer von Würzburg nach Wuppertal gewechselt. Wie haben Sie sich in den ersten Monaten eingelebt?

Man hat es mir auf jeden Fall sehr einfach gemacht. Die Bemühungen von Stephan Küsters (Sportlicher Leiter Wuppertaler SV, Anm. d. Red.) und Björn Mehret (Trainer, Anm. d. Red.) um mich waren sehr groß und herzlich. Sie haben mir die Vision vom Verein aufgezeigt und gesagt, was sie mit mir vor haben. Diese Bemühungen haben mir imponiert.


Wie kam es zu dem Wechsel zum WSV?

Mein Vertrag in Würzburg ist ausgelaufen. Stephan Küsters hat mich angerufen, dann kamen auch schon die ersten Gespräche. Dadurch, dass sich der Verein so um mich bemüht hat, wusste ich, dass das der Schritt ist, den ich unbedingt machen wollte.

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Inwiefern ist Wuppertal für Sie der richtige Schritt?

Ich habe das gerne als Herausforderung angenommen. Einerseits bin ich zwar noch relativ jung, andererseits habe ich vor allem durch viele Drittligas-Spiele auch bereits einiges an Erfahrung gesammelt. Hier will ich jetzt die Rolle eines Führungsspielers einnehmen.


Sind Sie dafür in der richtigen Mannschaft gelandet?

Ja, definitiv. Hier passen die Charaktere perfekt zusammen, das habe ich so auch noch nie erlebt in meiner Karriere. Da muss ich ein großes Lob an den Verein geben. Die ersten Monate hier sind ein Musterbeispiel von Integration neuer Spieler in einem Team. Außerdem funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Führungsspielern und dem Trainerteam sehr homogen. Als Team sind wir hervorragend.


Aktuell stehen Sie mit dem Wuppertaler SV auf Platz zwei der Regionalliga West. Was wollen Sie mit dem WSV erreichen?

Die Aufstiegsfavoriten sind klar: Essen und Münster. Wir haben uns als Ziel gesetzt, die gute Rückserie der vergangenen Saison fortzusetzen. Wir wollen jede Woche an einzelnen Feinheiten arbeiten und uns immer weiter optimieren.

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Jetzt vielleicht zu einem etwas unangenehmen Thema: Im letzten Spiel haben Sie eine Rote Karte gesehen. Was war da los?

Die rote Karte entstand nach einer Rudelbildung, der Schiedsrichter hat bei mir eine Tätlichkeit gesehen. Die Karte kann man geben, muss man aber nicht. Der Schiedsrichter hat sie gegeben, ich habe das eingesehen und jetzt meine Lehren daraus gezogen. Dass ich die Mannschaft - wir nennen uns Familie - im Stich gelassen habe, ist natürlich bitter und ärgert mich auch.


Sie sind in Dortmund geboren und haben hier ihre fußballerischen Anfänge gemacht. Haben Sie noch Kontakt in Ihre Heimatstadt?

Meine Familie wohnt noch in Dortmund und meine engsten Freunde auch. Die sind keine Fußballer, darüber bin ich glücklich. Es ist gut, wenn man auch mal aus diesem „Fußball-Kosmos“ rauskommt. Ich bin in dieser Stadt also auf jeden Fall noch fest verwurzelt und wenn man hier aufwächst, gibt es glaube ich auch keine andere Möglichkeit, als BVB-Fan zu sein. (lacht) Das bin ich auch noch immer.


Verfolgen Sie, abseits von Borussia Dortmund, auch den Amateurfußball der Stadt?

Klar, ich kenne ein paar Spieler noch aus meiner eigenen Jugendzeit, die jetzt im Dortmunder Amateursport aktiv sind. Auch in der zweiten Mannschaft des BVB sind ein paar Spieler, zu denen ich eine freundschaftliche Verbindung habe. Mein älterer Bruder war außerdem lange beim ASC in Aplerbeck und hat dort Fußball gespielt. Die Verbindung ist also auf jeden Fall vorhanden, natürlich verfolgt man das.


Ist für Sie eine Rückkehr nach Dortmund in ein paar Jahren vorstellbar?

Man soll nie nein sagen, ich bin dafür offen. Allerdings will ich noch ein paar Jährchen spielen. So neun bis zehn Jahre wären schön, dann wäre ich 35. Nebenbei studiere ich zudem und irgendwann würde ich auch gerne einen Trainerschein machen. Deswegen: Man weiß nie, aber eine Rückkehr nach Dortmund und zum Dortmunder Fußball hängt davon ab, wie sich meine Karriere und meine Lebenssituation entwickeln.

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