
Die Dortmunder Löwen feiern den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga. © Foltynowicz
Die Dortmunder Löwen packen Bezirksliga-Aufstieg – der Kapitän hat jetzt Angst
Fußball-Kreisliga
Die Dortmunder Löwen steigen nach einer „unendlichen“ Zeit des Wartens in die Bezirksliga auf. Trainer Michael Kalwa kündigt „Eskalation pur“ an. Unterdessen bekommt es sein Kapitän mit der Angst zu tun.
Die Dortmunder Löwen/Brackel 61 haben es geschafft: In der nächsten Saison spielen sie in der Fußball-Bezirksliga. Bis zur großen Aufstiegsfeier auf dem Platz vergingen aber „unendliche“ Minuten.
Mit dem Schlusspfiff hätten die Dortmunder Löwen eigentlich schon jubeln können. Mit 5:1 hatten sie gerade den VfB Lünen vom Platz gefegt. Bis zur großen Party mussten sie aber warten – für den Vorsitzenden Michael Lange begannen „die längsten Minuten seines Lebens“. Der Grund: Das Parallelspiel zwischen Eving Selimiye Spor und den SF Sölderholz wurde verspätet angepfiffen und lief entsprechend länger. „Die Zeit des Wartens kannte ich so nicht, höchstens mal aus dem Fernsehen von Bundesliga-Events. Das waren knapp zehn Minuten und mein Herz raste immer weiter“, sagte Löwen-Vorstand Lange. Dann kam die Erlösung. Schlusspfiff in Eving, Sölderholz rang der Heimmannschaft in Unterzahl ein 2:2 ab – und die Dortmunder Löwen konnten ihren ersten Bezirksligaaufstieg der Vereinsgeschichte feiern. „Ich danke Sölderholz, dass sie so gekämpft haben“, sagte Lange.
Brackel 61 feiert Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga: „Das gibt Eskalation pur gleich“
„Das gibt Eskalation pur gleich“, sagte Aufstiegstrainer Michael Kalwa direkt im Anschluss der Partie und wich ohne Erfolg der Bierdusche aus. „Es war eine lange Saison, einen besseren Abschied kann man sich nicht wünschen. Ich übergebe dieses Amt als Bezirksligist und wir sind im Westfalenpokal“, sagte der im Sommer scheidende Coach, der auch nach dem Abpfiff ordentlich zu leiden hatte. „Das waren sieben, acht Minuten, die unendlich sind“, sagte er.
Im Vergleich vergingen die 90 Minuten zuvor dazu wirklich wie im Flug – wortwörtlich, wenn man sich den Treffer zum vorentscheidenden 4:1 von Abdül Kadir Akinci in der 82. Minute einmal genauer anschaut. Der eingewechselte Jan Schwendtner brach auf der rechten Seite durch, die Defensive des VfB Lünen kam nicht mehr hinterher und die Abstände zu den Gegenspielern stimmten nicht. Schwendtner schlug völlig unbedrängt eine Flanke auf den am langen Pfosten lauernden Akinci, der den Ball mit einem ziemlich netten Flugkopfball hinter die Linie drückte.

Abdül Kadir Akinci (l.) traf doppelt für die Brackeler Löwen. © Nils Foltynowicz
Zuvor hatte bereits Top-Torjäger Mehmet Erdogan die Gäste aus Lünen mit einem Doppelpack geschockt. In der 70. Minute bekam Erdogan mittig den Ball, von der Tribüne forderte ein Löwen-Fan: „Fackel!“ Und Erdogan lieferte. Er zog ab. Tor. 2:1, die erneute Führung. Für das 1:0 hatte noch kurz vor der Halbzeit Emmanuel Nagel gesorgt, ehe Lünen durch Routinier Oliver Hilkenbach ausglich. Dann aber eben der besagte Doppelschlag, denn schon zwei Minuten nach dem 2:1 legte Erdogan nach und erhöhte auf 3:1. Letztlich legte noch Akinci in der 89. Minute zum 5:1-Endstand nach. Doch das Sportliche rückte an diesem Pfingstmontag in den Hintergrund.
Dortmunder Löwen steigen in die Fußball-Bezirksliga auf: „Top für unseren Verein“
Was zählte, war nur der Aufstieg. „Wir haben jahrelang darauf hin gearbeitet. Wir waren immer in der Spitzengruppe und heute war das Glück auf unserer Seite. Das ist top für unseren Verein, auch für die Entwicklung“, erklärte Michael Lange, der Vorsitzende der Brackeler Löwen. Kapitän Jonas Keimer ergänzte: „Das ist unbeschreiblich. Einen größeren Knaller hätte es nicht geben können zum Abschluss. Bezüglich der Party lasse ich mich jetzt überraschen – ich habe aber schon ein bisschen Angst vor den Jungs, die sind schon gut drauf. Das wird ein langer Abend.“ Länger, als die schlimme Zeit des Wartens.
- Brackeler Löwen: Hankeln – Benzakour (28. Wollmer, 77. Wolff), Heinz, Kalwa, Blindeck – Keimer (85. Keimer), Gabor (73. Schwendtner)– Hain, Akinci, Nagel – Erdogan
- Tore: 1:0 Nagel (45.), 1:1 Hilkenbach (48.), 2:1 Erdogan (70.), 3:1 Erdogan (72.), 4:1 Akinci (82.), 5:1 Akinci (88.)
Jahrgang 1993, Dortmunder Junge und Amateurhandballer mit großer Liebe für den Fußball und den Ruhrpott. Studium der Journalistik an der TU Dortmund, nach kurzer Zwischenstation beim Westfälischen Anzeiger in Hamm wieder seit 2020 zurück bei den Ruhr Nachrichten. Schreibt über Thekenmannschaften bis hin zur Champions League.
