
Einem Dortmunder Bezirksligisten ist der Saisonstart misslungen. © Folty
Dortmunder Bezirksligist verpatzt Saisonstart völlig: „Dann muss der Verein handeln“
Fußball-Bezirksliga
Einem Dortmunder Fußball-Bezirksligisten ist der Saisonstart gänzlich missglückt. Sowohl vorne als auch hinten offenbart die Mannschaft Defizite. Noch hat das Trainerteam aber Hoffnung.
Zwei Zahlen schmerzen besonders. Da ist die Null. Und da ist die 19. Der Dortmunder Bezirksligist hatte eine weitere Null sogar in gewisser Weise einkalkuliert. Noch eine Null und diese 19 aber sprechen eine Sprache, in der sie sich an der Weiche nicht unterhalten wollten.
Die Kader-Weiche von Viktoria Kirchderne war nach einem Total-Umbruch auf einen Vertrauens- und Geduldsweg gestellt. Doch jetzt brach es mit dem angedeuteten 0:19-Torverhältnis nach drei Spielen über die Viktoria so heftig herein, dass Trainer Dominik Kooke erst einmal Luft holen muss: „Nein, wir hatten gewusst, dass es schwierig wird, aber dieses Ausmaß an Chancenlosigkeit hatten wir nicht erwartet. Solche klaren Niederlagen sind ja beileibe keine Ausrutscher mehr.“
0:6 bei den Dortmunder Löwen, 0:7 gegen den TuS Körne und 0:6 gegen den VfL Kemminghausen – das sind Ergebnisse, die Kooke im negativen Sinne zweierlei Dinge eindrucksvoll vor Augen führen: „Wir haben defensiv große Probleme und treffen vorne nichts.“ Dass nicht verinnerlichte Abläufe nach der schwierigen Vorbereitung und bei guten Gegnern zu vielen Gegentoren führen, hätte das Gespann Dominik Kooke/Manuel Gutt sogar noch verkraftet. „Aber wir hatten gedacht, dass wir immerhin vorne mutiger sind. Dann hätte es eben mal ein 3:4 oder 3:5 gegeben, aber so schreit das nach einer Reaktion.“
BV Viktoria Kirchderne: „Stimmung im Training ist gut“
Offen und ehrlich sein mit ganz viel Leidenschaft, das möchte das Gespann vorleben. „Und im Training ist die Stimmung auch gut. Und da klappt auch einiges. Wenn wir dann am Sonntag auf dem Platz stehen, ist das alles weg. Das sage ich, selbst wenn ich das Fehlen einiger wichtiger Leute wegen Verletzungen und Arbeitsunfällen in den vergangenen Wochen hätte anführen können. Nein, wir müssen uns grundlegende Gedanken machen.“
„Reaktion“, versichert Kooke, heiße nicht Aufgabe. „Wir sehen die Mannschaft und uns jetzt gegen Holzwickede II in der Pflicht, etwas Zählbares zu holen. Aber selbst im negativen Falle raufen wir uns zusammen. Verein und wir vertrauen uns. Ich glaube auch, dass es für jeden Trainer schwierig wäre, derzeit mit unserer Mannschaft Erfolge einzufahren. Was wir ändern können, ist beispielsweise das System.“ Denn der Wille sei vorhanden, daher kommen negative Konsequenzen für die Spieler nicht in Betracht. „Aber klar: Geht das noch Monate so weiter, muss der Verein dann doch in irgendeiner Form handeln“, räumt Kooke ein.
Auf der anderen Seite dürfte die Viktoria ihrem Duo gerade daher besonders dankbar sein, weil sie ihre relativ erfolgreiche zweite Mannschaft in der B-Liga für diese vielleicht chancenlose Herausforderung aufgegeben haben. „Noch ist es nicht so weit“, beugt Kooke selbst solchen Gedanken vor. „Wir können den Bock umstoßen.“
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
