Auf YouTube tummeln sich viele verschiedene Videos. Auch ein Dortmunder Fußballer hat seinen eigenen Kanal, auf dem er regelmäßig neues Beiträge hochlädt.

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Dortmunder Fußballer will mit seinen YouTube-Videos Menschen helfen

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Ein Dortmunder Amateurfußballer betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Sein Ziel: Mit seinen Worten Menschen die Augen öffnen und ihnen zu einem größeren Selbstbewusstsein verhelfen.

Dortmund, Schüren

, 12.04.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

In so mancher Generation hat YouTube seit einiger Zeit bereits mehr Bedeutung als Facebook: Nachwuchsfußballer und Kicker, die Anfang 20 sind, schauen eher auf der Videoplattform nach einem interessanten Beitrag als in dem sozialen Netzwerk, das von Mark Zuckerberg gegründet wurde.

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Einer von diesen, die sich regelmäßig auf YouTube bewegen, ist Leeroy Boatey. Der 23-Jährige vom BSV Schüren hat sogar seinen eigenen Kanal. Auf „LeeJaBoa“ verfolgt er vor allem ein Ziel: „Ich will Menschen helfen. Viele erkennen nicht, was sie für ein Potential haben und haben ein geringes Selbstbewusstsein. Meine Mission ist es, diesen Menschen die Augen zu öffnen.“

Leeroy Boatey: „Mein Ziel ist es, 1000 Abos zu haben“

Eine ziemlich schwere Aufgabe. Aber ihm gelingt es gut, seine Standpunkte und Sichtweisen in seinen Videos herüberzubringen. Er wirkt authentisch und man glaubt ihm die Dinge, über die er spricht.

553 Abonnenten hat er aktuell. Eine Zahl, mit der er bisher ganz zufrieden ist. „Der Wert ist ganz okay. Aber das soll bei weitem noch nicht alles sein. Ich will noch mehr Reichweite: Mein Ziel ist es, bis Ende des Jahres 1000 Abos zu haben.“

https://www.youtube.com/watch?v=Piaa3-c0o9I

Alles fing vor etwa zwei Jahren an: Eigentlich wollte sein Bruder Jeffrey mit einem Kumpel einen Kanal ins Leben rufen. Aber dann scheiterte das Projekt. Daraufhin entschlossen sich Leeroy und Jeffrey unter dem Namen „DIEBOATHERS“ mit eigenen Ideen etwas zu starten. „Unser erstes Video entstand damals bei der Gamescom. Das Gaming war unser erster Fokus“, erinnert sich Leeroy Boatey.

Von Gaming zu Comedy

Mit der Zeit bekamen die beiden Protagonisten immer mehr Rückmeldungen, dass sie sehr witzig rüberkommen und bei den Zuschauern für gute Stimmung sorgen. Daher entschlossen sich die beiden, Comedy-Videos zu drehen: Themen waren hierbei unter anderem ein „Emoji-Song-Battle“, die „10 Sekunden Challenge“ oder „Song Hooks erraten“.

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Dann stieg Jeffrey jedoch aus und Leeroy führte den Kanal alleine. „Mein Bruder hatte keine Motivation mehr. Dann habe ich alleine weitergemacht und mich auf das Thema Persönlichkeitsentwicklung fokussiert.“

Wichtiger, Menschen zu helfen als viele Aufrufe zu sammeln

Und die Resonanz? Die Comedy-Videos kamen gut an und hatten meist mehrere hundert Aufrufe. Die Beiträge, die danach folgten, und Schwerpunkte wie „Freundschaft“, „Mut“ oder „Dankbarkeit“ hatten, wurden etwas weniger geschaut. „Mir sind die Aufrufe nicht so wichtig. Wenn 60 Leute mein Video sehen und ich ihnen helfen kann, freut mich das sehr und ist mir wichtiger, als wenn es 300 Aufrufe gibt und ich die Leute nur bespaße.“

Der 23-Jährige produziert die Videos in Eigenregie. Skripten [ein Konzept für den jeweiligen Beitrag entwickeln, Anm. d. Red.], Aufnehmen und Schneiden – das macht der Student des Sport- und Eventmanagements alles selbst. Und wie lange dauert das? „Ein Video von einer Länge von fünf bis zehn Minuten nimmt etwa zwei Stunden in Anspruch.“ Ein ganz schön zeitaufwendiges Hobby.

„Momentan lese ich viele Biographien“

Einmal die Woche veröffentlicht er neuen „Content“ auf seinem Kanal. Immer sonntags können seine Anhänger einen neuen Beitrag sehen. Seine Ideen nimmt er aus Gesprächen mit Freunden, seinen eigenen Gedanken und auch aus Büchern. „Momentan lese ich viele Biographien – Jeff Bezos, Arnold Schwarzenegger oder Elon Musk.“

Auch auf anderen Plattformen ist der Kicker des BSV Schüren unterwegs. Auf Instagram unter dem Namen „Leejaboa“ bringt er meist vier oder fünf Beiträge in der Woche. „Dort schneide ich mein YouTube-Video in mehrere Teile und veröffentliche dann immer einen Ausschnitt“, berichtet Boatey.

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Seit Kurzem findet man ihn auch bei Spotify. „Leetalks“ heißt sein Podcast, der jeden Mittwoch erscheint. Dort ist es sein Ziel, die Inhalte seiner YouTube-Videos ausführlich zu erklären. „Bei einem Podcast hat man die Möglichkeit, alles etwas genauer zu beschreiben. Die Leute hören lieber länger zu, als ein Video zu schauen“, hat er beobachtet.

Leeroy Boatey bestritt bisher 14 Spiele für den BSV Schüren

Wenn der Kicker mal nicht YouTube-Videos dreht, Podcasts aufnimmt oder etwas für sein Studium tut, spielt er auch noch Fußball – und das recht erfolgreich. 14 Mal kam er in dieser Saison für den BSV Schüren zum Einsatz und erzielte dabei ein Tor. Mit dem BSV liegt er momentan auf Rang neun und damit im gesicherten Mittelfeld der Westfalenliga.

https://www.instagram.com/leejaboa/?hl=de

Ein Grund für ihn zu bleiben? „Momentan sind wir noch in Gesprächen. Ich fühle mich hier wohl. Wir werden schauen, was kommt“, sagt Boatey, der davor auch schon für die Oberligisten TuS Ennepetal, SpVg Erkenschwick und SC Hassel spielte, dort aber eher selten zum Einsatz kam. „Deshalb wollte ich eine Liga tiefer, um Spielpraxis zu sammeln.“

In der Zukunft will er jedoch wieder angreifen. Die Oberliga ist und bleibt sein Ziel. In der Coronakrise ruht der Fußball jedoch. Also bleibt Leeroy Boatey genug Zeit, um sich auf seinen YouTube-Kanal und die anderen Plattformen zu konzentrieren.