Beinahe wäre es schon am vergangenen Wochenende passiert. Während mit dem FC Sandzak zum wiederholten Mal ein Gegner von Westfalia Dortmund nicht antrat und die Spitzenspieler des B-Ligisten in der C-Liga-Reserve aushalfen, wäre der Klub der Temme-Brüder fast bereits Meister geworden.
Westfalia Dortmund kann gegen RW Barop II Meister werden
Ziemlich überraschend verlor die zweite Mannschaft des SV Westrich gegen Eintracht Dorstfeld und öffnete damit die Meistertür für die Westfalia. Weil dagegen aber der TuS Kruckel bei Arminia Marten II seine Hausaufgaben erledigten, wurde die Party doch noch um eine Woche verschoben. Vermutlich auf das Duell mit RW Barop II.
Ein Heimsieg reicht dem 2022 gegründeten Verein zum zweiten Aufstieg im zweiten Jahr der Existenz. Und eine Sache versprechen die Baroper schon jetzt: „Wir treten auf jeden Fall an. Auch wenn wir froh sein können, wenn wir keine sechs Stück kassieren.“
Anlässlich der vergangenen Ergebnisse der Temme-Truppe wäre die rot-weiße Reserve sogar mit einem 0:6 noch mehr oder weniger gut bedient, aber das wird sich dann am Sonntag (15.15 Uhr) am Rahmer Sportplatz zeigen.

„Ich bin da ganz realistisch“, erzählt Barop-Coach Hans-Peter Mertin. „Man hat ja gesehen, was sie mit dem Tabellenzweiten TuS Kruckel gemacht haben.“ Das vermeintliche Spitzenspiel Ende Februar gewann Westfalia Dortmund deutlich mit 12:0.
Immerhin: Das Hinspiel konnte die rot-weiße Reserve lange offen halten und ging am Ende nur knapp mit 1:4 als Verlierer vom Platz. „Da bin ich nach dem Spiel noch zu Maurice Temme gegangen und habe gesagt: ‚Wenn ihr wirklich durchmarschieren wollt, müsst ihr aber noch ein bisschen zulegen.‘ Das haben sie dann im Winter ja auch gemacht“, erinnert sich Hans-Peter Mertin lachend.
RW Barop II in der Kreisliga B2 Dortmund
Im Rahmen der Dortmunder Hallenfußball-Stadtmeisterschaft 2023/24 rüstete der junge Klub nochmal mächtig auf und holte mit Justin Neiß oder Ricardo Seifried erfahrene Oberliga-Kicker in die Kreisliga B. Seitdem kassierte das Team keinen einzigen Gegentreffer mehr und schoss jedes Mal mindestens zwölf Tore.
Und trotzdem hat man in Barop richtig Lust auf die Partie gegen den besten B-Ligisten der Stadt. „Wir hatten Sonntag noch ein Testspiel und manche Spieler haben extra nicht gespielt, um gegen Westfalia fit zu sein“, sagt Hans-Peter Mertin. „Die Jungs haben extrem Bock, gegen einen guten Gegner zu spielen.“
Generell ist die Stimmung bei RW Barop II bestens. Während die erste Mannschaft noch um den Aufstieg in die Bezirksliga kämpft, ist die Reserve auch noch durchaus in der Verlosung um den Relegationsplatz – hinter Westfalia Dortmund natürlich.
„Wir spielen eine sensationelle Serie“, freut sich Trainer Mertin. „Wir haben sehr gut gegen die Teams von oben abgeschnitten, haben nur gegen die schwächeren Mannschaften unnötig Punkte abgegeben. Sonst wären wir schon Zweiter.“

Der Tabellenletzte, die Tamilstars, holte beispielsweise gegen Barop II einen ihrer acht Zähler. Spätestens nächstes Jahr könnte also der ganz große Angriff folgen.
„Erstmal freuen wir uns, wenn Westfalia Dortmund aus der Liga raus ist. Dann ist der Aufstiegskampf endlich wieder spannend“, sagt Hans-Peter Mertin lachend. Einen Aufstiegs-Blumenstrauß habe man trotzdem noch nicht gekauft.