Bei vielen Vereinen ist der Trainingsbetrieb abgesagt und die Fußballplätze sind gesperrt. © Schaper

Coronavirus

Dortmunder Klubs reagieren auf die Stilllegung: Ein Coach sagt „Jungs müssen im Saft bleiben“

Das Coronavirus hat dafür gesorgt, dass der Spielbetrieb bis zum 19. April ruht. Training ist allerdings offiziell noch nicht verboten. Wir haben bei den Dortmunder Klubs nachgefragt.

von Maximilian Konrad, Patrick Radtke

Dortmund

, 14.03.2020 / Lesedauer: 4 min

Antonios Kotziampassis, Trainer ASC 09 Dortmund: „Wir haben das Training erstmal auf unbestimmte Zeit abgesagt. Wir werden uns nächste Woche zusammensetzen und alles in Ruhe besprechen. Wir richten uns nach dem, was der Vorstand uns vorgibt. Die Gesundheit geht vor und alles weitere werden wir dann sehen. Schade ist, dass es gerade jetzt kommt, da wir sportlich einen Schritt nach vorne gemacht haben mit dem Pokalhalbfinale und mit drei ungeschlagenen Spielen in Serie.“

Rafik Halim, Trainer FC Brünninghausen: „Wir hätten Sonntag sowieso spielfrei gehabt. Daher wäre unser Training am Freitag so oder so ausgefallen. Der Vorstand hat uns mitgeteilt, dass wir bis zum 22. März nicht auf die Anlage dürfen. Die Jungs haben jetzt erstmal mit 22. März frei. Danach schauen wir, wie es weitergeht. Wir sehen das relativ unaufgeregt und werden uns auch danach allen Empfehlungen anschließen.“

Reza Hassani, Trainer Türkspor: „Im Moment gehe ich noch davon aus, dass wir am Montag trainieren. Ich habe noch nichts Gegenteiliges gehört. Wenn unsere Plätze gesperrt werden, geben wir den Spielern auf alle Fälle individuelle Pläne mit. Die Jungs müssen im Saft bleiben. Entweder gehen sie laufen oder gehen ins Reha-Zentrum und halten sich dort fit. Man muss auch im Amateurfußball weiterdenken und Gehälter, Auflaufprämien und Einnahmen der Vereine bei Heimspielen beachten. Auch wenn man das ganze Thema natürlich mit Vorsicht behandeln muss. Wegen des Themas Aufstieg: Es wäre schon krass, wenn die Saison beendet würde und wir nicht aufsteigen. Das wäre grob fahrlässig. Da muss sich der Verband etwas einfallen lassen. Zur Not spielen wir in den Juli rein oder die kommende Spielzeit fängt später an.“

Alexander Enke, Trainer Hombrucher SV: „Bei uns ist der Trainingsbetrieb komplett eingestellt und der Platz ist gesperrt. Wir werden uns nächste Woche kurzschließen, wie es dann weitergeht. Im Moment gehe ich persönlich davon aus, dass die Saison beendet ist. Wir befinden uns hier immer noch im Amateursport. Zudem muss bei uns jeder Spieler selbst entscheiden, ob er persönlich noch was für sich macht oder nicht.“

Arthur Matlik, Trainer BSV Schüren: „Wir treffen uns ein letztes Mal und wir besprechen dann, wie es weitergeht. Die Spieler werden auf jeden Fall eine Woche frei haben. Danach schauen wir weiter. Die Jungs werden einen individuellen Plan bekommen. Sie sollen auf alle Fälle laufen. Schließlich müssen wir vorbereitet sein, wenn die Saison weitergeht.“

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Dimitrios Kalpakidis, Trainer TuS Bövinghausen: „Wir werden das Thema hier komplett auseinandernehmen und uns überlegen, wie es weitergeht. Wenn selbst die Schulen und die Kitas geschlossen werden, ist es für alle schwierig, Entscheidungen zu treffen. Prinzipiell wäre es das Richtige, auch den Trainingsbetrieb erst einmal auf Eis zu legen. Und dann musst du hoffen, dass du zwei, drei Wochen wieder vernünftig das Training aufnehmen kannst. Du kannst ja jetzt nicht sechs Wochen durchtrainieren, wie willst du die Jungs denn da bei Laune halten. Es ist ja auch ungewiss, wie es generell weitergeht.“

Markus Ottenberg, Trainer VfR Kirchlinde: „Der ganze Verein, auch die Jugendabteilung wird nicht trainieren in der Zeit. Wenn zwischendurch die Meldung kommt, dass der Spielbetrieb am 19. April wieder aufgenommen wird, fangen wir vielleicht wieder eine Woche vorher an. Aber ich sehe es auch noch nicht kommen, das es wirklich weitergeht. Ich denke in den vier Wochen wird es nicht besser, sondern eher schlechter werden. Für uns ist es jetzt ärgerlich, wir waren gut drauf waren und hätten gerne nachgelegt. Wenn jetzt wirklich vier, fünf Wochen Pause ist, weiß man auch nicht, wo man steht und startet wieder bei Null. Es ist für uns hart. Ich bin froh, dass wir momentan über dem Strich. Es betrifft aber ja nicht nur uns, sondern auch die Teams, die oben stehen. Wenn man sagt, die Saison wäre jetzt zu Ende, wäre das ja auch ungerecht für die, die vielleicht auf Rang zwei oder drei stehen und um den Aufstieg kämpfen. Ich hoffe, dass der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Aber es war wohl aktuell erst einmal die richtige Entscheidung.“

Pietro Perrone, Sportlicher Leiter KF Sharri: „In erster Linie ist die Gesundheit das Wichtigste. Ich werde nichts aufs Spiel setzen. Wenn es nicht notwendig ist zu trainieren, wird auch nicht trainiert, auf keinen Fall. Aufsteigen wollen wir immer noch, wir werden auch dranbleiben wenn es weitergeht.“

Marko Schott, Trainer Westfalia Wickede: „Wir kommen am Sonntag zusammen, um alles weitere zu besprechen. Es gibt noch keine Überlegungen dazu, ob wir den Spielern individuelle Pläne mitgeben. Wir würden es natürlich begrüßen, wenn die Saison zu Ende gespielt würde und wir uns sportlich den Klassenerhalt sichern könnten. Fraglich ist allerdings – wenn die Saison wirklich nach dem 19. April weitergeht – wie die restlichen zwölf Spiele in fünf Wochen angesetzt werden sollen. Viele haben bereits ihren Familienurlaub geplant und finde ich es schwierig, die Saison nach hinten zu verlängern.“

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