Kennen Sie noch das „Magische Dreieck“? So nannte sich einst ein Bundesliga-Offensivtrio, das in den 1990er-Jahren beim VfB Stuttgart attraktiven und erfolgreichen Fußball spielte. Dazu zählten Mittelfeldspieler Krassimir Balakow sowie die beiden Stürmer Giovane Elber und Fredi Bobic, die perfekt miteinander harmonierten. Auffällig: Alle drei Spieler zeichnete ein völlig unterschiedlicher Spielstil aus. So ähnlich ergeht es auch einem Dortmunder Amateurfußballklub.
13 Tore, 10 und 8: In der Torjägerliste der Dortmunder Fußball-Kreisliga A2 tummeln sich in den Top sechs derzeit drei Spieler eines einzigen Klubs. Der aktuelle Tabellenvierte, Hörder SC, stellt in Omer Gergery (13), Reinold Agyapong (10) und Yahya Benali (8) drei torgefährliche Offensivspieler - ein magisches Dreieck für die Kreisliga.
HSC-Trainer Marcel Greig bestätigt, dass das Offensiv-Trio beim Hörder SC eine wichtige Rolle einnehme. Dennoch verweist der Coach auf das gesamte Team. „Wir sind in der Offensive generell nicht leicht auszurechnen. Jeder kann Tore schießen. Auch Nico Voigt hat schon vier Tore geschossen“, sagt Greig. Dennoch ist die Quote des Trios beachtlich: Von den 40 erzielten Hörder Toren steuerte das „magische Dreieck“ 31 Treffer bei.
Doch was sind das für Jungs, die da für den HSC auf Torejagd gehen? „Das sind ganz feine Kerle. Yahya haben wir aus Aplerbeck zurückgeholt. Da hat er in der zweiten Mannschaft kaum gespielt. Das verstehe ich aber nicht, weil er auf jeden Fall Bezirksliga-Niveau hat“, sagt Greig, der seinen Schützling als beidfüßig stark beschreibt, der „viele richtige Dinge im richtigen Moment“ mache. Benali kommt vorwiegend hinter den Spitzen oder auf dem Flügel zum Einsatz.
Ein anderer Spielertypus sei Omer Gergery. Den Stürmer beschreibt Greig als klassischen „Straßenfußballer“. „Er ist ein ähnlicher Spielertyp wie William Valenti (Spieler FC Brünninghausen, Anm. d. Red.). Er macht ganz verrückte Sachen und hat eine brutale Technik. Er ist ein sehr eigener Typ, menschlich aber super“, sagt Greig.
Bleibt noch Reinold Agyapong: Und Sie können es bereits erahnen - er ist noch einmal ein anderer Spielertyp als die beiden vorherigen. Der bisherige Zehn-Tore-Mann sei ein bulliger Spieler, der seine größten Stärken in der Physis haben. „Er ist ein richtiger Brocken und ziemlich schwer zu verteidigen“, sagt Greig.
Damit verfügt der Hörder SC über ein ausgewogenes Offensivtrio, das großen Anteil daran hat, dass der HSC mittlerweile wieder auf dem vierten Tabellenplatz steht. Am kommenden Wochenende reisen die Hörder, die die Hoffnung auf Platz eins trotz elf Punkten Rückstands noch nicht aufgegeben haben, zum SC Husen Kurl. „Husen Kurl ist kein leichter Gegner, aber ein machbarer. Wenn wir bis zur Winterpause alle unsere Spiele gewinnen, dann sind wir Zweiter oder Dritter“, sagt Greig.
Ob es am Ende dazu reiche, den Tabellenführer SG Gahmen noch abzufangen, hänge auch davon ab, wie die SGG bis zur Winterpause performe. „Wenn sie in der Hinrunde alle Spiele gewinnen, dann wird es schwierig. Es braucht aber nur mal drei Unentschieden oder verletzte Spieler, dann kann es schnell in die andere Richtung gehen“, sagt Greig mit Blick auf die SG Gahmen. Was ihm Hoffnung für die Rückrunde mache: „Wir haben in der Rückrunde fast alle Topspiele zu Hause. Das stimmt mich positiv“, sagt er. Auch da wird er wieder auf sein magisches Dreieck bauen.
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