Dortmunder Trainer trauern um Kirchderne-Rückzug „Sportlich ist das für uns alle Mist“

Dortmund Trainer trauern um Kirchderne-Rückzug: Sportlich ist das für uns alle Mist
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Der Rückzug des Bezirksligisten Viktoria Kirchderne lässt auch die Konkurrenz nicht kalt. Die Trainer der Dortmunder Bezirksligisten bedauern das Aus des Traditionsvereins, sehen sich aber eher selbst nicht in irgendeiner Weise groß betroffen. Wir haben uns umgehört.

Hamsa Berro, Trainer TuS Hannibal: „Es ist traurig und schade, dass eine Mannschaft, die mehrere Jahre überkreislich gespielt hat, so endet. Teams können absteigen, mal eine schlechte Saison haben, aber das ist mehr. Ich sehe für solche Rückzüge unterschiedliche Gründe. Ich kenne genügend Beispiele, bei denen die Finanzen oder Fehlplanungen zum Rückzug führten. Aber letztendlich tut es mir für die Kirchderner leid.“

Marc Neul, Trainer TuS Eichlinghofen: „Die Kirchderner sind nicht zu beneiden. Besonders für die beiden Trainer Manuel Gutt und Dominik Kooke tut es mir sehr leid. So wie ich es aus der Distanz beurteile, haben sie mit größtmöglichem Engagement alles für den Fortbestand der Mannschaft getan. Auch die Mannschaft und die Verantwortlichen, die ihre Gründe gehabt haben werden, bedauere ich sehr. Für uns selbst hat das weder Bedeutung noch Auswirkung. Dafür sind wir auch zu weit weg.“

Marco Nagel, Trainer VfR Sölde: „Sportlich ist das für uns alle Mist, weil wir dieses Spiel weniger nicht wollten. Ich verstehe aber die Entscheidung der Viktoria bei diesen Ergebnissen. Wie sollen die Leute halten, wenn sie jede Woche die Hucke vollbekommen. So ist das bestimmt die vernünftigere Lösung mit der Chance auf einen langfristigen Neuaufbau. Mit Ach und Krach eine Mannschaft zusammenzubringen und diese die Saison zu Ende spielen zu lassen, hätte diese Chance zunächst verhindert. So wissen sie: Es hat halt nicht gereicht. Jetzt bauen wir uns ein Team für die A-Liga auf.“

Jan Ramadan, Trainer FC Roj: „Das ist wirklich sehr schade für die Kirchderner, denen ich für ihre Zukunft alles Gute wünsche. Ich drücke die Daumen, dass sie irgendwann zurückkommen. Fast alle Teams haben jetzt drei Punkte weniger. Schade ist es für unseren Hakan Cevirme, der gegen Kirchderne sieben Treffer gemacht hatte. Die sind jetzt wertlos.“

Christian Hampel, Trainer Dortmunder Löwen: „Grundsätzlich haben Rückzüge einen blöden Beigeschmack. Die Vereine sollten sich vorher überlegen, wie wettbewerbsfähig sie sind. Auf der anderen Seite verstehe ich, dass die nach solchen Ergebnissen irgendwann keine Lust mehr hatten. Ich wünsche ihnen jetzt einfach alles Gute.“

Paul Helfer, Trainer Eving Selimiye Spor: „Ich empfinde dabei weder Positives noch Negatives, kenne den Verein dafür auch gar nicht. Ich hätte aber gerne das Spiel jetzt gegen sie gemacht. Wegen des Ausfalls und Totensonntags haben wir zwei Wochen Pause. Jetzt auf die Schnelle einen Testspielgegner zu finden, wird auch nicht gerade einfach.“

Dominik Altfeld bedauert Kirchdernes Rückzug
Dominik Altfeld bedauert Kirchdernes Rückzug © ASC

Dominik Altfeld, Trainer ASC 09 Dortmund 2: „Ich finde das einerseits ärgerlich und schade. Jeder müsste doch ein grobes Gefühl für die Situation haben. Schaffe ich eine komplette Saison? Wenn ich sage ja, dann ziehe ich es auch unter schwierigsten Umständen mit allen Konsequenzen irgendwie durch und erfülle meine Pflicht. Der Zeitpunkt in der Hinrunde ist unglücklich. Hätten sie sich das früher überlegt, wäre das fair gewesen, denn so hätte ein anderer Verein nachrücken können. Aber die Kirchderner haben sich jetzt doch höchst anständig verhalten. In unserer WhatsApp-Gruppe haben sie sofort nach dem Entschluss ihre Entscheidung bekanntgegeben und sich entschuldigt. Das hatte dann wieder Stil.“

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