Da Manchester United pausiert, England eine starke WM spielt und sein eigener Verein ganz oben rangiert, genießt Dortmunds kickender Baumkletterer die Weihnachtszeit.
Diesen im positiven Sinne verrückten Typen gibt es wirklich. Wir hatten ihn sogar schon vorgestellt. Seit diesem Sommer hat Jake Leggett (24) aber einen neuen Verein, den VfR Kirchlinde, mit dem er gleich punktgleich mit dem Ersten Zweiter ist. Und seine Herzens-Nationalmannschaft, sein Vater ist Engländer, ist wieder sehr erfolgreich. Wie geht es also Dortmunds Amateurfußballer mit dem ungewöhnlichsten Beruf?
Jake Leggett, was machen Dortmunds Bäume?
Sie stehen und fallen.
Sie klingen richtig gut aufgelegt. Ist es Ihr Job, der VfR Kirchlinde oder sind es die „Three Lions“? Man United kommt als Tabellenfünfter wohl eher nicht in Frage als Stimmungsmacher…
Gut, dass die pausieren. Aber ansonsten stimmt das: Ich liebe meinen Job, habe großen Spaß mit dem VfR und verfolge natürlich das Team des Landes, aus dem mein Vater kommt.
Bevor wir dann zum Amateurfußball kommen, doch noch die Frage, wie weit es die Engländer in Katar bringen?
Sie spielen ein gutes Turnier, aber gegen Frankreich wird es richtig schwierig. Ich fürchte, dass die Franzosen sehr stark sind. Das sind für mich mit die Top-Favoriten.
Gutes Stichwort: Neben dem punktgleichen SC Osmanlispor sind Sie auch mit dem VfR Kirchlinde ein ganz heißes Eisen im Aufstiegskampf der Kreisliga A1. Erzählen Sie uns doch bitte zunächst, wie es zum Wechsel von Westfalia Huckarde zum VfR kam?
Ich hatte in Huckarde zu geringe Spielanteile, mein Verhältnis zum Trainer war dann auch nicht mehr richtig gut. Die Kirchlinder haben sich schon seit Jahren um mich bemüht. Dazu kommt, dass ein guter Kumpel auch da spielt.
War Ihre Wechselentscheidung aus heutige Sicht richtig?
Auf jeden Fall, denn das war ja fast ein Jahr Spielpause in Huckarde. Ich spiele immer durch, darf auch wieder Innenverteidiger sein. Diese Position hatte ich gelernt. In Huckarde musste ich oft außen spielen. Vielleicht hat es daher auch nicht mehr so gut funktioniert. Ich fühle mich in Kirchlinde aber jetzt auch richtig wohl.
Tut der sportliche Positiv-Trend nicht auch sein Übriges?
Natürlich! Wir spielen eine starke Saison.
Baumkletterer fühlt sich oben wohl - auch in der Tabelle
Dass sich ein Baumkletterer oben wohlfühlt, versteht sich von selbst. Haben Sie als Mannschaft das Zeug dazu, sich auch oben zu halten?
Davon bin ich überzeugt. Wir haben nicht nur eine stark besetzte Mannschaft mit echten Typen. Wir sind auch spielerisch überzeugend. Dazu kommt, dass unsere Trainer Markus Ottenberg und Dominic Seelig sehr gut mit uns arbeiten.
Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass nicht nur Sie und Osmanlispor, sondern auch RW Barop 36 Punkte hat. Jetzt haben Sie gegen die Baroper 1:1 gespielt. Ist das genug?
Ja, und auch verdient. Barop war während der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, hätte auch noch weitere Tore erzielen können. Im zweiten Teil haben wir dann mehr gemacht, hatten auch noch mehr Chancen als das 1:1. Aber das Ergebnis ist okay.
Ihr Job wird Sie fit halten. Bringen Sie Schwung mit für eine erfolgreiche Rückserie? Obwohl: Groß klettern müssen Sie ja in der Tabelle nicht mehr…
Ein Platz besser geht ja noch, aber so weit denke ich noch nicht. Ich freue mich jetzt erst einmal auf die Halle. Und dann wollen wir gute Spiele draußen liefern.
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