Dortmunder Bezirksliga-Coach zitiert Bundestrainer Realismus beim Aufstiegsanwärter

Dortmunder Coach zitiert Bundestrainer: Realismus beim Verfolger Nummer eins
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Ein wenig verloren und trostlos fühlte sich Westfalia Huckarde als einer von nur drei Dortmunder Vertretern in der Bezirksliga 10 vor der Saison. Februar 2023: Die Westfalia ist mit einem 4:1 im Derby gegen Mengede 08/20 in das Meisterschaftsjahr gestartet. Von Tristesse keine Spur. Die Huckarder sind Zweiter. Die Sonne scheint am Bahndamm.

Neun Punkte trennen die Spieler von Trainer Mathias Tomaschewski (37) aber von Tabellenführer FC Altenbochum. Und der Coach tritt die Euphoriebremse und möchte, dass seine Huckarder „mit Realismus und Demut“ an die verbleibenden Spiele gehen. „Klar dürfen die Jungs auch träumen. Sie sollen aber lieber auf dem Boden bleiben, denn zur Realität gehört auch, dass uns vom siebten Platz nur sechs Punkte trennen. Wir sollten eher nach hinten gucken.“ Auch von der Mär, dass Altenbochum regelmäßig im Frühjahr einbreche, hält Tomaschewski eher wenig, nicht nur, weil der FC im ersten Rückrundenspiel die SG Castrop mit 8:0 zerlegte: „Ich kenne einige von ihnen und erkenne nicht, dass sich da etwas Negatives tut.“

Also der Blick auf sich selbst: Selbst wenn seine Mannschaft in der Vorbereitung nur drei von geplanten fünf Tests absolvierte (4:3 gegen die Dortmunder Löwen, 5:5 gegen den ASC 09 II und 5:4 gegen Sarajevo Bosna), sei die Stimmung in der Vorbereitung immer gut gewesen. Die vielen Gegentore waren nach dem Derby gegen Mengede auch kein Thema mehr.

Tomaschewskis Ehrgeiz ist bekannt

Wer Tomaschewski ein wenig kennt, weiß um seinen Ehrgeiz. Natürlich möchte er da sein, wenn Altenbochum in Schwierigkeiten gerät. Und er weiß auch, dass seine Mannschaft einige Dinge hat, auf die sich immer verlassen kann. „Neben dem Zusammenhalt ist es die Fähigkeit, immer ruhig zu bleiben. Wir spielen unser Spiel. Wir haben eine klare Spielidee. Das alles macht uns so gut.“ Dann aber kommt der Mahner im erfahrenen Trainer durch. Und er bedient sich sogar eines Zitats des Bundestrainers Hansi Flick: „ Der Erfolg ist kein Besitz, er ist nur gemietet, und die Miete wird jeden Tag fällig.“ Was Tomaschewski seinen Jungs damit sagen möchte: „Wir müssen immer weitermachen. Wir sind auf unserem Weg noch nicht am Ende angekommen.“

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Jetzt am Sonntag ist Phönix Bochum der nächste Halt. Das Hinspiel gegen den aktuell 15. gewann die Westfalia 3:1. „Unbequem wird es da schon.“ Aber die Huckarder haben gute Chancen, auch das zehnte Spiel hintereinander ungeschlagen zu bleiben, da bis auf die Langzeitverletzten Elias Sträter und Pascal Schräer alle Mann an Bord sind. Und sollte das Spiel mal stocken, könnte Hansi Flick ja wieder ins Gespräch kommen. Nur: Trostlos wird die Situation bei der Westfalia in diesem Frühjahr nicht mehr. Dafür hat sie zu viele Trümpfe im Ärmel.

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