Aber es geht doch auch anders: „Seit 26 Jahren sind wir beim BSV Fortuna und kommen gut miteinander aus“, erklärt der neue 2. Vorsitzende von Sarajevo Bosna Haris Aletic, Bruder des Politikers und Schiedsrichters Amir Aletic. Mit Offenheit und Kompromissbereitschaft sei ein friedliches Miteinander möglich. Hätte auch der Bruder so sagen können. Weil es derzeit oft im Gespräch ist, dass sich Vereine wegen Doppelbelegungen benachteiligt fühlen, hat Haris Aletic gleich dieses Thema, das an der Kuithanstraße eben keins ist, angerissen. Gut zu wissen, dass es anders geht.

Was er ursprünglich mitteilen wollte, spricht dann doch eher für Wandel. Sarajevo habe ein neues Trainerteam und einen neuen Vorstand. Zunächst die Namen: Giuseppe Tripi (42, SV Boele-Kabel und zuvor erfahrener Nachwuchstrainer) und Paolo Garcia (39) teilen sich die Aufgaben. Dazu kommt der Sportliche Leiter David Kojic. Dieses Team genießt das Vertrauen des neuen Vorstandes um den 1. Vorsitzenden Mersudin Dzelilovic, Haris Aletic und Schatzmeister Esmir Dzaka.

Aletic weiß, dass der Klub aus dem Kreuzviertel im ständigen Wandel ist. „Jetzt haben wir uns aber im Vorstand und im sportlichen Bereich gut aufgestellt“, sagt der 2. Vorsitzende des Kreisliga-A-Aufsteigers von 2020. Was alle Verantwortliche eint: Sie sind gekommen, um zu bleiben. „Wir waren Siebter, wollen mit einem großen Kader, darunter ein paar Neuen, wieder im einstelligen Bereich, gerne im besseren, landen.“

Sarajevo Bosna hatte eine gute Vorbereitung

Nach einer Vorbereitung mit zum Teil guten Ergebnissen, in der – wie bei vielen Klubs - nicht immer alle mittrainierten, startete Sarajevo mit einer Niederlage gegen Aufsteiger Westrich. „Auch da waren einige noch angeschlagen.“ Mehr Freude hatte Aletic am 3:0 bei Sharri: „Albaner gegen Bosnier, das war ein echt heißes Duell in der Nordstadt. Aber beide Mannschaften haben sich gut verhalten. Somit haben wir den Lortzingplatz mit einem rundum schönen Gefühl verlassen.“

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Jetzt gelte es, die Mannschaft weiter zusammenzubringen. „Wir fangen jetzt erst einmal im Seniorenbereich an. Hier wollen wir eine bunte Mischung an Spielern für uns begeistern. Natürlich hätten wir auch gerne mal eine florierende Jugend. Aber das ist in der Innenstadt mit so vielen Vereinen nicht so einfach.“

Schritt für Schritt also, sagt Aletic, soll es für den längst an der Kuithanstraße etablierten Verein mit neuer Crew nach vorne gehen. Aletic lebt es vor: „Am Sonntag spielen wir gegen den TSC Eintracht. Nachdem wir jetzt alle Personalia geklärt haben, können wir uns demnächst gerne auch weiter über unsere Spiele unterhalten.“

Fortsetzung folgt also im September. Dann hat Bosna auch beim FC Roj 2, gegen Arminia Marten und beim platzproblem-geplagten SC Osmanlispor gespielt und weiß schon genauer, wohin die Reise geht. Vielleicht aber haben beide Teams dann auch wieder ein anderes Thema. Denn nachfragen, warum es mit BSV Fortuna und Bosna so gut funktioniert, werden die Osmanlispor-Verantwortlichen wohl doch.